Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Streik bei Stadtbus Gmünd nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen im privaten Omnibusgewerbe

Rudolf Hausmann von ver.di sprach von „100 Beschäftigten, 70 Fahrerinnen und Fahrer“: Die Belegschaft der Severin Abt GmbH & Co. KG – Stadtbus Gmünd – war gestern 24 Stunden im Ausstand. Mit Beginn der Frühschicht waren der gesamte Stadtverkehr und damit ziemlich viele ÖPNV-​Nutzer betroffen. Die gute Nachricht: Das war’s bis auf weiteres für Gmünd. Genauer: In jedem Fall bis zum Ende der Ferien. Was dann kommt, weiß derzeit niemand.

Donnerstag, 24. Juli 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 29 Sekunden Lesedauer


Hausmann hatte im Gespräch mit der RZ eine eindeutige Botschaft: „Eltern können mit ihren Kindern anständig Ferien machen.“ „Null Störung“ werde es vom ersten Ferientag an geben. Zu Beginn des neuen Schuljahrs aber, „sollte sich bis dahin nichts getan haben“, werde man weitermachen. Er ärgerte sich über Anschuldigungen, ver.di trage den Konflikt auf dem Rücken der Menschen aus. „Wir hatten am 11. Juli bei der Sondierung ein fertiges Ergebnis und haben uns die Hand drauf gegeben“: Entgelterhöhungen von 5,9 Prozent in drei Stufen in den nächsten zwei Jahren. Am 18. Juli aber, bei den Tarifverhandlungen, hätten die Arbeitgeber dieses Ergebnis nicht mehr mitgetragen. Darauf habe die ver.di-Tarifkommission im Sinne der Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe in Baden-​Württemberg reagieren müssen. Hausmanns offizielle Stellungnahme: „Damit hatten wir nicht gerechnet, ein gemeinsam vorbereitetes gutes Tarifergebnis lag auf dem Tisch. Die Arbeitgeber sollten die Kampfbereitschaft der Fahrerinnen und Fahrer nicht unterschätzen. Für derartige Spielchen auf Kosten des Personals und der Kunden stehen wir nicht zur Verfügung.“ Die Urabstimmung wird bis zum 30. Juli abgeschlossen sein. Wenn sich drei Viertel der ver.di-Mitglieder in den Verkehrsbetrieben für einen so genannten Erzwingungsstreik aussprechen, steht eine längere Auseinandersetzung bevor. Heute wird es in Städten wie Reutlingen und Tübingen weitere Warnstreiks geben.
Nachdem Stadtbus Schwäbisch Gmünd gegenüber ver.di die Erklärung abgegeben hatte, auf Streikbruchmaßnahmen zu verzichten und keine Beschäftigten unter Druck zu setzen, wurde im Gegenzug der gestrige Warnstreik rechtzeitig ankündigt, so dass sich die Fahrgäste auf den Ausfall einstellen konnten.
„Wir mischen uns nicht in laufende Tarifverhandlungen ein“, meinte Stadtsprecher Markus Herrmann; für die Stadt, insbesondere fürs Schul– und Sportamt sei freilich wichtig, dass die Schulen rechtzeitig informiert würden, damit Schulen und Eltern auf die Situation regieren könnten. Von der Stadtbus gab’s gestern keine Stellungnahme.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

3996 Aufrufe
358 Wörter
3535 Tage 1 Stunde Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 3535 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2014/7/24/streik-bei-stadtbus-gmuend-nach-dem-scheitern-der-tarifverhandlungen-im-privaten-omnibusgewerbe/