Fußball, 2. Bundesliga: Sandhausen siegt beim VfR Aalen durch ein Tor von Wooten, der vorher kaum in Erscheinung getreten ist
Das Baden-Württemberg-Duell zwischen dem VfR Aalen und dem SV Sandhausen lockte lediglich 5112 Fans in die Scholz-Arena, darunter rund 50 Gästefans. Letztere sollten am Ende jubeln, denn der VfR unterlag 0:1 (0:0). Warum, das wussten am Ende nicht einmal die Gäste genau.
Samstag, 20. September 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 37 Sekunden Lesedauer
Insgesamt waren die Gastgeber somit defensiver eingestellt, machten deswegen aber nicht weniger Druck. Bereits nach zwei Minuten hatte der VfR zwei Ecken zugesprochen bekommen, aus denen er jedoch kein Kapital schlagen konnte. Sandhausen konzentrierte sich nur aufs Verteidigen, der VfR war tonangebend, ohne jedoch zwingend zu werden. Es bedurfte eines Freistoßes von Kapitän Leandro Grech von halbrechts, den Barth gefährlich verlängerte. Sandhausens Schlussmann Manuel Riemann parierte gut (17.). Auf die erste Offensivaktion des SVS mussten die 50 Fans bis zur 26. Minute warten: der Freistoß von Moritz Kuhn aus rund 20 Metern stellte Jasmin Fejzic im Aalener Tor vor keine Probleme.
Auffällig agierte vor allem Rechtsverteidiger Phil Ofosu-Ayeh, der sein Heil in der Offensive suchte – und häufig fand. Immer wieder anspielbar sorgte er auf der rechten Seite für mächtig Wirbel. Vor allem Dominick Drexler und Nejmeddin Daghfous spielten den Ball stets in diese Schnittstelle – und das war kein Zufall. Das merkte auch der SVS in Person von Marco Thiede, der Störenfried Ofosu-Ayeh ziemlich rüde umholzte (31.). Einziges Manko beim Deutsch-Ghanaer: Die Flanken finden zu selten einen Abnehmer. Die Gäste gingen recht ruppig zu Werke, weiteres Opfer war häufig Drexler, der immer mehr mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden lag. Ludwig verzog noch einen Freistoß knapp über den Winkel (29.).
Direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit schien es, als wenn sich das Blatt gänzlich zugunsten des VfR wenden sollte: nach starkem Pass von Andreas Hofmann wurde Daghfous von Lukas Kübler im Strafraum regelwidrig gestoppt. „Da muss er gar nicht hin, der Ball war schon fast im Toraus“, ärgerte sich SVS-Trainer Alois Schwartz. Den Strafstoß übernahm Grech, eigentlich ein Garant vom Punkt – und scheiterte an Riemann (46.). Der Argentinier, der in der 2. Liga noch keinmal vom Punkt scheiterte, war untröstlich.
Die vergebene Großchance schien den SVS allmählich aus der Statistenrolle zu hieven, Alexander Bieler verzog knapp aus der Distanz (52.). Kurz darauf brannte es lichterloh im Aalener Strafraum nach einer Ecke von Timo Achenbach, letztlich klärte der VfR die Situation.
Nur eine Minute nach seiner Einwechslung traf Fabian Weiß (für Drexler) den Sandhäuser Querbalken (77.). Seine Flanke verunglückte fast zum 1:0 (77.). Doch nur eine Minute später passierte das, was am Stammtisch gemeinhin mit „So ist Fußball“ kommentiert wird. Nach einer Flanke von Denis Linsmayer, die der VfR hätte schon verhindern müssen, kam der bis dato noch nicht in Erscheinung getretene Andrew Wooten an den Ball, da Debütant Mockenhaupt etwas zu weit vom Gegner entfernt stand. Aus spitzem Winkel traf Wooten zum 1:0 für die Gäste (79.), bei dem letztlich auch Fejzic nicht die beste Figur machte. Der Statist wurde so zur Hauptfigur mit nur einer Aktion im Spiel. Ruthenbeck reagierte nochmals mit einem Doppelwechsel (86.), brachte Junglas und Klauß für Hainault und Ludwig, doch am Resultat änderten auch die beiden nichts mehr.
VfR Aalen: Fejzic – Ofosu-Ayeh, Barth, Mockenhaupt, Feick – Hofmann, Hainault (86. Junglas), Grech – Ludwig (86. Klauß), Drexler (78. Weiß), Daghfous
Tor: 0:1 Wooten (79.)
Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 3499 Tagen veröffentlicht.