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Handball, Württembergliga: Der Abteilungsleiter des TSB Gmünd, Steffen Alt, fiebert dem spannenden Saisonfinale entgegen

Der Schützenhilfe des TV Reichenbach durch den 28:26-Sieg über den TSV Zizishausen sei Dank: Der TSB Gmünd kann als Tabellenzweiter zumindest die Teilnahme an der Relegation aus eigener Kraft perfekt machen. Im Interview spricht Abteilungsleiter Steffen Alt über diese große Chance.

Mittwoch, 23. April 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Herr Alt, zwei Spieltage vor dem Saisonende ist der TSB Gmünd plötzlich wieder mittendrin im Aufstiegsrennen. Auf den Spitzenreiter TSV Deizisau beträgt der Rückstand nur noch einen Punkt. Sind sich alle Beteiligten bewusst darüber, was nun möglich ist?
Genau das ist jetzt die Aufgabe unseres Trainers Michael Hieber und von mir, alle Spieler auf Kurs zu bringen. Für diese einmalige Chance müssen wir nochmals alles mobilisieren. Den letzten beiden Spielen in der Württembergliga und dem Final-​Four in Herrenberg gilt es, alles andere unterzuordnen. Alles andere muss hinten angestellt werden.
Haben Sie sich in Reichenbach für die Schützenhilfe, durch die der TSB den TSV Zizishausen auf Rang zwei abgelöst hat, bedankt?
Ich habe Frank Reitmajer kontaktiert, der in Reichenbach Hallensprecher und in der Abteilungsleitung aktiv ist und auch bei unseren Heimspielen ein gern gesehener Gast ist. Sein zweites Herz schlägt für den TSB.
Hat Sie dieser Ausrutscher des TSV Zizishausen überrascht?
Einerseits hat es mich schon überrascht, weil Zizishausen in den Wochen zuvor so einen starken Eindruck gemacht hat. Da denkt man sich dann schon: wie können die sich so etwas noch nehmen lassen. Andererseits ist aber der Druck und die Belastung zum Saisonende hin größer. Damit lassen sich solche überraschenden Ergebnisse vielleicht eher erklären.
Dank dieser Überraschung ist für den TSB alles möglich. Und das, obwohl Trainer Michael Hieber vor einigen Wochen das Thema Aufstieg schon offiziell abgehakt hat.
Das war zu diesem Zeitpunkt auch richtig, weil unsere Chancen nach der Niederlage in Zizishausen gen null tendierten. Es war richtig, bewusst den Druck rauszunehmen. Wir waren aber weiterhin in Lauerstellung und haben unsere Spiele gewonnen. Umso mehr freuen wir uns jetzt, dass dadurch vor den letzten beiden Spielen noch alles offen ist.
Wie schätzen sie die Chancen ein?
Wir haben die Ausgangsposition, die wir zwei Spieltage vor Schluss so noch nie hatten. Der Aufstieg war noch nie so greifbar wie jetzt. Zum ersten Mal haben wir es selbst in der Hand. Das muss jedem bewusst sein, dafür muss jeder gegen Unterensingen und Reichenbach alles geben.
Nicht nur in der Württembergliga kann der TSB diese Saison krönen, steht doch am 1. Mai in Herrenberg auch noch das Final Four um den Verbandspokal auf dem Programm.
Das ist eine einmalige Sache für uns, im Final Four zu stehen. Ein Pokalfinale mit unserer Beteiligung wird es vermutlich so schnell nicht mehr geben.
Das Final Four findet pikanterweise lediglich drei Tage vor dem letzten Saisonspiel statt. Muss deshalb der TSB nicht zwangsläufig die Priorität auf die Liga legen?
Das ist eine spannende Frage…
… die der Abteilungsleiter wie beantwortet?
Es wird gar keine Priorität geben. Wir wollen beides erfolgreich bestreiten. Meiner Meinung nach ist der Termin kein Nachteil für uns. Dadurch sind wir gegen Reichenbach eher in Tritt. Wichtig wird nur sein, dass sich niemand verletzt.
Was wäre in beiden Wettbewerben ein Erfolg?
In der Württembergliga wollen wir mit zwei Siegen mindestens die Relegation fix machen und in Herrenberg zumindest das Halbfinale gewinnen.
Der Baden-​Württemberg-​Oberligist Söflingen ist ein schlagbarer Gegner?
Ich glaube schon, weil eben nur eine Klasse zwischen beiden Mannschaften liegt. Ich rechne mit einem Spiel auf Augenhöhe und einem knappen Ergebnis.
Wie sind die beiden verbleibenden Gegner in der Württembergliga einzuschätzen?
Sowohl Unterensingen als auch Reichenbach sind auf dem Papier zu packen. Das schwierigere Spiel erwartet uns am Samstag in Unterensingen. Der Tabellenachte hat eine kampfstarke Mannschaft und kann ein sehr undankbarer Gegner sein. Das haben wir schon beim 25:22-Hinspielsieg gesehen. Deshalb dürfen und werden wir diesen Gegner auch nicht unterschätzen.
Und werden Sie auch auf die Unterstützung der eigenen Fans setzen?
Wir wollen möglichst mit mehreren Bussen nach Unterensingen fahren und dadurch aus dem Auswärtsspiel ein Heimspiel machen.
Wie ist das Restprogramm der Konkurrenz einzuschätzen? Deizisau spielt noch gegen Vöhringen und in Wolfschlugen, Zizishausen muss erst nach Grabenstetten und trifft dann daheim noch auf Ober-​/​Unterhausen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Deizisau in Wolfschlugen verliert. Dieses Auswärtsspiel ist von der Schwierigkeit her mit unserem in Unterensingen zu vergleichen. Das einfachste Restprogramm hat Zizishausen, was aber egal ist, wenn wir und Deizisau im Gleichschritt unsere Hausaufgaben machen. Wir haben Lunte gerochen, wissen aber, dass der Druck jetzt nochmals richtig groß sein wird.
Auf welchem Platz steht der TSB am Ende?
Wir können Erster, Zweiter oder Dritter werden. Von mir aus darf die Tabelle am Ende gerne genauso aussehen wie jetzt.
Dann wäre man in der Relegation und würde wann gegen wen spielen?
Die Relegation findet an den beiden Wochenenden nach dem letzten Spiel am 4. Mai statt. Bottwartal ist Zweiter der anderen Württembergliga-​Staffel. Der TSV Weinsberg, den wir im Pokal in dieser Saison schon geschlagen haben, hat aber nur einen Punkt Rückstand.
Wäre der Aufstieg in die Baden-​Württemberg-​Oberliga überhaupt zu stemmen?
Der TSB Gmünd wäre dazu in der Lage. Natürlich würde unser Etat allein durch die weiteren Anfahrtswege zu den Auswärtsspielen wachsen, aber ich kann versichern, dass wir für diesen lang gehegten Wunsch gewappnet sind. Wir wollen und wir können aufsteigen.
Aus dem aktuellen Kader haben fast schon alle Spieler für die nächste Saison zugesagt. Bei Djibril M’Bengue steht eine endgültige Entscheidung aber noch aus.
Es ist noch nichts entschieden, wir sind aber auf einem guten Weg, dass er uns weiterhin erhalten bleibt.

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