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Polizeipräsidium Aalen legt Jahres-​Kriminalstatistik 2013 für den Ostalbkreis vor

Zwar ist die Zahl der kriminellen Delikte im Ostalbkreis 2013 um ein Prozent gestiegen. Die Kriminalitätsbelastung, also die Häufigkeit von Straftaten im Verhältnis zur Bevölkerungszahl, liegt jedoch unter der der Nachbarkreise.

Dienstag, 01. April 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

OSTALBKREIS (pp). Die Zahl der erfassten Fälle ist um 1,1% bzw. 123 auf jetzt 11 332 (11 209) angestiegen. Die Kriminalitätsbelastung (Häufigkeitszahl) liegt im Ostalbkreis bei 3697 (3612). Hier hängt die größere Steigerung mit den neuen Einwohnerzahlen nach dem Zensus zusammen.
Der Ostalbkreis weist somit die geringste Kriminalitätsbelastung für den Bereich des Polizeipräsidiums Aalen auf. Die Häufigkeitszahl fällt deutlich geringer aus als im Rems-​Murr-​Kreis (4481) und liegt auch geringfügig unter der HZ des Landkreises Schwäbisch Hall (3853). Die Aufklärungsquote ist von 57,3% auf 57,7% angestiegen.
Maßgeblich für die Zunahme der Straftaten ist der Anstieg bei den Vermögens– und Fälschungsdelikten: (+29,1%) auf 2430 Fälle (1882). Hier nahmen die Betrugsfälle um 509 Fälle (+34,4%) auf 1990 Fälle (1481) zu. Insbesondere der Anlagebetrug sticht hier mit einer Steigerung von 1 auf 206 Fälle heraus. Der Waren-​/​Warenkreditbetrug steigerte sich um +114 auf 635 Fälle (521) und der Provisionsbetrug von 2 auf 106 Delikte.
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind insgesamt um 33 Fälle (-18,8%) auf 143 Fälle (176) gesunken. Innerhalb dieses Deliktsbereiches erfuhren Fälle des sexuellen Missbrauchs einen Rückgang um 36 Fälle (-32,1%) auf 76 Fälle (112). Hierunter wird auch der sexuelle Missbrauch von Kindern subsumiert, dessen Fallzahlen ebenfalls gesunken sind und zwar um 13 (-23,2%) auf jetzt 43 Fälle (56). Ebenso rückläufig sind die Exhibitionistischen Handlungen: –23 (-50%) auf jetzt 23 Fälle (46).
Die Diebstahlsdelikte verzeichneten in Berichtsjahr einen starken Rückgang um 455 (-11,1%) auf jetzt 3662 Fälle (4117). Sie stellen mit einem Anteil von 32,3% an der Gesamtkriminalität jedoch weiterhin den Schwerpunkt innerhalb der Statistik. Der „schwere“ Diebstahl verbucht einen Rückgang um 148 (-11,3%) auf 1164 Fälle (1.312), bei einem gleichzeitigen Anstieg der Wohnungseinbrüche um 25 (+17,2%) auf 170 Delikte (145). Betrachtet man die Tageswohnungseinbrüche gesondert, fällt auf, dass die Fallzahlen hier um –46,7% rückläufig sind. Gegenüber 45 Fällen im Jahr 2012 wurden im Berichtsjahr 2013 insgesamt 24 Fälle (-21) angezeigt. Der einfache Diebstahl nahm um 307 (-10,9%) auf nun 2498 Fälle (2805) ab.
Im Bereich der Rauschgiftdelikte wurden insgesamt 491 Fälle (438) registriert, dies bedeutet einen Anstieg um 12,1%. Über die Hälfte hiervon (58%) waren Anzeigen wegen Besitz/​Erwerb von Betäubungsmitteln. Weiter wurden 125 (80) Anzeigen wegen Rauschgifthandels registriert. Dies entspricht einem Anteil von 25,5% an allen Rauschgiftdelikten.
Die sonstigen Straftaten stiegen um +1,7%/+47 auf 2733 (2686) Delikte, davon 1395 Fälle (1491) der Sachbeschädigung (Anteil: 51%). Angestiegen sind insbesondere Erpressung von 52 auf 105 Delikte (+53 Fälle/+101,9%), Hausfriedensbruch um +19%/+28 auf 175 Delikte und Beleidigung von 529 auf 558 Fälle (+29/+5,5%).
Bei der Gewaltkriminalität gab es einen Rückgang von 424 auf 395 Fälle (-29/-6,8%), wovon 297 (301) Delikte auf die schwere und gefährliche Körperverletzung entfallen. Demgegenüber legte die leichte vorsätzliche Körperverletzung um +7,5%/+59 Fälle auf 849 Fälle (790) zu.
Bei der Straßenkriminalität gab es einen Rückgang von 256 (-12,7%) auf 1763 Fälle (2019), davon entfallen allein 866 Fälle (1073) auf den Straßendiebstahl.
Die Entwicklung bei den ermittelten Tatverdächtigen stellt sich folgendermaßen dar: Rückgang um 158 auf jetzt insgesamt 4.948 Tatverdächtige (5106). Der Anteil der unter 21jährigen Jungtäter beträgt mit 1157 TV (-178) 23,4%. und ist somit um 2,7% gesunken (Vorjahr: 26,1%). Alkoholisiert waren zur Tatzeit 13,4% aller ermittelten Verdächtigen. Der Anteil der alkoholisierten Jungtäter beträgt 13,8%, und ist somit nur geringfügig höher.
Betrachtet man die Entwicklung der Tatverdächtigen in Bezug auf die Delikte der Gewaltkriminalität ergeben sich im Berichtszeitraum 375 (418) ermittelte Tatverdächtige. Dies entspricht einem Rückgang von 10,3%. Hiervon waren 118 (159) Jungtäter. Ihr Anteil an allen Tatverdächtigen der Gewaltkriminalität sank damit auf 31,5% (38%).
Der Anteil der ermittelten und unter Alkoholeinfluss stehenden Tatverdächtigen beträgt bei den Delikten der Gewaltkriminalität 34,4%. Der Anteil der alkoholisierten Jungtäter liegt mit 30,5% darunter. Nichtdeutsche haben mit 1118 (1163) ermittelten Tatverdächtigen einen Anteil von 22,6% (22,8%). Dieser blieb somit gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert.
Im Vergleich zum Vorjahr konnte bei den Opferzahlen festgestellt werden, dass diese fast unverändert geblieben sind. Es wurden lediglich vier Opfer weniger registriert, nämlich 2144 Opfer (2148) was einem Rückgang von –0,2% entspricht. Geschlechtsspezifisch betrachtet beträgt der Anteil der männlichen Opfer 61,3% und somit fast zwei Drittel der gesamt Opferzahl. Die Gefahr, als Mann Opfer einer Straftat zu werden, ist somit fast doppelt so hoch, als die von Frauen. Betrachtet man die Entwicklung der Opferzahlen darüber hinaus auch entsprechend des Alters der Opfer, so bleibt festzustellen, dass die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden, für Erwachsene im Alter zwischen 21 und 60 Jahren wie im Vorjahr am höchsten ist (65,4% bzw. 64,9% im Jahr 2012). Der Anteil älterer Menschen über 60 Jahren beträgt mit 143 Personen (137) im Berichtsjahr 6,7% und ist im Vergleich zum Vorjahr geringfügig um +0,3%-Punkte angestiegen.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat im vergangenen Jahr im Ostalbkreis zugenommen. Ein Grund mehr, für ordentliche Sicherung zu sorgen. Foto: Thorben Wengert/pixelio.de

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