Wichtige und millionenschwere Weichenstellung für Bartholomä
Auf sehr starkes Interesse ist am Montagabend in Bartholomä eine Bürgerversammlung zu einem millionenschweren Zukunftsthema geworden. Es geht, wie es Bürgermeister Thomas Kuhn griffig formulierte, um den Dreiklang, wie zukünftig die drei Gebäude Rathaus, Dorfhaus und vor allem die viel zu groß gewordene Laubenhartschule zusammenspielen werden.
Montag, 02. Februar 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
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Variante 1 sieht eine räumliche Bündelung von Schule und Rathaus mit einem teilweisen Rückbau, jedoch Modernisierung der Grundschule vor. Kostenschätzung: 1,5 Millionen Euro.
Variante 2 beinhaltet eine Generalsanierung mit Erweiterung des Rathauses sowie Rückbau und Modernisierung der Laubenhartschule. Kostenschätzung: 1,9 Millionen Euro.
Variante 3 beschreibt eine weitreichende Idee, nämlich komplette Aufgabe des altersschwachen Rathauses mit Verkauf oder Vermietung in private Hand. Dafür würde das Dorfhaus zum Rathaus verwandelt werden. Die im Dorfhaus beheimateten Vereine könnten ein neues Domizil in einem Flügel der sodann sanierten und umgebauten Laubenhartschule beziehen. Kostenschätzung: Bis 1,9 Millionen Euro.
Bürgermeister Thomas Kuhn beschrieb: „Eine wichtige Entscheidung für die Zukunft. Wir wollen nun zusammen mit den Bürgern die beste Lösung für Bartholomä entwickeln“. Deutlich liebäugelte er mit der Variante 3, weil er längerfristig erhebliche finanzielle Vorteile sehe, wenn die Gemeinde statt drei nur noch zwei Gebäude bewirtschaften müsse. Außerdem passe das Thema Vereine und Kultur doch eher ins Schulgebäude als die Verwaltung. Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. Auch Unbehagen wurde beim Gedanken geschildert, wenn man das angestammte Rathaus tatsächlich verkaufen würde und man keine Kontrolle mehr darüber hätte, was ein privater Besitzer daraus macht. Die eigentliche Tragweite einer Weichenstellung — egal welche Variante — wurde auf Nachfrage von Bruno Bieser deutlich: Die Gemeinde müsste das Projekt über neue Schulden finanzieren, etwa 600 000 bis 800 000 Euro, was pro Kopf zwischen 300 und 400 bedeute, wie Bürgermeister Kuhn grob vorrechnete. Andererseits beschrieb er auch, dass er die Erwartung habe, mehrere Zuschusstöpfe des Landes anzapfen zu können, deren Mittel jedoch zielgerichtet erst dann beantragt werden können, wenn die Variante klar sei. Kuhn nannte als Zeithorizont bis zur tatsächlichen Umsetzung das Jahr 2018. Dies gebe wiederum die Möglichkeit, die Belastung auf mehrere Haushalte zu verteilen. Er versprach Bruno Bieser auch: Die Gemeinde werde trotz dieses Vorhabens ihre Pflichtaufgaben erledigen können.
Fazit des gestrigen Abends: Es wird in Bartholomä spannende Gemeinderatssitzungen geben. Und die Bürgerschaft zeigt spürbar lebhaftes Interesse.
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