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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Jetzt wieder ein „Bahnhof erster Klasse“: Große Freude bei der Einweihung am Gründonnerstag

Alle waren bester Laune an diesem „perfekten Tag“, als vorgestern der komplett umgebaute Bahnhof in Schwäbisch Gmünd samt der neuen Pleuer-​Passage feierlich eröffnet wurde.

Freitag, 18. April 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 20 Sekunden Lesedauer


Von Manfred Laduch
SCHWÄBISCH GMÜND. 1911, als die Remsbahn auf zwei Gleise ausgebaut wurde, war der Gmünder Bahnhof schon einmal einer großen Renovierung unterzogen und bei der Einweihung zum „Bahnhof erster Klasse“ hochgestuft worden, erinnerte Eckart Fricke, Konzernbevollmächtigter der Bahn AG für Baden-​Württemberg. „Ab heute hat Gmünd wieder einen Bahnhof erster Klasse“, rief er aus.
Fricke sah die Renovierung als ein Zeichen, dass die Bahn nicht nur in die Ballungszentren investiere. Hier sei der schönste Bahnhof auf der Remsbahn-​Strecke entstanden.
Ihm sei auch wichtig, dass dies der 534. barrierefreie Bahnhof bundesweit sei, erklärte Sven Hantel, Leiter Regionalbereich Südwest der DB Station&Service AG. Drei Rollstuhlfahrer hielten freilich Transparente, in denen der während der Gartenschau für Rollis angebotene Hubwagen-​Service auch nach der LGS erhalten bleiben müsse.
Gmünd sei das erste fertige Projekt aus dem Bahnhof-​Modernisierungsprogramm. Die Umgestaltung habe außergewöhnlich viel Spaß gemacht, weil sie von Kreativität und Unkonventionalität geprägt gewesen sei, wie man es von einer Designstadt erwarten könne, meinte Hantel. Er sei allen dankbar, die daran mitgearbeitet und mitentschieden hätten.
Er komme in letzter Zeit ja öfter nach Gmünd – und immer zu schönen Ereignissen, freute sich Landesverkehrsminister Winfried Hermann. Dieser Bahnhof ermögliche allen eine umweltfreundliche Anreise zur Landesgartenschau. Wer die Schiene fördern wolle, müsse Bahnhöfe freundlich machen, betonte der Grünen-​Politiker. Und ein gutes Angebot: Der Minister kündigte eine Ausweitung der täglichen Gültigkeitsdauer der beliebten BW– und Metropoltickets an.
Hermann sprach die 75-​prozentige Förderung des Landes für die Umgestaltung des Bahnhofs-​Vorplatzes an. Die Stadt habe hier Glück gehabt, bei den ersten Projekten gewesen zu sein. Inzwischen lägen so viele Anträge vor, dass nur noch 50 Prozent gezahlt werden könnten.
Zum Bahnverkehr erklärte der Minister, dass die Netze rund um Stuttgart noch in diesem Sommer neu ausgeschrieben würden – mit dem Ziel, das Angebot „stabil zu verbessern“. In diesem Zusammenhang sprach der Minister das alte Wagenmaterial auf der Remsbahn an, das laut Vertrag noch bis 2016 eingesetzt werden dürfe. Er wolle versuchen, mit der Bahn über einen „Vorruhestand“ dieser alten Wagen zu verhandeln.
Oberbürgermeister Richard Arnold erinnerte ebenso wie Winfried Hermann in seiner Ansprache daran, das vor der Umgestaltung und der Tunneleröffnung 40 000 Fahrzeuge täglich am Bahnhof vorbeigerollt seien – ein „unwirtlicher und lauter Ort“. Nun sei er als ein Herzstück der Gartenschau Mobilitätszentrum mit ZOB und Parkhaus. Als Bahnreisender komme man mitten im Geschehen an.
Er sei dankbar für die Barrierefreiheit und werde sich für die Forderung der Rollstuhlfahrer einsetzen. Besonders freue er sich auch über die außergewöhnliche Unterführung, meinte Arnold, und holte das Team der Hochschule für Gestaltung zu sich nach vorn, das für den Entwurf der mit Leuchtdioden versehenen Verkleidung verantwortlich war. Da habe es diese Passage auch verdient, als erste auf dem Gebiet der Bahn AG einen eigenen Namen zu erhalten.
Dass man sich hier an einem Tag der Karwoche freue, sehe er unproblematisch, sagte der OB. Schließlich habe Gmünd zuvor ausreichend gelitten.
Anschließend begaben sich die Besucher nach unten, um gemeinsam die „Pleuer-​Passage“ ihrer Bestimmung zu übergeben. Sie ist benannt nach dem aus Gmünd stammenden Impressionisten Hermann Pleuer (1863 — 1911), der viele Eisenbahn-​Motive gemalt hatte. Zur Inbetriebnahme der innovativen Beleuchtung, die von Architekt Klaus Marek erläutert wurde, hatte OB Arnold eigens Kolaoe Ajibola als Vertreter der einstigen „Kofferträger“ aus der Bahnhofs-​Umbauzeit mitgebracht.

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