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FCN-​Dank gilt Widmann, Bockmeyer, Klement, Bauer, Göhl und Molinari

Mit dem einen Punkt gegen den SV Böblingen haben die Normannen auch die letzten Zweifel am Klassenerhalt beseitigt. Auch für Böblingen wird es reichen, wenn man das letzte Heimspiel gegen Neckarrems nicht verliert oder die Konkurrenz patzt.

Montag, 02. Juni 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
4 Minuten Lesedauer

Also müssten mit dem 1:1-Unentschieden beide Teams zufrieden gewesen sein? Während der scheidende FCN-​Coach Patrick Widmann in der Pressekonferenz sagte, „das 1:1 geht in Ordnung“ meinte Böblingens Trainer Mario Estasi, dass er ein bisschen enttäuscht sei, weil sein Team das Spiel bestimmt habe und für den Aufwand nicht richtig belohnt worden sei. Aber seine Mannschaft habe auch in der Rückrunde ein Riesenverletzungspech gehabt und deswegen so wenig Tore erzielt. Und er sagte, dass er an diesem Tag lauter einheimische Spieler auf dem Feld hatte, alle aus der eigenen Jugend. Trotzdem meinte er, dass der eine Punkt zum Klassenerhalt reichen könnte.
Das Spiel war für die Zuschauer alles andere als eine Augenweide. Beide Mannschaften „bemühten“ sich, doch zumindest bei den Normannen merkte man, dass die Luft schon raus war. Die Höhepunkte spielten sich vor dem Anpfiff und nach dem Abpfiff statt: Die Verabschiedung vom Trainer und von einigen Spielern, allen voran Beniamino Molinari, der die Mannschaft in der neuen Saison als Trainer betreuen wird (siehe extra Artikel).
Eine halbe Stunde lang hatte Gästekeeper Jach gar keine Arbeit, aber auch sein Gegenüber, Burkhardt, bekam wenig zu tun, was aber nicht an den fehlenden Chancen der Böblinger lag, sondern an der von Trainer Estasi hinterher angesprochenen Tatsache, dass ihm die (guten) Stürmer fehlen.
So schoss Vargas-​Müller nach einer Viertelstunde übers leere Gmünder Tor und Hauth zielte ein paar Minuten später direkt in die Arme von Burkhardt. Nach 30 Minuten erstmals Gefahr von den Normannen, aber Molinari schoss eine Etage zu hoch und in der 38. Minute hatte Molinari nach einem Freistoß zu spät reagiert, als ihm das Leder vor dem rechten Pfosten vor die Füße fiel.
Kurz vor dem Pausenpfiff nochmals eine Möglichkeit für die Gäste, aber auch Peluso schoss drei Meter über den Kasten. Das 0:0 zur Pause sagte eigentlich alles über das Spiel aus und FCN-​Aufsichtsratsvorsitzender Albert Häberle meinte: „Wir haben um Tore gebettelt, aber keines bekommen!“
Die zweite Hälfte begann vielversprechend, aber gleich mit einer Unterbrechung: Der Schiri musste seine Uhr wechseln, eine „andere Zeit“ begann. Nämlich mit dem 1:0 für die Normannia, denn Kersten Göhl verwertete einen Freistoß des eingewechselten Catizone. Der Jubel war noch nicht verhallt, da stand es schon 1:1. Böblingens Rudy Vargas-​Müller stieg nach einer Ecke am höchsten und erzielte per Kopf den Ausgleich. Danach ging’s eigentlich im gleichen Trott wie in der ersten Halbzeit weiter, allerdings mit einer einzigen klaren Möglichkeit für die Gmünder. Denn nur kurz nach dem 1:1 lief Klement allein auf den Torhüter zu, schoss diesen aber aus halblinker Position an. Auch Fröhlich hatte in der 80. Minute noch eine Möglichkeit, als Gästekeeper Jach nach einem weiteren Freistoß von Catizone den Ball fallen ließ und danach von Fröhlich angeschossen wurde.
Ansonsten wieder das „Betteln“ der Normannen um ein weiteres Gegentor, und dann bettelte auch noch der eingewechselte Ivan Vargas-​Müller in der 89. Minute um einen Elfmeter, den er aber zurecht nicht bekam. Weil Patrick Widmann schon dreimal ausgewechselt hatte, musste Benni Molinari bis zum Schlusspfiff auf dem Platz bleiben. Zuvor probierte es noch einmal Catizone, doch auch sein Distanzschuss landete in der zweiten Etage. Die Abschiedsszenen gab es dann erst hinterher und die besten Wünsche von Gästetrainer Mario Estasi an Molinari, denn „er stammt aus der gleichen Gegend wie ich“.
FC Normannia: Burkhardt, Fröhlich, Ayaz, Molinari, Knab, Bauer (49. Min. Nuding), Jakovljevic, Göhl, Klement (73. Min. Knödler), Hieber, Morawietz (46. Min. Catizone)
SV Böblingen: Jach, Frölich, Quindt, Fredel, Paetzold, Korkmaz (67. Ivan Vargas-​Müller), Knoll, Hauth (55. Mijic), Rudy Vargas-​Müller, Peluso, Raich
Schiedsrichter: Andreas Iby (Neuhausen).

Im Rahmen des letzten Heimspiels gegen den SV Böblingen verabschiedete der FC Normannia sein Trainerduo und vier Spieler – wobei zwei davon dem Verein erhalten bleiben.
Patrick Widmann: Der Trainer verlässt den FCN nach zwei erfolgreichen Jahren. Wohin ihn sein Weg zieht, weiß man noch nicht. Nach dem Oberliga-​Abstieg unter Trainer Rainer Kraft in der Saison 2011/​12 stand man am Scheideweg. Und entschied sich für den Königsweg. Für Widmann, der den FCN als Spieler und Co-​Trainer kannte und ihn mit vielen jungen Spielern in der Verbandsliga etablierte.
Sven Bockmeyer: Er verfügt über einen hohen Fußballsachverstand und war mit seiner ruhigen, sachlichen Art der verlängerte Arm des Trainers. Bockmeyer steht der Normannia als Jugendtrainer der C-​Junioren weiterhin zur Verfügung.
Benjamin Klement: Beim Neuaufbau in der Verbandsliga war der damalige Neuzugang vom FC Eislingen dabei. Als Stürmer oder auf der Außenbahn traf er in der Saison 2012/​2013 zweimal, in der laufenden Runde war er viermal erfolgreich. 60 Mal lief er im Normannia-​Trikot auf, auch in der U 23 half er oft aus. Mit Felix Bauer trainiert er die B II. Der Lehramtsstudent war ein Vorbild an Engagement, der ehrlich seine Chance suchte und wechselt nun zur SG Bettringen.
Felix Bauer: Mit ihm verliert der FCN einen jungen Vollblutstürmer, der durch seine lockere Art ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft war. Bauer kam als B-​Jugendlicher vom FC Eschach zum FCN. Schon in der Saison 2011/​2012 wurde er als A-​Jugendlicher in den aktiven Bereich hochgezogen und absolvierte sechs Oberliga-​Partien. In der Verbandsliga schoss er sowohl 2012/​13 als auch 2013/​14 jeweils fünf Tore. Er trug 120 Mal das FCN-​Trikot. In der neuen Saison spielt er beim VfR Aalen.
Kersten Göhl: Mit Kersten Göhl verlässt eine Korsettstange der Defensive nach zehn Jahren die Normannia in Richtung TSV Essingen. Er kam als B-​Jugendlicher zum FCN, spielte in der A-​Jugend-​Oberliga, ab dem 1. Juli 2008 dann im aktiven Bereich in der Oberliga und avancierte in 136 Punktspielen zu den besten Innenverteidigern. In Sachen Kameradschaft war er immer ein Vorbild. Kersten Göhl absolvierte 320 Spiele für die Normannia.
Beniamino Molinari: Die Identifikationsfigur des FC Normannia schnürt seit der D-​Jugend seine Kickstiefel für die Normannia – mit Ausnahme der Saison 2000/​01 in Bonlanden. Das sind 23 Jahre, an denen er sich für die Normannia eingesetzt hat. Nach acht Jahren in der Jugend spielte er noch in der Bezirksliga für die Normannia in der Saison 1998/​99. Später führte er die Normannia über die Landes– sowie Verbands– in die Oberliga und kam in acht Jahren auf 272 Oberliga-​Spiele. Zuletzt war er zwei Jahre lang Kapitän. Er kommt mit dem WFV-​Pokalsieg (2007 gegen Ulm) und dem DFB-​Pokalspiel (2008 gegen Aachen) auf 620 Einsätze (ohne Vorbereitungsspiele). In der Oberliga schoss er 96, in der Verbandsliga 2012/​13 14 und 2013/​14 13 Tore. Molinari setzte als Jugendtrainer bei den Bambini, F– und E-​Junioren mehrere Ausrufezeichen. So schwer es fällt, ihn nicht mehr als aktiven Spieler zu sehen, so sehr freuen sich die Normannen, dass Molinari künftig die Verbandsliga-​Mannschaft coacht.

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