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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Flugzeugabsturz Rechberghausen: Fliegerkameraden ratlos und in tiefer Trauer

Das Schicksal der Gmünder Flieger-​Legende Wolfgang Dallach und seiner Lebensgefährtin beschäftigt die Menschen im Raum Schwäbisch Gmünd und ganz besonders auch die deutsche Fliegerszene sehr. Aus vielen Kommentaren in Zeitungen, Fernsehbeiträgen und Internet-​Foren wird die große Wertschätzung gegenüber Dallach deutlich, einhergehend mit Bestürzung und der Frage: Warum?

Mittwoch, 21. Januar 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 56 Sekunden Lesedauer

Die Fliegerkameraden in zahlreichen Vereinen und auf vielen Flugplätzen schätzten die Hilfsbereitschaft, die Freundlichkeit und die Ausstrahlung des erfahrenen Kunstfliegers und Konstrukteurs sehr. Betrauert wird ein erfahrener Pilot, der gerne sein Wissen an Nachwuchsflieger weitergegeben und sich bei vielen Gelegenheiten in Veranstaltungen und Schulungen eingebracht habe.
Umso stärker ist die Unfassbarkeit des Flugzeugabsturzes am Sonntag während eines Rundflugs über dem Stauferland. Vor allem auf den beiden Flugplätzen Messelstein bei Donzdorf (unser Bild) und Heubach, wo Wolfgang Dallach daheim war, herrscht tiefe Trauer. Es tue unheimlich weh, so sagte gestern ein Fliegerkamerad, wenn man in die Halle schaut und da ist nun der leere Abstellplatz des Flugzeugs von Wolfgang Dallach. Das Rätselraten über die Ursache hielt auch gestern noch an. Die Staatsanwalt Ulm hat die Obduktion des Leichnams angeordnet. Gewisse Begriffsverwirrungen gab es in ersten Informationen zur Frage eines Notsignals oder Notrufs, der am Sonntag beim Absturz von Wolfgang Dallachs Flugzeug über eine Notfrequenz erfolgt sein soll. Nach Informationen unserer Zeitung aus Fachkreisen könnte es sich hierbei um Signale eines Peilsenders gehandelt haben. Ein solcher ist neuerdings für Motormaschinen vorgeschrieben. Bei einer harten Notlandung oder gar bei einem Absturz wird automatisch das Notsignal ausgelöst. Dies hat den Sinn, dass Such– und Rettungsmannschaften schneller zu der verunglückten Maschine finden. Ein Funkgespräch von Wolfgang Dallach, bei der er eine so genannte Luftnotlage hätte mitteilen können, hat es aber nach bisherigem Kenntnisstand nicht gegeben. Dafür berichtet die Polizei nach wie vor von zahlreichen Hinweisen von Augen– und Ohrenzeugen.
Etliche solcher Wahrnehmungen wurden gestern auch der Rems-​Zeitung geschildert. Einige Spaziergänger und Wanderer im Bereich Welzheimer Wald und Gmünd glauben, die 44 Jahre alte Piper PA-​24 Comanche mit einem sehr auffallenden lauten Motorgeräusch bemerkt zu haben, wie diese steile Kurven gezogen habe und dann schnell in Richtung Hohenstaufen entschwand. „Tiefflugmanöver“, wie dies von einem Augenzeugen bei Birenbach und Wäschenbeuren in der Presse kundgetan wurde, sind hier jedoch nicht beobachtet worden. Das zuständige Polizeipräsidium und die Staatsanwaltschaft in Ulm erklären, dass sich Bürger mit sachdienlichen Beobachtungen an jede Polizeidienststelle wenden können. Pressesprecher Rudi Bauer betont, dass die vielen Vernehmungen, Ermittlungen und die Ursachenforschung gemeinsam mit Sachverständigen einem großen Mosaik gleiche, dessen endgültige Zusammensetzung möglicherweise noch Monate in Anspruch nehme. Die Experten des Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) haben nun auch den Absturzort mit allen Spuren vermessen. Nach Auswertung der Daten werden sie auch exakt bestimmen können, aus welcher Richtung und mit welchem Winkel die Maschine in die Wohnsiedlung flog. Die Piper war auf Wolfgang Dallach zugelassen, war also keine Leihmaschine, mithin war der Pilot mit ihr vertraut

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