Schmunzeln über Schilder und Ketten: Gmünd in ständiger Hochwasserangst
Feuchtfröhliches Schildbürgerstreichle: Hauptsache ist, man hat vorsorglich gewarnt, damit sich die Stadt versicherungsrechtlich nicht die Finger verbrennt, wenn doch jemand ins meist seichte und doch manchmal wilde Wasser fällt. Schmunzelnd und ungehorsam hüpfen währenddessen Bürger und Besucher der Stadt im Remspark und am (Josefsbach über Tafeln und Absperrketten.
Freitag, 23. Januar 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 4 Sekunden Lesedauer
Ja, klar, es war beängstigend, als in der Nacht zum 5. Januar durch die Schneeschmelze eine mächtige Flutwelle Rems und Josefsbach über die Ufer treten ließ. Gleich danach pegelten sich die beiden Flüsse auf ihr Normalmaß ein. Zwischendurch gab’s zwar wieder ein paar Hüpfer. Doch seit zwei Wochen sind alle Felsen– und Sandbänke wieder sichtbar und die Gewässer plätschern beschaulich durchs Gmünder Erdenreich. Doch: Die Verbots– und Warnschilder mitsamt Ketten versperren weiterhin den Zugang zu den Uferpromenaden. Offiziell zumindest. Denn kaum jemand kümmert sich darum. Insgeheim lautet die Parole: Im Zweifelsfall halt sich daran erinnern, dass im Falle des Falles ein Schild ja vor Hochwasser gewarnt hatte. Die Stadtverwaltung sagt dazu auch, dass niemand an den Ohren gepackt oder gar mit einem Bußgeld bedroht wird. Schlicht und einfach ist es so, dass bei dem ständigen Auf und Ab der Pegel gerade jetzt im Winterhalbjahr es einfach zu personalaufwändig ist, die Schilder und Ketten auf und ab zu hängen. Zumindest bis 3. Februar sollen nun Mahntafeln aufgehängt bleiben. Andererseits: Man kann die Schilder durchaus auch so kapieren: Betreten verboten für das Hochwasser! Gut, dass die Gmünder Stadtväter nicht an der Nordsee das Sagen haben. Die würden doch glatt alle Strände absperren. Weil: Da gibt’s jeden Tag zweimal Ebbe und Flut.
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