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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Polizei sagt Motorradraserei und „Applauskurven“ den Kampf an

Auch die Verkehrspolizei des Aalener Präsidiums stellte am Donnerstag ihre Jahresstatistik vor. Deren Leiter, Ottmar Kroll, schlüsselte dazu das Unfallgeschehen auf die drei Landkreise innerhalb des Polizeipräsidiums auf. Erfreuliches, jedoch auch Trauriges kann aus den Zahlen heraus gelesen werden.

Donnerstag, 05. März 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
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Die Zahl von Verkehrunfällen mit Todesopfern ging im Ostalbkreis gegenüber 2013 zurück, von 20 auf 16, dafür stieg die Zahl von Verkehrsunfällen mit Verletzten von 787 auf 874. Die Polizei im Ostalbkreis wurde 2014 zu insgesamt 6969 Unfällen gerufen, was eine Zunahme von 2,1 Prozent bedeutet. Verdeutlicht wurde, dass gleich zu Beginn der Zweiradsaison im besonders sonnigen Frühjahr 2014 eine extreme Serie von schlimmen Motorradunfällen zu beklagen war. Bereits 2013 waren die Motorradfahrer mit 14 Todesopfern und 114 Schwerverletzten eine „Sorgengruppe“ der Verkehrspolizei. 2014 waren es dann fünf getötete Biker und 141 Schwerverletzte. Insgesamt wurde 2014 eine Besorgnis erregende Zunahme von Motorradunfällen mit Personenschäden (darunter auch Leichtverletzte) um 20 Prozent verzeichnet. Polizeipräsident Ralf Michelfelder und Ottmar Kroll kündigten an, dieser Entwicklung in bevorstehenden Frühjahr „flexibel und gezielt“ gegensteuern zu wollen. Konkret werde es in Abhängigkeit zur Wetterlage mehr denn je Geschwindigkeits– und andere Kontrollen geben, wobei auch mit Messgeräten und Videokameras speziell ausgerüstete und zivil aussehende Motorräder eingesetzt werden. „Wir wollen den Motorradfahrern die Freude am Zweiradfahren nicht nehmen“, so wurde betont. Jedoch wurde gestern unmissverständlich der Kampf gegen lärmintensive Raserei, bekannte Rennstrecken und vor allem auch gegen sogenannte Applauskurven angesagt. Unter Letzterem seien bestimmte Straßenabschnitte zu verstehen, die sich bei den Bikern als Schauplätze für halsbrecherische Vorführungen und sogar Wettfahrten einen zweifelhaften Namen gemacht hätten. Diese sinnlose Hin– und Herrasen mit Gefahren und Lärm werde man ab sofort konsequent unterbinden. Verwiesen wurde in diesem Zusammenhang auf den furchtbaren Unfall am Kloster Lorch, als ein Motorrad nach einem gewagten Fahrmanöver in eine Gruppe von unbeteiligten Passanten und Zuschauer geschleudert wurde und ein junger Mann ums Leben kam (Bild).

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