Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Sport

Kunstturnen, 1. Bundesliga: Paul Schneider, Trainer des TV Wetzgau, zieht eine erste Bilanz und ist mit Platz vier nicht zufrieden

„Wir wollen im Herbst gegen Cottbus, Stuttgart und Obere Lahn gewinnen, um ins große Finale der deutschen Mannschaftsmeisterschaft einzuziehen“, erklärt Paul Schneider, Trainer des TV Wetzgau. Nach vier Wettkämpfen ist der TVW in der 1. Bundesliga Vierter.

Donnerstag, 24. April 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Herr Schneider, als amtierender deutscher Meister steht der TV Wetzgau zum Abschluss der Frühjahrsrunde nach vier Wettkämpfen auf dem vierten Platz, der zum Einzug ins kleine Finale der deutschen Mannschaftsmeisterschaft reichen würde. Sind Sie zufrieden?
Nein. Ehrlich gesagt ärgert es mich, dass wir den ersten Wettkampf gegen Straubenhardt verloren haben. Auch gegen die TG Saar am zweitem Wetttkampftag hätten wir nicht verlieren müssen. Wenn wir uns nicht so viele Fehler geleistet hätten, würden wir ungeschlagen an der Spitze stehen. Ich bin jedoch sehr froh, dass meine Mannschaft nach den beiden Niederlagen wieder zurück in die Spur gekommen ist. Die Siege gegen Chemnitz und den Siegerländer KV waren überzeugend.
Würde am Saisonende der vierte Platz den Trainer des TV Wetzgau glücklich machen?
Wir haben es jetzt selbst in der Hand. Wenn wir alle drei ausstehenden Begegnungen gewinnen, ziehen wir ins große Finale ein. Jeder im Verein möchte wieder um die deutsche Krone kämpfen. Sollten wir ins kleine Finale kommen, dann wäre zumindest unser Saisonziel erreicht. Unser Anspruch ist es, unter den besten vier Teams in Deutschland zu bleiben.
Es ist also alles offen?
Ja. Mit Stuttgart steht für mich ein Teilnehmer für das Duell um Platz eins schon fest. Die Stuttgarter sind der große Favorit auf den Titel in diesem Jahr. Aber dahinter streiten sich noch Obere Lahn, die TG Saar, Straubenhardt und der TV Wetzgau um die Plätze.
Bislang fehlten die Wetzgauer Topstars Bart Deurloo und Andrei Muntean.
Mit diesem Duo hätten wir gegen Straubenhardt und Saar nicht verloren.
Kehrt dieses Duo im Herbst, also am 18. Oktober im Heimkampf gegen den SC Cottbus, zurück zur Mannschaft?
Beide wurden von ihren nationalen Verbänden nicht freigegeben, da die Weltmeisterschaft Priorität hat. Nach der WM werden Bart und Andrei wieder dabei sein und uns verstärken. Deshalb wollen wir unbedingt noch einmal angreifen. Mit drei Siegen ist die Titelverteidigung möglich.
Wird es weitere Neuzugänge für die Duelle im Herbst geben?
Nein. Unsere Mannschaft ist stark genug, um zumindest Rang vier zu sichern. Der Ausfall von Helge Liebrich gegen Chemnitz und beim Siegerländer KV wurde von unseren jungen Athleten sehr gut kompensiert. Wir benötigen keine weiteren externen Neuzugänge.
Noch einmal ein Blick auf die beiden Niederlagen zu Beginn der Saison. Welche Fehler wurden gemacht?
Gegen Saar machten wir die entscheidenden Fehler am Sprung und Reck. Diese Fehler dürfen uns nicht mehr passieren. Hinzu kam noch, dass Andreas Toba am Reck zwei Mal daneben gegriffen hat. Und gegen Straubenhardt führten wir zur Pause mit 19:7 und gaben diese sichere Führung aus der Hand. Wir hätten weiter konzentriert sein müssen. Die Analyse mit den Jungs habe ich gemacht. Im Herbst werden wir diese Fehler nicht mehr machen.
Enttäuschend sind die Zuschauerzahlen in dieser Saison. Warum möchten nur noch 500 statt 1000 Zuschauer im Durchschnitt den deutschen Meister live sehen?
Ich weiß es nicht. Ich kann mir nicht erklären, warum die Fans nicht gekommen sind. Gegen Chemnitz lag es vielleicht an den Schulferien und dem sonnigen Wetter, dass nur 400 Zuschauer in der Halle waren. Ich hoffe, dass im Herbst unsere Gmünder Großsporthalle wieder aus allen Nähten platzt. Wir brauchen die lautstarke Unterstützung unserer Fans. Wenn die Halle voll ist, dann holen wir gegen unsere Kontrahenten fünf Punkte mehr. Wir können wieder sehr viel erreichen in dieser Saison. Ich würde mir wünschen, dass unsere Fans diese Chance auch sehen.
Lag es vielleicht an dem neuen Ticketsystem. Wer eine Karte für die Heimwettkkämpfe des TVW kauft, bekommt in dieser Saison einen festen Platz zugewiesen und kann nicht mehr zu den Geräten wandern.
Nein. Es ist üblich, dass man im Turnen Platzkarten kauft. Wenn die Halle mit 1000 Leuten voll ist, kann man eh nicht mehr hin und her wandern.
Gut angenommen wurde der neue VIP-​Bereich im Untergeschoss der Großsporthalle.
Das stimmt. Wir haben uns an den großen Vereinen orientiert. Der VIP-​Bereich ist eine Bereicherung und wurde sehr gut angenommen.
Als Trainer haben Sie unter der Woche sehr selten alle Jungs an Bord. Und während des Wettkampfs muss Paul Schneider Kampfrichter sein. Wie schwer fällt es, nicht aktiv eingreifen zu können?
Diese Situation ist sehr schwierig für mich als Trainer. Ich hoffe, dass im Verein bald ein Nachfolger für das Kampfrichterdasein gefunden wird, damit ich mich meine Jungs während des Wettkampfs coachen kann.
Wer ist für die Taktik verantwortlich?
Axel Steeb und Helge Liebrich stellen die Duelle Mann gegen Mann zusammen. Wir sprechen uns zwar vorher ab, aber ich vertraue beiden. Sie müssen ja während des Wettkampfs immer neu entscheiden.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

3800 Aufrufe
779 Wörter
3653 Tage 4 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 3653 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2014/4/24/kunstturnen-1-bundesliga-paul-schneider-trainer-des-tv-wetzgau-zieht-eine-erste-bilanz-und-ist-mit-platz-vier-nicht-zufrieden/