Skispringen: Viele Podestplätze blieben am vergangenen Wochenende beim gastgebenden Verein SC Degenfeld
Sie alle wollen einmal die Nachfolger eines Sven Hannawald, eines Kamil Stoch oder einer Carina Vogt werden. Die jungen Skispringerinnen und Skispringer haben am Wochenende gute Leistungen und eine tolle Motivation bei herbstlichem Wetter an der Schanze in Degenfeld gezeigt.
Dienstag, 02. September 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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Beim Springen auf der K-15-Schanze und auf der 1,5 Kilometer langen Crosslaufstrecke zeigte sich auch der Degenfelder Nachwuchs von seiner besten Seite. „Degenfeld entwickelt sich zu einem tollen Zentrum im Nordischen Skisport“, freute sich denn auch das Vorstandsmitglied des SC Degenfeld, Frank Ziegler. Insbesondere mit Blick auf die neue Skisprungschanze, in deren Schatten der Wettbewerb am Wochenende stattfand.
Apropos Crosslauf: Sowohl der etwas ältere Nachwuchs als auch die älteren Läuferjahrgänge lobten die zu bewältigende Strecken über fünf beziehungsweise zehn Kilometer in besonderer Weise, denn der Kurs bot die gesamte Palette des Laufsports und war außerordentlich abwechslungsreich gestaltet.
Leider trübte das schlechte Wetter am Sonntag die Wettkampfbedingungen, aber die Nachwuchsspringer zeigten sich motiviert und die Fans am Rande des Schanzenauslauf treu. Sowohl in der Nordischen Kombination als auch im Spezialspringen zeigten die Lokalmatadoren aus Degenfeld sehr gute Leistungen, die die Verantwortlichen des Skiclubs erfreuten. Sportliche Topleistungen zeigten auch die Gäste aus Zakopane in der Hohen Tatra.
„Wenn ich sehe, was in Degenfeld passiert, freue ich mich immer wieder aufs Neue“
Aufgeräumt und gutgelaunt war auch der Vizepräsident des Schwäbischen Skiverbandes (SSV), Günther Schempp, nach Degenfeld gekommen. Sehr erfreut zeigte er sich über die neue Schanze, die nun in der Konstruktion und im Umfeld des Auslaufes in die Umsetzungsendphase geht. „Wenn ich sehe, was in Degenfeld passiert, freue ich mich immer wieder aufs Neue, denn Degenfeld entwickelt sich insbesondere in der Nachwuchsarbeit zu einem Aushängeschild“, so der Verbandsvize. Allerdings müssten nun seiner Ansicht nach die Arbeiten zügig fortgesetzt werden, denn der Einweihungszeitpunkt rückt näher. „Wir wissen nicht, wie der kommende Winter wird.“
Die ersten Höhepunkte an der Schanze sind schon in der Planung. Neben dem Vergleichswettkampf der A-Nationalmannschaften der Skisprungdamen aus Deutschland und Polen plant Walter Ziller, einer der unermüdlichen Schaffer im Nordischen Skisport, die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften im Sommer-skisprung der Senioren in Degenfeld. „Wenn unsere Bewerbung erfolgreich ist, werden wir im Jahr 2016 hochklassiges Skispringen auf nationaler Ebene bei den Senioren sehen“, so Walter Ziller.
Beeindruckt von den Leistungen der Sportler, aber auch der Macher in Degenfeld zeigten sich die Vertreter der Sportverbände in Degenfeld. Michael Svoboda, Vorsitzender des Stadtverbands Sport, sieht im Skispringen auf der neuen Schanze einen neuen Höhepunkt der Gmünder Sportszene. Insbesondere deshalb, weil das Skispringen im weiten Umkreis um Gmünd ein Alleinstellungsmerkmal hat. Der Stadtverband Sport werde die Bemühungen des SC Degenfeld unterstützen, so Michael Svoboda, der sich auf die Eröffnung der Schanze im kommenden Jahr freut. Staunend beobachtet hat den Wettkampf am Wochenende auch Thomas Kaiser, Ortsvorsteher von Hussenhofen und Vorstandsmitglied im Stadtverband Musik und Gesang. „In Sachen nationalem, aber auch internationalem Nordischem Skisport wird in Zukunft in Degenfeld die Musik spielen.“
Eine gute Zukunft sollen Degenfeld und der Skisport auch in Verbindung mit dem Hornberg haben. Gmünds Sportbürgermeister Joachim Bläse lobte die Vernetzung der Raumschaft im Bereich des Sports, aber auch des Tourismus. „Der Hornberg spielt im Netzwerk, das Arbeitsplätze schaffen wird, eine wichtige Rolle. Sei es als Unterkunftsort, sei es als Ort zum Lehren und Lernen. Die Synergien zeigen mir, dass das Gelände in öffentlicher Hand, in öffentlicher Nutzung bleiben muss.“ Joachim Bläse hofft, dass dieses Thema Pilotprojekt in der LEADER-Kulisse und vom Land dementsprechend gefördert wird.
Begeistert zeigte sich auch der Vizepräsident des WLSB und Sportkreisvorsitzende Manfred Pawlita, der auch die Notwendigkeit sieht, für das Thema Degenfeld und Nordischer Skisport ein Zukunftskonzept zu erarbeiten, das die Raumschaft einschließlich Hornberg, aber auch die innerörtliche Entwicklung Degenfelds, auch in Sachen Gastronomie und Leerstand mit einschließt.
Gespannt über die weitere Entwicklung in und um Degenfeld zeigte sich auch der Präsident des WSK Zakopane, Edward Przbylla. Gemeinsam mit dem Trainer und den jungen Sportlern war er während des Wettkampfwochenendes auf dem Hornberg in den Gebäuden der ehemaligen Flugschule einquartiert. Er sieht großes Potenzial für das Gelände, auch im Bereich des Langlaufs als Bestandteil der Nordischen Kombination. Gerne komme das Team aus Zakopane, das mit der großen Nachwuchshoffnung, der 13-jährigen Kamila Karpiel angereist war, wieder zu einem Springen oder Wettkampfwochenende nach Degenfeld zurück.
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