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Ausstellung in Bartholomä: Flucht und Zuflucht

Flüchtlingsgeschichten illustriert eine Ausstellung im Sport– und Bildungszentrum des Internationalen Bundes (IB) in Bartholomä. Sie wurden zusammengestellt vom Jugendmigrationsdienst in Köln.

Freitag, 20. März 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
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BARTHOLOMÄ (rw). Es ist eine Ausstellung, wie man sie so im Turnerheim nicht erwartet: 36 meist großformatige Farbfotografien von Sven Schmitz und Peter Zinken mit Motiven, die nicht auf den ersten Blick von Flucht und Flüchtlingsschicksalen erzählen. Man muss schon näher hinsehen. Eine Frau in Rückenansicht steht am Bildrand vor der weiten Fläche des Meeres, den Blick hat sie offenbar zum Horizont gerichtet – will sie fort, oder hat sie Sehnsucht nach dem Land, aus dem sie stammt? Je drei oder vier der Fotos gehören zu einer Geschichte. Hören kann man sie über das Smartphone mit dem QR-​Code-​Scanner oder per Kopfhörer. Nachzulesen sind die zehn sehr persönlichen Geschichten auch in einer Broschüre. „Durch die Ausstellung zu schlendern und die Geschichten nicht wahrnehmen, hat wenig Sinn“, sagt Mo Leyendeckers, die die Ausstellung konzipierte.
Die Ausstellungseröffnung fand am Donnerstag statt. Zu hören waren Zitate aus Flüchtlingserzählungen, vorgetragen von Schülern des IB-​Berufskollegs in Eislingen. Klaus-​Jürgen Huschka, IB-​Regionalleiter Süd, begrüßte die Gäste, erinnerte daran, dass niemand von allein seine Heimat verlässt. Bernd Umbach, IB-​Geschäftsführer Süd, sagte, dass der Internationale Bund, bislang stark auf Berufliche Bildung und Freiwilligendienst ausgerichtet, am Thema Flucht und Zuflucht nicht vorbeikomme, „Betreuen allein genügt nicht, Bildung und Sprachkurse müssen hinzukommen.“ Gemeinderat Steffen Mädger sprach ein Grußwort in Vertretung von Bürgermeister Thomas Kuhn, bevor die IB-​Referatsleiterin Petra Tabakovic in die Ausstellung einführte. Weltweit seien 51 Millionen Menschen auf der Flucht, nach Deutschland würden in diesem Jahr wohl 300 000 Flüchtlinge kommen. Schwerpunktländer sind Afghanistan, Syrien und Irak. Die Flüchtlinge bräuchten die Begegnung mit den Einheimischen. Der Internationale Bund wolle „Lobbyarbeit für ein vielfältiges und buntes Deutschland“ betreiben, und in diesem Sinne sei die Ausstellung zu verstehen.

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