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Sichtbares Zeichen für friedliche Welt

Am 8. Juli wird die Fahne der Mayors for Peace (Bürgermeister für den Frieden) als ein sichtbares Zeichen für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen vor den Rathäusern vieler Mitgliedsstädte wehen. Im Ostalbkreis sind der Landrat und 25 Bürgermeister aktiv im Rahmen der internationalen Vereinigung.

Samstag, 05. Juli 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 34 Sekunden Lesedauer

OSTALBKREIS (schl). Die Bürgermeister für den Frieden erinnern mit dem Flaggentag an das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs vom 8. Juli 1996 – zustande gekommen im Auftrag der Generalversammlung der Vereinten Nationen –, wonach der Einsatz von Atomwaffen, ja bereits die Androhung des Einsatzes gegen internationales Recht und gegen Vorschriften und Prinzipien des humanitären Völkerrechts verstößt.
Landrat Pavel freut sich, dass die Bürgermeister der beiden zu Ende des Zweiten Weltkriegs mit Atombomben zerstörten Städte Hiroshima und Nagasaki ein Grußwort zum Flaggentag der Mayors for Peace gesandt haben. Hiroshimas Bürgermeister Matsui bezeichnet darin die Atombombe als „völlig inhumane und teuflische Waffe“.
Nagasakis Bürgermeister Taue verweist auf die Bemühungen innerhalb der internationalen Gemeinschaft, Atomwaffen zu verbieten.
Dr. Dietrich Böhme, Mitglied der Ärzte gegen den Atomkrieg, aktiv in der Ellwanger Mahnwache für den Frieden, freut sich, dass mit Dr. Gunter Bühler, auch ein Vertreter des Präsidiums des Kreisverbandes des Roten Kreuzes anwesend war und begrüßte, dass „damit das Engagement des Roten Kreuzes gegen Massenvernichtungswaffen auch auf regionaler Ebene deutlich wird“, denn die internationale Rote Kreuz– und Halbmondbewegung setze sich wie die Mayors for Peace für einen völkerrechtlich verbindlichen Verbotsvertrag der Atomwaffen ein.
Mutlangens Bürgermeister Peter Seyfried bedauerte, dass seine Hoffnung auf einen baldigen Abzug der letzten Atomwaffen aus Deutschland gesunken ist: „Es entsetzt mich zutiefst, dass die Atomwaffen in Deutschland bleiben und modernisiert werden sollen.“ Er kritisierte, dass die Bundesregierung – nach Recherchen des Politik-​Magazins Monitor – entgegen bisheriger Aussagen eng in die Planungen eingebunden sei.
Wolfgang Schlupp-​Hauck von der Friedenswerkstatt Mutlangen schlug vor, dass die Bürgermeister einen Offenen Brief an die Bundeskanzlerin schreiben und um einen Gesprächstermin bitten. Nach dem Flaggentag könnte dieser Brief mit der Radlergruppe „Pace Maker“ in einer Aktion nach Berlin gefahren werden.
Weltweit gibt es in über 6000 Orten Mayors for Peace; in Deutschland in über 400 Orten. Mit seinen 25 Mitgliedern ist der Ostalbkreis ein Schwerpunkt. Die Stationierung der atomaren Pershing II-​Raketen in der Zeit des Kalten Krieges und die Aktionen der Friedensbewegung haben hier für das Thema besonders sensibilisiert.

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