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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Traditionelle Karfreitagsliturgie der griechisch-​orthodoxen Gemeinde in der Johanniskirche

Einige hundert griechisch– orthodoxe Gläubige waren in die Johanniskirche gekommen, um zusammen die Karfreitagsliturgie zu feiern, hat Ostern und die sogenannte „Große Woche“ in der griechischen Tradition doch einen ganz hohen Stellenwert.

Freitag, 18. April 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 17 Sekunden Lesedauer


Von Brigitte Düppe
SCHWÄBISCH GMÜND. Leider konnte die Prozession um die Kirche herum wegen des schlechten Wetters nicht stattfinden. Dafür entschädigte der wieder gerüstfreie Blick in den prächtigen Chorraum. In über zwei Stunden stand die Anbetung und Ehrerweisung am „Grab“ Jesu unter einem prächtig geschmückten Baldachin im Mittelpunkt, die ganze Zeit über begleitet von liturgischen Gesängen von Vorsängern und Chorsängerinnen. Klara und Martha Veziridou sowie Sideris Datsiadis und Johannis Tsingelidis rezitierten biblische Psalmen einfühlsam und ergreifend. Aber auch der Pfarrer war ein sicherer Sänger, der sein Evangelium ebenfalls singend vortrug.
Mit Blütenblättern bestreut,
mit Myrrhe besprüht
Nach der Abnahme Jesu vom Kreuz und seiner Verhüllung wurde ein mit Gold besticktes Leichentuch mit seinem Bildnis, dem der Heiligen Mutter Maria und der Engel ins „Grab“ gelegt, mit Blütenblätter bestreut und mit Myrrhe besprüht. Diese symbolische und hoch dramaturgische Handlung ergriff die Gottesdienstbesucher sehr. Anschließend reihte sich wirklich jeder in die lange Schlange vor dem Gang zum Grab ein. Auch die kleinsten Kinder wurden dazu mitgebracht. Ähnlich unserer Fronleichnamsprozession sollte Christus anschließend hinaus in die Stadt getragen werden. Beim Karfreitagsregen, der auch in Griechenland anscheinend typisch ist, musste man mit einer Prozession im Mittelgang vorlieb nehmen. Dennoch durften am Ende alle am Ausgang unter dem Baldachin durchlaufen, einer weiteren segensreichen Verbeugen vor dem Herrn. Man durfte sogar einige Blüten mitnehmen, die wiederum Glück und Gesundheit bedeuten. Mit der heutigen Osternachtsfeier geht dieses wichtigste Fest innerhalb der griechisch-​orthodoxen Kirche weiter.
40 Fastentage sind dann überstanden, und am Ostersonntag gibt es in den Familien traditionell Lamm und die am Gründonnerstag rot (Blut) gefärbten Eier, samt dem traditionellen Osterbrot und dem griechischen Ostergebäck. „Christós Anésti, Alithós anésti“, Christus ist auferstande

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