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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Vor 100 Jahren begann die Schönblick-​Geschichte

Ein besonderer „Gedenktag“ wird am Freitag, 1. August, im christlichen Gäste– und Kongresszentrum Schönblick gefeiert: Vor genau 100 Jahren wurde der Kaufvertrag für das Schönblick-​Gelände besiegelt.

Donnerstag, 31. Juli 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 12 Sekunden Lesedauer


Der Schönblick hat seinen Namen selten mit so viel Berechtigung getragen wie gerade jetzt. Nach umfassenden Bauarbeiten und nach der Neugestaltung der Park-​und Außenanlagen im Blick auf die Landesgartenschau bietet das Christliche Gästezentrum Württemberg dem Besucher zum ersten einen wirklich schönen Anblick, dann einen geradezu faszinierenden Ausblick in eine abwechslungsreiche Landschaft von hohem Reiz und schließlich die Gelegenheit zum dankbaren Aufblick auf den Schöpfer, der all dies geschaffen und ermöglicht hat. Schöne Blicke überall hin — auf viel Schönes.
Auf seiner Höhenlage oberhalb der Stadt Schwäbisch Gmünd ist der Schönblick auch dem Himmel näher — zumindest geografisch. Von hier aus wurde aber schon immer der Blick nach oben gerichtet. Der Schönblick versteht sich nämlich als ein bewusst christliches Werk, das zunächst einmal den Glauben wecken und stärken möchte und das christliche Inhalte in Zeit und Gesellschaft einspeisen will.
Begonnen hat alles vor 100 Jahren. Damals wollten maßgebende Männer der württembergischen Gemeinschaftsbewegung ein Haus der Stille, der Entspannung, der Besinnung und der Zurüstung errichten. In der seinerzeit idyllischen und einsamen Abgeschiedenheit oberhalb von Schwäbisch Gmünd (den Stadtteil Rehnenhof gab es noch gar nicht) fanden sie den dafür geeigneten Platz. Mitten in der Zeit des Ersten Weltkriegs entstand hier eine in ihrer Art einmalige Oase zum Auftanken und zum Rasten — eine für damalige Zeiten höchst ungewöhnliche und ungemein fortschrittliche Einrichtung.
Als am 1. August 1914 eben im Rathaus von Schwäbisch Gmünd der Kaufvertrag für die nun zum Schönblick gehörenden Grundstücke unterzeichnet waren — die Tinte war noch nass — wurde draußen unter dem Klang von Trommeln und Trompeten die Mobilmachung zum für den nun beginnenden Ersten Weltkrieg ausgerufen. Im ersten Jahrhundert des Schönblick-​Bestehens sind viele Kriege geführt und viele Länder zerstört worden. Viele Ideologien sind gekommen und gegangen und die Menschheit hat im 20. Jahrhundert vieles erleben und erdulden müssen. Umbrüche, Umstürze allenthalben. Auch am Schönblick hat sich — äußerlich! — vieles geändert; er blieb über alle Umwälzungen hinweg seinem einst gesteckten Ziel treu: den evangelischen Glauben zu bewahren, ihn zu erhalten und ihn weiterzugeben.
Die Angebote waren zunächst vorwiegend „nach innen“ gerichtet und für die Angehörigen der Gemeinschaft bestimmt. Die Schönblick-​Arbeit erfolgte mehr im Stillen und Verborgenen — besonders im „Dritten Reich“, als der Schönblick mehrfach um seine Existenz fürchten musste. Seitdem hat sich vieles geändert. Längst versteht sich der Schönblick nicht mehr als abgeschlossene Trutzburg gegen eine fremde oder feindliche Welt; er präsentiert sich als zeitgemäßes und modernes Werk mit einer bunten Vielfalt von attraktiven Angeboten für alle Bereiche des Lebens und des Glaubens. Zu den Erholungsmöglichkeiten im repräsentativen schlossartigen Gästezentrum sind weitere weltoffene Angebote getreten.
So gibt es Kongresse, Freizeiten und Seminare, ranghohe musikalische Darbietungen und ein breites Spektrum gottesdienstlicher Angebote und Foren. Mit ihnen allen will der Schönblick Menschen auf zeitgemäße Art zum Glauben rufen, den Glauben fördern und stärken. Außerdem will er eine Plattform für christliche Werte bieten und sie in der Öffentlichkeit vertreten — darum stellt er seine Einrichtungen auch für überregional bedeutsame Tagungen und Kongresse zur Verfügung.
So ist der „Schönblick“ eine geistliche Oase geblieben — von der auch in bewegter Zeit viele Anstöße und Impulse ausgehen.

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