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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Dekan Immanuel J.A. Nau herzlich verabschiedet

Abschiednehmen hieß es gestern für die evangelische Kirchengemeinde Schwäbisch Gmünd und das Dekanat von Dekan und Pfarrer Immanuel J.A. Nau, der nach Eislingen zieht. Das taten die Mitglieder der Gemeinden des Dekanats in mehr als großer Zahl – ein Zeichen großer Wertschätzung.

Sonntag, 01. März 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 46 Sekunden Lesedauer

Von Dietrich Kossien
SCHWÄBISCH GMÜND. Der Abschiedsgottesdienst fand in der Augustinuskirche statt. In seiner Abschiedspredigt, zu der er den Text über die Emmausjünger gewählt hatte: „Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?“ Dieses Bibelwort sei ihm besonders in seiner Zeit als Prediger in der Augustinuskirche ans Herz gewachsen. Das brennende Herz sei das Heiligenattribut von Augustinus und empfange einen gleich überm alten Eingang der Augustinuskirche. Dort sieht man Augustinus, der in seiner Hand ein brennendes Herz hält.
Was bringt ein Herz zum Brennen? Das war die Frage des Dekans. Wenn etwas brennen soll, müssten verschiedene Faktoren zusammen kommen. Im Leben des Augustinus habe es jede Menge Reibungsflächen gegeben, denn der sei ein sehr emotionaler Mensch, sehr gefühlsbetonter Mensch aber auch ein unglaublich intellektueller Mensch gewesen. Aber ausgerechnet da bestehe die Chance, dass Energie freigesetzt wird und etwas zu brennen beginnt und Wärme und Licht und sogar noch Liebe ausgestrahlt wird.
Es sei auch nicht so, dass der Glaube da anfange, wo der Verstand aufhöre. Man könnte auch sagen: Glaube und Naturwissenschaft gehören zusammen, bedingen und bedingen und brauchen einander. Wo Glaube und Verstand aufeinander treffen, da beginne das Herz zu brennen.
Ein brennendes Herz sei ein leichtes Herz. Denn Wärme hebe an und strebe nach oben. Die Botschaft der Heiligen Schrift möchte in diesem Sinne unser Herz entzünden und leichter machen.
Und wenn sich etwas dynamisch entwickeln und bewegen solle, sei Energie nötig, für die das brennende Herz stehe. Für uns Christen sei dies besonders nötig, wenn es um mehr Menschlichkeit, um mehr Gerechtigkeit, um Versöhnung, um mehr Frieden und um die Bewahrung die Schöpfung gehe. Und auch für unsere Gesellschaft im Kreis und der Stadt sei dieses brennende Herz besonders nötig, wenn es darum gehe, die sozialen Herausforderungen zu meistern. „Und im Blick auf die Weiterentwicklung der ökumenischen Beziehungen ist ein brennendes Herz nötig, damit wir als Christen in einer säkularer werdenden Welt eine bedeutungsvolle Stimme haben können.“
Prälatin Gabriele Wulz aus Ulm sprach Worte zur Verabschiedung des Dekans. Es sei ihm immer wichtig gewesen, an den Worten zu kratzen, um ihnen Leben zu geben. Sie erinnerte an vieles, was er tat, wenn er Inhalte vermittelte, um den Menschen etwas mitgeben zu können. Er und seine Gattin seien ein großartiges Team in der Gesamtgemeinde gewesen.
Nach dem Gottesdienst trafen sich alle im Foyer und im großen Saal des Predigers zum Empfang. Unter den vielen Gästen begrüßte der Vorsitzende der Bezirkssynode, Wolfgang Schmidt, auch Landrat Klaus Pavel, Oberbürgermeister Richard Arnold, Bürgermeister Joachim Bläse, die Abgeordneten Scheffold (CDU) und Maier (SPD) und sehr viele andere, die auch der Ehegattin des scheidenden Dekans Respekt für ihr Mitwirken zollten.
Begonnen hatte der Festakt im großen Predigersaal mit einem Stück des Coral Alegria, dem internationalen Frauenchor unter Leitung von Veronica Carderas. OB Arnold eröffnete den Grußwort-​Reigen mit der Feststellung, dass Gmünd Dekan Nau viel verdanke. Er habe natürlich und unkonventionell viele Impulse gegeben. Er stellte ihn auch als einen Mann der Ökumene heraus und hoffte, dass er Gmünd noch lange verbunden bleibe. Eine Radierung mit Gmünder Motiv war sein Abschiedsgeschenk.
Landrat Klaus Pavel sah in Nau so etwas wie einen Kollegen, dem er Anerkennung zolle, auf ein Wiedersehen hoffe und wünsche, dass er den Kreis nicht aus den Augen verliere. Er sei für Gmünd und den Kreis eine Bereicherung gewesen. Es habe immer viele Nahtstellen gegeben und eine kooperative Partnerschaft, auch in Bezug auf die sozialen Netzwerke sei er ein starker Motor gewesen.
Auch der katholische Gmünder Münsterpfarrer und stellvertretender Dekan Robert Kloker lobte Dekan dafür, dass er sich schnell als engagierter und leidenschaftlicher Verfechter der Ökumene zuerst schon mit dem damaligen katholischen Dekan Hermann Friedl und dann mit ihm als Münsterpfarrer und stellvertretendem Dekan herausgestellt habe.

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