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Engpässe vermeiden: Spraitbacher Gemeinderat setzt auf die Verbund-​Kläranlage und eine 450 Euro-​Stelle

Fallen Mitarbeiter weg, lassen sich diese nur eine gewisse Zeit ersetzen – im Spraitbacher Gemeinderat fiel der Begriff Domino-​Effekt: Irgendwann fallen auch die anderen. Damit das nicht wieder passiert, war am Donnerstag Abend im Gemeinderat die Zukunft des Bauhofs bzw. technischen Dienstes Thema.

Donnerstag, 26. März 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 2 Sekunden Lesedauer


SPRAITBACH (bt). Die Erinnerung an die Zeit nach 2012 ist lebendig: Damals fiel ein Mitarbeiter dauerhaft aus; weitere Bauhofmitarbeiter, die „so gut es ging“ seine Aufgaben übernahmen, wurden ebenfalls langzeitkrank; eine Hilfskraft musste schließlich befristet eingestellt werden, um überhaupt zurecht zu kommen. So schilderte zumindest Organisationsberater Hans-​Jürgen Schiffner die damalige Situation, der schon einmal für die Gemeinde gearbeitet hat. Vor allem ging er darauf ein, warum er nun erneut in Spraitbach tätig ist. Zunächst führte er aus, dass sich die Gesundheitslage der Stamm-​Mitarbeiter etwas stabilisiert und die „Optimierung der Aufgabenverteilung“ nachweislich zu „besseren Prozessabläufen“, mithin zu einer „Leistungssteigerung“ geführt habe: Der Mitarbeiter, der den seit 2012 erkrankten Hausmeister ersetze, könne zu 25 Prozent für Bauhofarbeiten eingesetzt werden.
2014 wurde nun aber ein Mitarbeiter in die Altersteilzeit versetzt, der bislang zu zwei Dritteln in der Kläranlage eingesetzt war. Mittlerweile strebt die Gemeinde eine Kläranlagenverbundlösung mit den Nachbargemeinden an: Das läuft alles hervorragend; rund 320 Stunden Kläranlagenarbeit bleiben trotz dieser Verbundlösung bei der Gemeinde. Außerdem müssen die rund 473 Stunden Arbeit aufgefangen werden, die der scheidende Mitarbeiter für andere Arbeiten im Gemeindegebiet aufgewandt hat. Insgesamt also fehlten 793 Stunden.
Davon abgezogen werden 122 Stunden pro Jahr für die auswärts vergebenen Winterdienste, 78 Stunden für die ebenfalls vergebene Rasenmahd der Sportplätze und 57 Stunden weniger Hausmeisterdienste durchs abgerissene Backhäusle. Übrig bleiben 536 Arbeitsstunden, die Schiffner zufolge ebenfalls durch eine Optimierung der Auslastung etwas reduziert werden könnten. Er war sicher, dies durch „eine Personalstärkung auf Basis einer 450 Euro-​Stelle“ abdecken zu können. Nach Rücksprache mit Bauhofleiter Claus Endle und Martin Woisetschläger vom Hauptamt übernahm der Gemeinderat diese Empfehlung. Ganz neutral wird nun zunächst auf zwei Jahre befristet Verstärkung für den technischen Dienst gesucht. Je nach Fähigkeiten und Kenntnissen kann dieser Mann, diese Frau dann Claus Endle entlasten oder in anderen Bereichen eingesetzt werden, Urlaubsvertretungen übernehmen oder in Zeiten hoher Arbeitsbelastung stärker in Anspruch genommen werden.
Als Experte in Sachen Arbeitsverwaltung wurde Schiffner auch beim Thema Schneeräumen gehört: Gestern fiel noch keine Entscheidung zum künftigen Winterdienst, aber es zeichnet sich ab, dass im nächsten Winter in kleinerem Maß nach außen vergeben wird. Mit Blick aufs Spraitbacher Räumfahrzeug, das während der schlimmsten Schneefälle für fünf Tage ausfiel, war sich das Gremium einig, dass ein privater Anbieter als Sicherheit eingebunden sein müsse – aber eben nicht mehr in diesem Umfang.
Beschlossen wurde die Vergabe der Sportplatzpflege für zwei weitere Jahre; unterm Strich rechne es sich, die Fachfirma einzusetzen. Zum einen, weil Spezialarbeiten sowieso vergeben werden müssten, zum anderen weil ein richtig gepflegter Platz eine deutlich längere Lebensdauer habe. Auch dem Kauf eines Kehrbesens für den Radlader wurde zugestimmt – dadurch sollen weitere Arbeitsstunden eingespart werden, die bislang mit dem Handbesen geleistet wurden.

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