Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Veränderungen in der Oststadt: Neue Tankstelle beim Gaskessel und Umbau des Job-​Centers zum Flüchtlingsheim

Im Stadtteilzentrum Ost wurden die Pläne für eine Tankstelle in der Nähe des Kreisverkehrs beim Gaskessel vorgestellt. Außerdem ging es gestern um die Flüchtlingsunterbringung im ehemaligen Job-​Center.

Dienstag, 29. Juli 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 41 Sekunden Lesedauer


Von Gerold Bauer
SCHWÄBISCH GMÜND. Der städtische Sozialamtsleiter Dieter Lehmann leitete gestern stellvertretend für den 1. Bürgermeister Dr. Bläse die Bürgerinformation im Stadtteilzentrum Ost. Er machte deutlich, dass in diesem Teil der Stadt einige gravierende Veränderungen anstehen.
Den Bebauungsplan für eine neue Tankstelle (zwischen der Buchstraße und der Benzholzstraße, mit direkter Anbindung an den Kreisverkehr der Buchauffahhrt) erläuterten der stellvertretende Leiter des Amts für Vermessung und Liegenschaften, Dieter Popp, sowie Baurechtsamtsleiter Erwin Leuthe. Popp sprach die städtebauliche Neuordnung durch die Ausweisung des „Fachmarktzentrums Ost“ an. Nachdem die frühere Tankstelle des Kaufhauses Schlecker nicht mehr bestehe, sei eine Tankstelle im Gmünder Osten eine gute Ergänzung zur bereits vorhandenen Infrastruktur.
Eine Studie zur Bedarfsanalyse sei zwar nicht durchgeführt worden, räumte Popp auf Nachfrage ein; aber das große Interesse von potenziellen Investoren sei ein klares Indiz für den Bedarf. Ohne vorherige Prüfung des Markts werde wohl niemand Geld für den Bau einer Tankstelle ausgeben, versicherten Popp und Lehmann unisono. Inzwischen seien noch fünf Investoren in der engeren Wahl, und der Gemeinderat werde im Herbst darüber entscheiden, wer zum Zug komme.
Jener Abschnitt der Benzholzstraße zwischen der Einmündung des Mühlwegs und der Buchauffahrt werde künftig keine öffentliche Straße mehr sein, sondern Teil des 3480 Quadratmeter großen Tankstellengeländes. Aus diesem Grund werden die Buch– und die Benzholzstraße mit Hilfe eines Kreisverkehrs zusammengeführt. Die schon vorhandene Bushaltestelle dort wird durch zwei Wartehäuschen ergänzt. Die Verkehrsbelastung rechtfertige einen Zebrastreifen.
Der schon jetzt bestehende Kreisverkehr beim Gaskessel sei dann aus Richtung Innenstadt nur über die Buchstraße erreichbar, die in diesem Bereich dann auch keine Einbahnstraße mehr sein werde. Die bisherige Einfahrt der Benzholzstraße in die Buchauffahrt beziehungsweise in Richtung Hussenhofen/​B 29 werde dann als Zufahrt für die Tankstelle dienen. In seiner heutigen Sitzung werde der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss für den vorberatenen Bebauungsplan „Tankstelle Verteiler Ost“ fassen, informierte Erwin Leuthe. Ab Mitte des Jahres 2015 könne die neue Tankstellen dann ihren Betrieb aufnehmen.
Zwei Bürger aus der Oststadt brachten zwar nichts gegen den Bau einer Tankstelle vor, monierten aber die seit vielen Jahren unzulängliche und sogar sehr gefährliche Situation für Radfahrer im Bereich des Kreisverkehrs. Wenn man schon dort etwas verändere, dann solle man doch auch dieses Problem lösen. Die momentane Beschilderung, dass Radfahrer zum Überqueren der Buchauffahrt die Unterführung oberhalb des Media-​Markt/​Mömax-​Gebäudes benutzen sollen, sei aufgrund der damit verbundenen Umwege nicht praxisgerecht und werde demzufolge auch nicht angenommen.
Ohne Zweifel wird auch die Nutzung des bisherigen Job-​Centers (diese Einrichtung ist an den Bahnhof umgezogen) das Leben in der Oststadt beeinflussen. Der Sozialdezernent des Ostalbkreises, Josef Rettenmeier, machte zunächst aber mit den allgemeinen Fakten vertraut. Waren im Jahr 2009 nur 90 Flüchtlinge unterzubringen, steige deren Zahl bis zum Jahresende auf über 1000 Personen an. Ein großer Teil komme aus Syrien und werde im Rahmen eines international vereinbarten Kontingents in Deutschland aufgenommen. „Diese Kriegsflüchtlinge haben einen rechtlichen Sonderstatus. Sie müssen keinen Asylantrag stellen und dürfen auch sofort arbeiten“.
Aus welchen Ländern die künftig in der Oststadt untergebrachten Flüchtlinge oder Asylsuchenden stammen (maximal 85 Personen finden dort eine Bleibe), könne man derzeit zwar noch nicht sagen, so Rettenmaier. Allerdings werde eine harmonische Belegung angestrebt, um ethnisch-​kulturelle Spannungen zu vermeiden. Es gehe aber nicht nur um die reine Unterbringung, so machten die Vertreter des Landkreises, der Stadtverwaltung und von sozialen Einrichtungen gestern deutlich, sondern auch im ein Willkommen sowie um die Integration.
Deshalb sei es notwendig, schon jetzt ein Netzwerk aus professioneller Betreuung und ehrenamtlichem Engagement aufzubauen. Dazu werde auch ein „interkulturelles Training“ angeboten. Sehr gelobt wurde in diesem Zusammenhang die von Ludwig Majohr ehrenamtlich angebotene handwerkliche Grundausbildung. Dieses Angebot solle auch nach dem Abriss der Hardtkaserne weiterlaufen. Dass die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt aufgrund der rechtlichen Situation sehr schwierig sei, wurde gestern allerdings nicht verhehlt.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

4000 Aufrufe
645 Wörter
3530 Tage 12 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 3530 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2014/7/29/veraenderungen-in-der-oststadt-neue-tankstelle-beim-gaskessel-und-umbau-des-job-centers-zum-fluechtlingsheim/