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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Pfarrer-​Luiz-​Weg am Leonhardsfriedhof als Geh– und Radweg eingeweiht.

Frei nach einem Goethe-​Zitat erinnerte OB Arnold am Mittwoch daran, wie Pfarrer Gebhard Luiz „lange geleuchtet und gewirkt hat“ in der Stadt. Damit „die Erinnerung an diesen wunderbaren Mann noch lange leuchtet“, wurde nun der Pfarrer-​Luiz-​Weg eingeweiht.

Mittwoch, 30. Juli 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 31 Sekunden Lesedauer


Von Birgit Trinkle
SCHWÄBISCH GMÜND. Der „wunderbare Mann“ und sein Leben wurden in der Feierstunde in vielerlei Weise gewürdigt, mit Worten und Musik; in liebevoller Erinnerung tauschten die Gäste „inoffiziell“ Anekdoten aus, die meist vom staubtrockenen Humor des Geistlichen zeugen. Die Pfadfinder vom Stamm Heilig Kreuz der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg , denen er eng verbunden war, sangen das Lied von den „flinken Händen, flinken Füßen“, davon, mitanzupacken, um die Welt besser zu machen: Wenige nur leben diesen Anspruch so konsequent, wie Pfarrer Luiz das getan hat. Die St. Michael-​Chorknaben gestalteten den musikalischen Teil der Segnung, Münsterpfarrer Robert Kloker versuchte, dem langjährigen Weggefährten gerecht zu werden, und nicht wenige Blumen wurden aufs Grab gelegt.
OB Richard Arnold zeichnete den Lebensweg des „couragierten und wahrhaften“ Geistlichen nach, einen Weg, der ihm viele Menschen sehr nahe gebracht hat, angefangen bei den Pfadfindern, bis hin zu den in der JVA Gotteszell inhaftierten Frauen – 35 Jahre war Luiz passionierter Gefängnisseelsorger, der sich vielfach für die Frauen einsetzte. Vor allem war der beliebte Seelsorger fast 60 Jahre aktiv Priester in Gmünd; ungezählt sind die, die er bestärkt, geleitet, getröstet, in ihrem Leben bereichert hat.
Großes Gottvertrauen prägte sein Welt– und Menschenbild: „Gott hat die Weichen in meinem Leben gestellt“, war sich Luiz sicher, und dieses Vertrauen strahlte er aus. Die Inhaftierung auf dem Hohenasperg unter den Nazis habe ihn geprägt aber nicht zerbrochen. Als er dem 99jährigen Pfarrer Luiz – wenige Tage vor dessen Tod am 27. Juli 2013 – im Gedenken an Katharina und Franz Czisch den Preis für Bürgercourage verlieh, hatte OB Arnold gesagt, die Stadt sei stolz darauf, dass ein Mann wie Pfarrer Luiz all die Jahre in ihr gelebt und sie mitgeprägt habe: Dem sei kaum etwas hinzuzufügen. „Wir sind stolz darauf und dies wollen wir auch sichtbar machen, nämlich mit der Benennung des neuen Fahrradwegs in Pfarrer-​Luiz-​Weg.“ Es sei ehrenvolle Aufgabe, so Arnold, dafür zu sorgen, „dass die Erinnerung an diesen wunderbaren Menschen noch lange leuchtet“.

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