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„Mein Jahr in Südafrika“: Vortrag von Doreen Bormann am Rosenstein-​Gymnasium in Heubach

Dr. Helmut Rössler, Vorsitzender des Schulvereins SaRose, konnte zum Abschluss der SaRose-​Vortragswoche die ehemalige Schülerin Doreen Bormann am Rosenstein-​Gymnasium begrüßen. Doreen Bormann referierte über ihren einjährigen freiwilligen Aufenthalt in Südafrika.

Freitag, 16. Mai 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 39 Sekunden Lesedauer


Von Leonie Arnold
HEUBACH. Sie hatte sich direkt nach ihrem Abitur 2011 beim Weltkirchlichen Friedensdienst (WFD) beworben und war einem Projekt in Johannesburg zugeteilt worden. Der mit eindrucksvollen Bildern unterlegte Vortrag begann mit einer Vorstellung der Stadt Johannesburg, der mit 3,9 Millionen Einwohnern größten Stadt Südafrikas, und deren Stadtbereiche. Jeder Stadtbezirk ist von seiner Einzigartigkeit geprägt, wie zum Beispiel Hillbrow, einer der gefährlichsten Bereiche, und als Gegensatz dazu das Reichenviertel Sandton. Soweto ist mit 1,2 Millionen Einwohnern das größte Stadtviertel.
Im ehemaligen „Weißenviertel“ Bertrams befindet sich das „Bienvenu Shelter“, das eine sechsmonatige Unterkunftsmöglichkeit für mittellose Frauen und deren Kinder bietet. Vor allem Flüchtlinge aus Simbabwe, Mosambik oder dem Kongo bekommen hier Hilfe. Neben Unterkunft und Nahrung wird ihnen hier, beispielsweise bei ihrer Bewerbung um Asyl, ein Dolmetscher zur Seite gestellt, da sie die südafrikanische Amtssprache, Englisch, oft nur schlecht oder gar nicht beherrschen.
Das „Bienvenu Shelter“ war auch der Einsatzort von Doreen Bormann, die dort unterschiedlichste Aufgaben übernahm. Ihre erste Aufgabe war die Betreuung der Kleinsten in der Babygruppe. Zusammen mit einer anderen Betreuerin umsorgte Bormann täglich von 8 bis 16 Uhr bis zu 12 Babys, deren Mütter sich um Jobsuche und Behördengänge kümmern mussten. Später kam auch die Betreuung in der Kleinkindgruppe hinzu.
Die Abholung der zugeteilten Spenden aus der Sammelstelle übernahm sie auch, nachdem der vorherige Fahrer überraschend gekündigt hatte. Zusammen mit einer anderen freiwilligen Helferin stellte Bormann ein eigenes Projekt auf die Beine, eine Hausaufgabenbetreuung für die älteren Kinder, für die sie auch einige Ausflüge organisierte. Die mitgebrachten Bilder zeigten, wie viel Spaß Kinder sowie Betreuer bei Zoo– und Kinobesuch oder beim Eisessen hatten. Allerdings seien solche Ausflüge nur selten durchgeführt worden, erklärte Doreen Bormann, da das „Bienvenu Shelter“ eine NGO (non-​governmental organization, zu deutsch Nichtregierungsorganisation) sei und deswegen ohne staatliche Zuschüsse, nur durch Spenden verschiedener Hilfsorganisationen, finanziert werde.
Über die Weiterführung des Projekts und die Verteilung von Zuschüssen werde jedes Jahr neu entschieden, und das Bangen um die Erhaltung des „Bienvenu Shelters“ belaste die Mitarbeiter/​-​innen sehr. Unter diesem Druck zu arbeiten sei anstrengend, aber die Arbeit dort habe ihr trotzdem sehr viel Freude gemacht und sie habe in Johannesburg viele Freundschaften geknüpft, sowie wertvolle Erfahrungen sammeln können. Deshalb könne sie einen Auslandsaufenthalt jedem weiterempfehlen.

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