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Fußball, Verbandsliga: Normannia Gmünd besiegt schwachen VfL Sindelfingen mit 3:2 (2:0) – Zittern in der Nachspielzeit

Die drei Punkte waren überlebenswichtig, sie waren verdient, aber sie waren bis zur letzten Sekunde noch nicht in trockenen Tüchern. Mit 3:2 hat der FCN den VfL Sindelfingen besiegt und sich ein bisschen Luft im Abstiegskampf verschafft.

Montag, 28. April 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Drei Tore, weitere zum Teil glasklare Torchancen, das kann für die nächsten Spiele positiv stimmen. Aber Vorsicht: Zwei Gegentore, dazu noch ungenutzte Tormöglichkeiten für den Gegner, der im Prinzip recht harmlos war, das gibt zu denken. Und hat den Sindelfinger Trainer Thomas Dietsche derart in Rage versetzt, dass er nicht zur Pressekonferenz erschienen und sofort nach Hause gefahren ist. FCN-​Stadionsprecher Armin Geiger: „Herr Dietsche war sehr unzufrieden mit seinem Team und sehr erbost und wollte nur noch schnell nach Hause!“
Normannia-​Coach Patrick Widmann konnte da locker in die Pressekonferenz gehen und von einem „wichtigen, hochverdienten Sieg“ sprechen, wenngleich er kritisieren musste, dass man es leider verpasst habe, nach dem 2:0 nachzulegen und zum Glück Felix Bauer das 3:1 „ergaunert“ habe. Das 3:2 in der 88. Minute sei unnötig gewesen.
Fünf Tore in einem abwechslungsreichen, aber sicher nicht guten Spiel, waren für die rund 400 Zuschauer unterhaltsam. Aber es waren im Prinzip zu wenig, denn die Gmünder vergaben mindestens drei hundertprozentige Chancen, und auch die Gäste machten aus den Möglichkeiten, die ihnen von den Normannen recht leichtsinnig geboten wurden, zu wenig.
Schon nach sechs Minuten musste sich FCN-​Keeper Burkhardt nach einem 20-​Meter-​Schuss von Poser mächtig strecken, um den Ball mit den Fingerspitzen zur Ecke zu lenken. Das war aber in der ersten halben Stunde alles, was Burkhardt parieren musste. Dafür hätte es auf der Gegenseite viel öfter „klingeln“ müssen. Schon nach elf Minuten machte sich Molinari aus der eigenen Hälfte alleine auf den Weg Richtung Tor, nachdem Schuster als letzter Mann an der Mittellinie ausgerutscht war. „Moli“ schloss eiskalt zum 1:0 ab, hatte aber fünf Minuten später genau dieselbe Chance, schoss hier aber den Gästekeeper an. Vielleicht als „ausgleichende Gerechtigkeit“, denn eigentlich hatte Molinari den Ball aus Abseitsposition erhalten.
Nach einer halben Stunde gelang Ayaz dann doch das 2:0, unter Mithilfe des Gästekeepers, der den Ball nach einem Freistoß von Catizone direkt vor die Füße von Ayaz fallen ließ. Bis zur Pause hatte der FCN drei weitere gute Möglichkeiten: Bauer schloss nach einem schönen Solo ganz schwach ab und schoss den Torhüter an (34.), Krätschmer hatte alle Zeit der Welt und schoss dilettantisch aus 18 Metern weit übers Tor (38.) und den letzten Angriff vor der Pause konnten die Sindelfinger zu zweit vor dem einschussbereiten Molinari abwehren. Ein 3:0 war möglich, aber man darf nicht außer Acht lassen, dass auch die Gäste leichtfertig mit ihren Chancen umgegangen sind. Nach einem Freistoß verpasste Poser nur knapp (32.) und derselbe Spieler scheiterte nach einer hohen Vorlage, die Ayaz noch versuchte mit der Hand abzuwehren (zum Glück nicht erwischte, sonst wäre es wahrscheinlich Rot gewesen), an Keeper Burkhardt (39.). Auch der zuvor eingewechselte Pretz köpfte am Tor vorbei (42.).
Keine Frage, das 2:0 war trotzdem hochverdient, doch dann brachten die Normannen einen eigentlich schwachen Gegner wieder ins Spiel. In der 49. Minute ein Querpass von links auf Pretz, der locker zum Anschlusstreffer verwertete. Dann probierte es zweimal hintereinander Poser aus der Distanz, ehe mit dem 3:1 dem FCN wieder der Befreiungsschlag gelang. Molinari hatte den Ball mit der Hacke auf Bauer gelupft, dieser kam nur durch ein kleines Foul noch am Boden sitzend an den Ball und stupfelte das Leder zum 3:1 ins Netz.
Die Normannen hatten das Geschehen wieder einigermaßen im Griff und hatten jetzt auch wieder gute Tormöglichkeiten. Hauptsächlich nach Kontern durch Fröhlich (70.) oder die dickste durch Bauer, der sich im doppelten Doppelpass mit Molinari durchgespielt hatte, dann aber ganz kläglich vergab. Danach aber waren die Gäste an der Reihe. Die meisten Angriffe kamen über die linke Seite. Pretz (85.) vergab völlig frei, Burkhardt parierte gegen Glotzmann (86.), Öztürk setzte den Nachschuss über den Kasten und dann passierte es doch noch: Pretz flankte von links in den Sechsmeterraum, Burkhardt kam nur noch mit den Fingerspitzen ran und Glotzmann köpfte ins leere Tor zum 3:2. Der Rest war fünf Minuten lang zittern für die Gmünder, die dann sogar noch Glück hatten, dass einmal Ayaz und einmal Göhl im letzten Moment den Ausgleich verhindern konnten.
Der Rest ist die Hoffnung auf die Worte von Stadionsprecher Armin Geiger, der bei der Pressekonferenz sagte: „Wir werden da Schritt für Schritt herauskommen und auch im nächsten Jahr in der Verbandsliga spielen.“
FC Normannia: Burkhardt – Fröhlich, Ayaz, Krätschmer (58. Weiner), Molinari, Glück, Bauer (79. Hieber), Jakovljevic, Catizone, Göhl, Klement (65. Morawietz)
VfL Sindelfingen: Kocyba – Gans, Özay, Radojkovic (35. Pretz), Pross, Poser, Wetsch, Kniesel, Glotzmann, Schuster, Müller
Schiedsrichter: Markus Seidl (WN)

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