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Kultusminister Stoch beim SPD-​Neujahrsempfang

An allen Schulen des Landes muss vom Kind her gedacht, das Gegeneinander der Schularten muss aufgebrochen werden, weil allein das pädagogische Konzept wichtig ist. Dies forderte Kultusminister Andreas Stoch gestern beim Neujahrsempfang des SPD-​Kreisverbandes Ostalb.

Montag, 02. Februar 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
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OSTALBKREIS (tu). An dem traditionellen Treffen zum Jahresauftakt nahmen außer SPD-​Mitgliedern zahlreiche Repräsentanten des öffentlichen Lebens teil bis hin beispielsweise zu CDU-​Kreisrat Eberhard Schwerdtner als Kreisvorsitzender des Roten Kreuzes. SPD-​Kreischef und Landtagsabgeordneter Klaus Maier versicherte, seine Partei werde sich weiterhin der Aufgabe stellen, Flüchtlinge zu schützen und zu beherbergen, auch wenn dies wegen mancher dumpfen Ausländerfeindlichkeit nicht leicht sei.
Klaus Maier sah jedoch vor allem mit Blick auf den Ostalbkreis auch Zeichen der Hoffnung. Zur Begründung verwies er auf die Willkommenskultur für Fremde bei der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd, auf die Einrichtung einer Landeserstaufnahmestelle in Ellwangen und auf Solidaritäts-​Kundgebungen in einigen Städten.
Es gehe jedoch nicht nur darum, Tendenzen von rechts entgegenzutreten, sondern auch um die Verteidigung der Demokratie. In der Landespolitik sah Maier große Fortschritte. Die Hochschule in Aalen mache dank der Unterstützung aus Stuttgart zusammen mit Schwäbisch Gmünd einen Riesenschritt nach vorne, in Ellwangen belebe das Land die Kaserne wieder, die der Bund geschlossen habe. „Wir geben dem ländlichen Raum Entwicklungschancen und vernachlässigen ihn nicht.“
Andreas Stoch nannte Bildung das wichtigste Thema für die Zukunft einer sich dramatisch verändernden Wissensgesellschaft. Die Schule müsse die Veränderungen aufnehmen und Strukturen anpassen. Dass es immer weniger junge Menschen gebe und die Gesellschaft altere, stelle das Fundament des Erfolges dieses Landes in Frage. Es müsse sich darauf einstellen, die Politik müsse Verantwortung übernehmen und den Mut haben, unbequeme Wahrheiten auszusprechen, auch wenn sie dafür Gegenwind bekomme. In den Schulen sieht der Minister dabei Schmieden für die Nachwuchsgewinnung.
Die Gesellschaft, fuhr Stoch fort, könne es sich schon allein aus volkswirtschaftlichen Gründen nicht leisten, auch nur ein Kind zurückzulassen. Der Mensch beginne dabei jedoch nicht erst bei Abitur und Hochschulabschluss. Der Minister warb vielmehr um Wertschätzung für eine solide berufliche Ausbildung. Die Schulen müssten noch mehr Berufsorientierung anbieten und besser auf das spätere Berufsleben vorbereiten.
Bildung ist in den Augen des Ministers aber auch für den Zusammenhalt der Gesellschaft wichtig. Schon früh müsse ein Mensch lernen und erleben, wie man fair miteinander umgeht. Die Frage nach Toleranz und Akzeptanz stelle sich von klein auf, ebenso die Frage, wie die Gesellschaft mit Menschen mit Behinderung umgehe. Aber auch für jeden Einzelnen sei Bildung wichtig, und die müsse er bekommen ohne Rücksicht auf seine soziale Herkunft oder den Geldbeutel seiner Eltern. Ideologische und parteipolitische Diskussionen dürften dabei keine Rolle spielen, Entscheidungen dürften nicht von oben herab fallen.
In seinem Grußwort setzte sich auch Staatssekretär Christian Lang für ein weltoffenes Deutschland und für die Aufnahme von Flüchtlingen ein. Die zahlreichen Gäste hatte die stellvertretende Kreisvorsitzende Dr. Carola Merk-​Rudolph begrüßt, das Schlusswort sprach der Aalener Stadtverbandsvorsitzende Professor Ulrich Klauck.

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