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Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt in Ostwürttemberg

Die Sommerflaute hat die Zahl der Arbeitslosen in Ostwürttemberg wieder über die 10 000er-​Marke steigen lassen. Das gab die für die Region zuständige Arbeitsagentur gestern bekannt. Allerdings sei die Nachfrage nach qualifiziertem Personal ungebrochen.

Donnerstag, 28. August 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 51 Sekunden Lesedauer


OSTWÜRTTEMBERG (afa). 10 123 Personen und damit 564 mehr als im Juli waren in Ostwürttemberg arbeitslos gemeldet. Die leicht negative Entwicklung des Arbeitsmarktes im August kommt nicht überraschend. Jedes Jahr in den Sommermonaten nimmt die Arbeitslosigkeit, bedingt durch endende Ausbildungen, zu und entspannt sich in der Regel ab September wieder.
Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen unter 25 Jahren stieg im August um 1,1 Prozent an und liegt jetzt bei 4,2 Prozent. In der ersten Jahreshälfte lag sie durchschnittlich bei 2,6 Prozent.
Die Arbeitslosenquote im gesamten Agenturbezirk ist um 0,3 Prozentpunkte gestiegen und liegt jetzt bei 4,3. Damit ist ein geringfügig stärkerer Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Landesdurchschnitt Baden-​Württemberg zu verzeichnen. Hier stieg die Arbeitslosenquote von 3,9 auf 4,1 Prozent.
In der Geschäftsstelle Heidenheim nahm mit 226 Personen die Arbeitslosigkeit am stärksten zu. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich hier um 0,3 auf 5,6 Prozent. Der prozentual stärkste Anstieg war in der Geschäftsstelle Ellwangen zu verzeichnen. Hier erhöhte sich der Bestand an Arbeitslosen um 16,6 Prozent (+88 Personen). Mit einer Quote von 2,7 Prozent und 618 Arbeitslosen ist Ellwangen aber weiterhin die Geschäftsstelle mit der niedrigsten Arbeitslosenquote.
Bezüglich der Entwicklung der Arbeitslosigkeit auf Kreisebene ist festzustellen, dass sich der Arbeitsmarkt im Ostalbkreis gegenüber dem Landkreis Heidenheim weiterhin in einer stabileren Verfassung zeigt. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent liegt der Ostalbkreis nicht nur weit unter der Quote des Landkreises Heidenheim (5,6 Prozent), sondern auch deutlich unter dem Landesschnitt Baden-​Württemberg (4,1 Prozent), erläuterte Elmar Zillert, Vorsitzender der Geschäftsführung.
„Die Nachfrage nach qualifiziertem Personal ist trotz Sommerflaute ungebrochen hoch“, fuhr Zillert fort. So suchen die Betriebe in Ostwürttemberg derzeit 4531 Mitarbeiter. Allein im Berichtsmonat August meldeten die Firmen der Arbeitsagentur 1275 neue Stellen. Das sind 178 Stellen mehr als im Berichtsmonat des Vorjahres. Gleichzeitig muss man konstatieren, dass die Dynamik gegenüber dem Vorjahresmonat etwas rückläufig ist.
Das Arbeitskräfteangebot kann
den hohen Bedarf an qualifiziertem
Personal oftmals nicht decken
So haben im Vergleich zum Vorjahr zwar weniger Personen ihre Beschäftigung verloren, dafür haben aber auch deutlich weniger Arbeitslose eine neue Beschäftigung aufgenommen. Diese sich fortschreibende Entwicklung zeigt, dass der hohe Bedarf an qualifiziertem Personal mit dem vorhandenen Arbeitskräfteangebot oftmals nicht gedeckt werden kann. „Um diesem „Mismatch“ entgegen zu wirken, setzt die Agentur für Arbeit weiter verstärkt auf die Qualifizierung von An– und Ungelernten“, so Zillert.
Der Anteil der Jugendlichen an allen Arbeitslosen liegt bei 11,7 Prozent. Mit einem Zuwachs von 289 Personen bilden sie in diesem Berichtsmonat die stärkste von Arbeitslosigkeit betroffene Gruppe. Allerdings entwickelte sich die Arbeitslosigkeit hier positiver als noch im Vorjahr. Insgesamt sind 1182 Jugendliche arbeitslos gemeldet. Das sind 5,8 Prozent weniger als noch im Vorjahresmonat.
Der Personenkreis der Älteren (ab 50-​Jährigen) hat im August mit 33 Personen nur einen leichten Anstieg zu verzeichnen. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen liegt bei 36,2 Prozent. Ostwürttemberg liegt damit weiterhin über dem Landeswert von 33,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote der Personen über 50 Jahre hat sich im August leicht um 0,1 Prozent erhöht und liegt jetzt bei 5 Prozent. Im Land Baden-​Württemberg gab es keine Veränderung. Hier verblieb die Quote für ältere Arbeitslose bei 4,5 Prozent.
Im Geschäftsstellenbereich Schwäbisch Gmünd ist die Arbeitslosigkeit von Juli auf August um 124 auf 2863 Personen gestiegen. Das waren 260 Arbeitslose weniger, als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im August 4,0%; vor einem Jahr belief sie sich auf 4,4%.
Dabei meldeten sich 783 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 116 weniger, als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 658 Personen ihre Arbeitslosigkeit ( – 75). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 5174 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 93 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 4.949 Abmeldungen von Arbeitslosen ( – 34).
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im August um 16 Stellen auf 793 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 61 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im August 293 neue Arbeitsstellen, 24 mehr, als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 2156 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 250.

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