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Böbingen und Mögglingen fordern den Halbstundentakt

Die Neuausschreibung für den Schienenpersonennahverkehr der „Stuttgarter Netze“, also auch für die Remsbahn, bis zum Jahre 2028 stößt in Böbingen und Mögglingen auf Kritik. Bürgermeister Jürgen Stempfle hat sich jetzt an die Abgeordneten gewandt.

Dienstag, 22. Juli 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 54 Sekunden Lesedauer

BÖBINGEN /​MÖGGLINGEN (ml). „Aufgrund der vom Regionalverband Ostwürttemberg vorgelegten Unterlagen zum „Zielkonzept 2025“ haben wir große Sorgen, dass der für uns eigentlich angedachte Halbstundentakt auf der Remsbahn nicht kommen wird“, schreibt Stempfle.
„Wir brauchen den Halbstundentakt“, fordert der Bürgermeister. In den letzten Jahren seien gerade für den Böbinger Bahnhof steigende Fahrgastzahlen feststellbar gewesen. Er glaube außerdem, dass das neue Wagenmaterial, das auf der Remsbahn ab 2018 endlich kommen solle, und die Inbetriebnahme von Stuttgart 21 viele neue Fahrgäste für die Bahnstandorte Böbingen und Mögglingen akquirieren werden.
Neben der Anzahl der Fahrgäste spiele seiner Meinung nach das große Einzugsgebiet für die beiden Bahnhöfe eine entscheidende Rolle. Die Fahrgäste kämen nicht nur vom Unterzentrum Heubach, sondern aus dem gesamten Leintal, von der Alb (Bartholomä und Böhmenkirch) und von Schwäbisch Gmünd (östliche Stadtteile Hussenhofen und Herlikofen).
Da der Straßenverkehr in Ostwürttemberg ebenfalls nicht mit dem Stuttgarter Einzugsgebiet zu vergleichen sei, seien gerade die Fahrgäste im ländlichen Raum auf gute Verbindungen im Schienenpersonennahverkehr angewiesen.
„Mit dem Ausschreibungswettbewerb der Stuttgarter Netze werden nun ganz wichtige Entscheidungen für die Zukunft unserer beiden Standorte getroffen. Bitte setzen Sie sich für den durchgängigen Halbstundentakt auf der Remsbahn ein“, appelliert Stempfle.
Und der Schultes stößt mit seinen Worten nicht auf taube Ohren. „Wir haben das gerade im Regionalverband diskutiert und auf die Unstimmigkeiten aufmerksam gemacht“, erklärt SPD-​MdL Klaus Maier im Gespräch mit der Rems-​Zeitung. Die Erklärung zum „zukunftsorientierten ÖPNV in der Region Stuttgart zwischen dem Land BW, dem VRS, der Landeshauptstadt und den Verbundlandkreisen“ formuliere als Aufgabe und Zuständigkeit des Landes einen 30 Min.-Takt mit Regionalexpressen für alle nicht durch die S-​Bahn bedienten Halte bis nach Aalen. Dies sei im Konzept nicht umgesetzt.
Er habe diesbezüglich bereits beim Ministerium nachgefragt und wolle dafür kämpfen, dass Böbingen und Mögglingen im durchgehenden Halbstundentakt voll angebunden würden, betont Klaus Maier. Auch er verweist auf das große Einzugsgebiet der beiden Bahnhöfe. Es könne ja nicht sein, dass zum Beispiel in Böbingen aktuell der Ausbau der Park-​and-​Ride-​Plätze und in Mögglingen die erneuerte Straßenanbindung ans Leintal finanziert werde, dann aber kein ausreichendes Bahnangebot bestehe. „Da bleibe ich als Abgeordneter dran“, erklärt Maier.
„An dem Anspruch, den Halbstundentakt nach Aalen weiterzuführen, halten wir fest“, sagt auch CDU-​MdL Stefan Scheffold. Das liege besonders auch im Interesse der Schülerinnen und Schüler, die weiterführende Schulen in Gmünd oder Aalen besuchten.
„Die Forderung nach dem Halbstundentakt bleibt bestehen“, fährt Scheffold fort, schränkt allerdings ein: „Inwieweit man sich damit durchsetzen kann, wird man sehen.“ Zumal ja auch für Gmünd der Halbstundentakt nur zutreffe, wenn man den zuschlagpflichtigen Intercity und den Metropolexpress mit einkalkuliere.

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