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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Ministerin Katrin Altpeter informierte sich in der Friedensschule auf dem Rehnenhof über SMV, Inklusion und Schulsozialarbeit

Was war wichtig: Was in der Schulsozialarbeit anliegt? Dass die Schüler mangels Raum in den kalten Gängen hocken? Dass sich Eltern Förderschullehrer wünschen, die zur Schule gehören? Ministerin Katrin Altpeter hörte sich am Donnerstag in der Friedensschule alles an – und war rundum angetan von der Schulgemeinschaft.

Donnerstag, 29. Januar 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 28 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (bt). Hermann Ocker vom Hochbauamt und Bürgermeister Dr. Joachim Bläse sprachen fast zum Schluss – hatten aber die Antwort auf die wichtigsten Schülersorgen. Im Gespräch mit Ministerin Katrin Altpeter, im Land für sozialpolitische Themen verantwortlich, Kerstin Hösch vom Kultusministerium und Schulrätin Andrea Stang hatte Schülersprecher Berkant Öztürk – der junge Mann sprach sehr souverän – einiges anzumerken. Wenn 150 Kinder 40 Minuten Zeit haben, um in einem Raum mit 60 Stühlen zu essen, wird’s in jeder Beziehung eng: Und wie er die Situation schilderte, gab es daran keinen Zweifel. Auch andere Schülerinnen und Schüler meldeten sich zu Wort. Nur zwei Beamer für die ganze Schule, zu wenig Rechner, 90 Kinder in den Freistunden im 70 Quadratmeter großen Kellerraum, für die dort so wenig Platz ist, dass sie im Flur hocken, Ethikunterricht im Lehrerzimmer, der Pausenhof als Matschplatz: Da kam einiges zur Sprache. Nun ist hier Abhilfe in Sicht. Die Stadt hat 520 000 Euro eingestellt: um zwei Klassenräume, einen NTW-​Raum und einen Betreuungsraum für die 335 Schüler zu bauen. Wie Bürgermeister Bläse anmerkte, war nicht abzusehen, dass der nördliche Schulstandort so wichtig werden würde. Für Schulleiterin Daniela Maschka-​Dengler war’s ein guter Tag: Nicht nur von der Ministerin gab es anerkennende Worte, auch von Johannes Weiß, Ortsvorsteher in Rehnenhof-​Wetzgau, der vom guten Miteinander und vielen gemeinsamen Aktionen erzählte, sowie von den Kindern selbst, die unbefangen übers Schulparlament und die SMV plauderten, davon, dass das Schulleben „eigentlich ganz gut“ ist: „Natürlich gibt’s es immer wieder aggressive Deppen“, meinte eine Kleine, „aber das ist eindeutig besser geworden“.
Katrin Altpeter, begleitet von Klaus Maier, MdL, interessierte sich vor allem für die Schulsozialarbeit – sie ließ sich von Schulsozialarbeiter Andreas Huber erzählen, dass dort die Elternarbeit immer wichtiger wird und sie sah sich in ihrer Überzeugung bestätigt, dass Schulsozialarbeit nicht nur etwas für Brennpunktschulen ist: „Das soll zum Schulalltag dazugehören und ihn ergänzen.“ Auch hier überzeugte die Friedensschule, etwa im Zusammenspiel von Haupt– und Ehrenamt, vom Einbinden so engagierter Elternvertreter wie Mükayil Dalbudak, Ansprechpartner für Prävention bei der Polizei.
In der Friedensschule wurde vor drei Jahren mit einer Zukunftswerkstatt eine Konzeption angelegt, die das Lernen auf verschiedenen Niveaustufen sowie ganztägiges Lernen ermöglicht, Grundlage für eine „Schule für alle“, Bildung auf ganz neuen Wegen. Heute haben knapp zehn Prozent der Schülerinnen und Schüler Anspruch auf Inklusion. Jessica Jakubowski, Mutter eines dieser Kinder, erzählte von unterschiedlichsten Gutachten, die den Förderbedarf festlegen – ein Zentralisieren der Gutachterstellen in neutralen Expertenhänden wurde ebenso gewünscht wie Sonderschullehrer, die zur Schule gehörten – „ein Sonderschullehrer pro Stufe“ – und nicht immer wieder wechselten. Dann könnten Lehrer-​Teams entstehen und die Kinder hätten langfristigere Bezugspersonen; derzeitige Probleme wie Krankheitsvertretungen wären ganz anders gelöst. Auch Nicola Glania und Katja Friedrich sprachen für die Eltern. Fürs Kultusministerium war Kerstin Hörsch sehr interessiert an diesen Ausführungen – die Inklusion stehe noch ganz am Anfang: Verlässliche Strukturen müssten wachsen.

Zu den Bildern: Bürgermeister Joachim Bläse dirigiert die Ministerin, die mit verbundenen Augen eine Schwebeplatte im Gleichgewicht halten muss.
„Aus Elternsicht“ wurden gestern Punkte angesprochen, mit denen Inklusion besser gelingen kann. Wichtigster Wunsch: „Sonderschullehrer, die in der Schule verortet sind.“ Hier gab es in der Vergangenheit offenbar Probleme.
Manuel nimmt kein Blatt vor den Mund und sagt der Ministerin, was sich die Schüler wünschen.



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