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Konzertabend im Lorcher Gymnasium Friedrich II

Das Gymnasium Friedrich II. präsentierte sich beim Konzertabend in der Aula des Gymnasiums. Der Chor der Mittel– und Oberstufe sowie Schülerinnen der Kursstufe hatten sich zusammengefunden, um ein kleines, feines Programm vorzutragen.

Mittwoch, 16. April 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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LORCH (chri). Es waren häufig die zurückhaltenden und zarten Töne, die den Abend prägten. Mit „Up in the morning“ eröffnete der Chor unter der Leitung von Christoph Halbgewachs den Abend. Ein Medley mit Titeln aus dem Film „Forrest Gump“ schloss sich an. Hier zeigte der Chor, dass er über eine große Palette von stimmlichen und stilistischen Möglichkeiten verfügt. Von rockig („Hound Dog“) über tänzerisch-​verspielt („Raindrops keep falling“) bis leicht und elegant („What the world needs now“) reichte der Bogen, den der Chor aufspannte.
Susanne Walcher unterstützte den Chor aufmerksam am Klavier. Der Chor beeindruckte durch sehr sichere Intonation, fein dosierte Abstufungen in der Dynamik und scheinbar mühelose Tempowechsel. Im Mittelteil des Programms präsentierten Schülerinnen des Grund– und Leistungskurses klassische Werke auf ihren Instrumenten. Luisa Frick (Flöte) musizierte mit ihrem Bruder Moritz (Klavier) ein temperamentvolles „Russisches Zigeunerlied“ von Wilhelm Popp, gefolgt von der „Hamburger Sonate“ von C.P.E. Bach. Bach, der einen großen Namen als Vertreter der Empfindsamkeit genießt, wurde von Luisa Frick technisch sicher, sehr sensibel, fast zurückhaltend und damit der Komposition sehr angemessen interpretiert.
Marleen Werdin und Simone Lehmann brachten Musik für zwei Flöten ins Programm ein. Querflöte und Altflöte bildeten eine spannende klangliche Mischung. Die sechs kleinen Stücke ausschließlich barocker Komponisten gerieten zu Kleinodien mit ganz eigenem Reiz. Die zahlreichen musikalischen Feinheiten und Details, die die beiden Flötistinnen sorgsam herausgearbeitet hatten, nahm das Publikum aufmerksam wahr.
Maurice Ravels „Sicilienne op. 78“, auf der Flöte vorgetragen von Victoria Praher (Klavierbegleitung: Ruslana Amminata), leitete weg vom Barock und hinüber in das 19. Jahrhundert. Neue Farben und Klänge, jedoch nicht weniger zart als zuvor, zeigten sich im Vortrag von Victoria Praher. Mit Ravels „Vocalise-​Étude“ in einer Bearbeitung für Altsaxophon griff Hannah Rockenhäuser die stilistische Vorlage der Flöte auf und schloss das Soloprogramm schließlich mit der „Aria“ von Eugène Bozza ab. Wer bei „Saxophon“ immer nur an Jazz denkt, wurde hier zum Umdenken gezwungen. Hannah Rockenhäuser zeigte sich als sichere und versierte Interpretin auch auf anderem Gebiet.
„You’ve got a friend (C. King)”, „Somwhere over the Rainbow” (H. Arlen), „The Rose” (A. McBroom) und „Top of the world” (R. Carpenter) bildeten den abschließenden Block, in dem sich der Chor noch einmal präsentierte. Natürlich waren alle Stücke dem Publikum wohlbekannt, und so war der Chor gezwungen, eine Interpretation anzubieten, die einem Vergleich standhalten kann. Es gelang wunderbar. Die teilweise bis zu siebenstimmigen Sätze wurden fein nuanciert vorgetragen. Großer Chorklang, aber auch hingehauchte Passagen – alles war dabei. Die Schülerinnen und Schüler musizierten mit Hingabe. Fast meinte man, ein wenig Ergriffenheit im Publikum zu spüren. Mit lang anhaltendem Applaus und einer großzügigen Spende bedankte sich das Publikum, das bei dem Programm hochkonzentriert war.

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