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Leichtathletik, 30. Berglauf-​Weltmeisterschaften in Casette di Massa: Deutsche U-​20-​Mannschaft sichert sich die Goldmedaille

Donnerstag, 18. September 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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„Ja doch, das ist eine Überraschung, weil wir mit einer Top-​Fünf-​Platzierung gerechnet haben“, kann die 18-​jährige Straßdorferin immer noch nicht so richtig fassen, was ihr am Sonntag in den Steinbrüchen des weltbekannten Carrara-​Marmors widerfahren ist. Denn eigentlich kam schon die Nominierung für das WM-​Team des Deutschen Leichtathletik-​Verbandes unerwartet und stellte ihren größten Erfolg in diesem Jahr dar, „da die übrige Saison auf der Bahn doch eher bescheiden gelaufen ist und ich eigentlich nur frustriert war.“ Nun ist der Frust nur schwer beschreibbaren Glücksgefühlen gewichen – Weltmeisterin wird man eben dann doch nicht alle Tage. „Ich bin einfach nur glücklich, muss das aber erst einmal sacken lassen und verdauen“, sagt Annika Seefeld, die der Trainingsgruppe von Toni Schreitmüller sowie der SG Bettringen angehört und für die LG Staufen startet.
Bis sie die Goldmedaille endgültig ihr Eigen nennen durfte, hatte sie aber alles andere als einen Spaziergang in Form von 320 Höhenmetern zu bewältigen. Die Länge der Strecke mit 3,8 Kilometern war nicht unbedingt das Problem. Kräfteraubend war von Anfang an das rasante Tempo. „Das Rennen wurde schon ab den ersten 100 Metern sehr schnell angegangen“, berichtet Seefeld. „Das war abartig. Da galt es, von Anfang an auf die Zähne zu beißen.“
Auf den ersten 2000 Metern war das Streckenprofil noch sehr wellig und offenbarte sogar ein längeres Flachstück. Doch dann lauerten auf den letzten zwei Kilometern Rampen mit Steigungen bis zu 45 Prozent – spätestens hier mussten einige der 43 Teilnehmerinnen dem horrenden Anfangstempo Tribut zollen.
Annika Seefeld bekam zwischendurch auf den für sie ungeliebten Flachpassagen Probleme, startete dann allerdings bergauf eine fulminante Aufholjagd. Letztlich erreichte sie nach 22:32-Minuten den 21. Rang. Und schaffte damit das persönliche Ziel bei ihrer WM-​Premiere: Seefeld konnte mehr Läuferinnen hinter sich als vor sich halten. Mit dieser Zeit war sie in bester Gesellschaft, die amtierende Europameisterin aus England benötigte nur zwölf Sekunden weniger und kam auf den 18. Platz. Auch andere im Vorfeld schneller eingeschätzte Konkurrentinnen reihten sich am Ende hinter Seefeld ein. Die Differenz auf die Top Ten-​Platzierungen blieb mit nur 48 Sekunden ebenfalls gering.
Und dann waren da noch die anderen beiden deutschen Teilnehmerinnen: Sarah Kistner und Nada Balcarczyk. „Beide haben Unglaubliches geleistet und Weltklasse-​Leistungen gezeigt“, gibt es von Seefeld ein Sonderlob. Herausragend war das, was Kistner gelang. Mit 20:38-Minuten sicherte sich die Kronbergerin den Vize-​Weltmeistertitel. Balcarcyk (21:24) komplettierte das deutsche Top-​Ergebnis als Sechste. Für die Krönung sorgte aber der Gewinn der Nationenwertung: Mit acht Punkten stellten Deutschlands U-​20-​Juniorinnen das beste der 13 Teams und gewannen sensationell das WM-​Mannschaftsgold vor den USA und Tschechien (jeweils zwölf Punkte).

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