Betriebsversammlung der ZF-Lenksysteme in dieser Woche hatte Aufregendes zu bieten
Zum einen war es der Besuch der baden-württembergischen Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren, Katrin Altpeter, zum anderen waren es die Gerüchte um die geplante TRW-Übernahme durch die ZF Friedrichshafen AG, die die Betriebsversammlung der ZFLS in dieser Woche aufregend machten.
Mittwoch, 23. Juli 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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Betriebsrat Willy de Wit hob die Wichtigkeit der Herausforderungen zum demografischen Wandel hervor. Ein Gebiet, für das er sich mit viel Herzblut engagiert. Die Beauftragte für die Belange der Schwerbehinderten, Petra Brenner, hielt ein mit großem Applaus bedachtes Plädoyer für die abschlagsfreie Rente ihrer Schützlinge, während Helmut Sontheimer auf die mangelnde Beachtung der Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen einging. Josef Blaschek und Heike Haizmann hingegen hatten konkrete Fragen an die Ministerin. Blaschek zur Rente, Haizmann zur Situation von Frauen, die in Rentenfragen in der Regel mehrfach benachteiligt sind.
Katrin Altpeter nahm die Fragen und Wünsche mit großem Interesse auf und ging auf alles sorgfältig ein, ohne die Schwierigkeiten im politischen Geschäft auszuklammern. Die Resonanz bei den Zuhörern war jedenfalls ausgesprochen positiv.
Betriebsratsvorsitzender Harald Brenner sprach anschließend. ein immer offensichtlicher werdendes Problem der Angestellten an, nämlich das der ständigen Erreichbarkeit. Er verwies auf große Unternehmen, die inzwischen dazu übergegangen sind, die Freizeit ihrer Mitarbeiter zu respektieren und im Gegenteil sogar Wert darauf legen, dass der Erholungswert der Belegschaft ernst genommen wird.
Für Gesprächsstoff innerhalb der ZF-Lenksysteme sorgte auch die Verlängerung des Planungszeitraumes von 17 Schichten im Elektrolenkungsbereich. Harald Brenner wies darauf hin, dass damit die Lenkungen preislich attraktiver angeboten werden und somit die Arbeitsplätze gesichert werden könnten und das Unternehmen wettbewerbsfähig bleibe. Dies gelte auch angesichts der Konkurrenz im eigenen Hause durch das neue Werk in Maklár/Ungarn.
Man habe es mit Sachverstand und Augenmaß geschafft, dass 79 Kolleginnen und Kollegen, deren Befristung dieses Jahr ausgelaufen wäre und nicht mehr verlängert werden konnte, fest übernommen wurden.
Harald Brenner brachte sein Unverständnis darüber zum Ausdruck, dass die aus drei Listen neu gebildete IG-Metall-Fraktion diese Vereinbarung bis zuletzt bekämpft, jedoch am Tag der Betriebsversammlung mit einem Flugblatt zu diesem Thema den Eindruck erweckt habe, als ob sie das geschafft hätte. Gleichzeitig freute sich der Betriebsratsvorsitzende aber darüber, dass es viele Rückmeldungen aus der Belegschaft gegeben habe und genau dieser Weg solidarisch mitgetragen wird. Dies mache ihn stolz.
Derzeit sorgt in Gmünd die geplante Übernahme der TRW durch die ZF für Gesprächsstoff und Unruhe. Der Vorstandsvorsitzende der ZF AG, Dr. Stefan Sommer, habe die Gespräche bestätigt, aber darauf hingewiesen, dass diese sich in einem frühen Stadium befänden.
Harald Brenner ließ keinen Zweifel daran, dass es ihm lieber wäre, wenn dieses Kapitel so schnell wie möglich vom Tisch wäre. Allerdings werde er die Situation nicht mit Spekulationen oder unbedachten Äußerungen verschärfen, ohne die Interessen der Arbeitnehmer außer Acht zu lassen. Nur so viel ließ er sich entlocken: „Ich habe in der guten alten Zahnrad angefangen und bin auch heute noch gerne ein ZFler.“
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