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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Flugplatz Hornberg jetzt offiziell in Gmünder und Waldstetter Hand

Alte Besitzer, neue Eigentümer: Der Baden-​Württembergische Luftfahrtverband (BWLV) hat das Segelfluggelände Hornberg jetzt endgültig an die Fliegergruppen Schwäbisch Gmünd und Waldstetten verkauft. Damit ziehen weiterhin Segler ihre stillen Kreise über dem Segelflugplatz, der zu den traditionsreichsten seiner Art in ganz Deutschland zählt. Der Kaufvertrag wurde am Montag unterzeichnet.

Mittwoch, 01. April 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 35 Sekunden Lesedauer

In Kürze geht das Gelände im wesentlichen Teilen in das Eigentum der Fliegergruppe Schwäbisch Gmünd. Die Fliegergruppe Waldstetten erwirbt eine Teilfläche mit einem Hallengrundstück. Die Luftsportvereine nutzen den Platz seit Jahrzehnten gemeinsam mit dem BWLV und dessen vormaliger Segelflugschule Hornberg. Seit drei Jahren war das Gelände von den Fliegergruppen gepachtet.
Beim Vertragsschluss mit dabei waren von Seiten des BWLV Präsident Eberhard Laur und dessen Stellvertreter Vizepräsident Hans-​Joachim Proß sowie die beiden Vorsitzenden der Fliegergruppen, Christoph Schön (Schwäbisch Gmünd) und Heinz Hofele (Waldstetten). Der Kauf umfasst das Fluggelände samt Pisten, die dazugehörigen Hallen, Werkstätten und Gebäude sowie die umliegenden Wiesen mit einer Gesamtfläche von rund 22 Hektar. Das Höhenrestaurant am Hornberg hatte der Verband bereits vor geraumer Zeit veräußert.
Für BWLV-​Präsident Laur war es ein guter Tag: „Ich bin davon überzeugt, dass mit diesem Gesamtpaket die beste Lösung für alle Seiten erreicht wurde; für die Fliegergruppen, die Stadt Schwäbisch Gmünd, den BWLV und alle Luftsportler überhaupt.“ Der Verband wisse den ehrwürdigen Flugplatz in „guten Händen“. Die Tatsache, dass beide Fliegergruppen mit zusammen rund 170 aktiven Mitgliedern den Kauf des Fluggeländes in ihren jeweiligen Hauptversammlungen einstimmig beschlossen, wertete Laur als „überzeugendes Signal“. Die Erhaltung des Hornberg als bedeutendes Luftsportzentrum ist damit für die Zukunft gesichert. Den Fliegergruppen wünschte er weiterhin viel Erfolg und allzeit schöne und vor allem sichere Flüge auf dem Hornberg.
Die beiden örtlichen Vorsitzenden kommentierten den erfolgreichen Vertragsabschluss so: „Wir sind froh, dass es gelungen ist, den Hornberg für die örtliche Fliegerei und Gäste aus aller Welt zu erhalten und unseren Vereinen langfristige Perspektiven zu erschließen. Die bisher schon enge Zusammenarbeit der ansässigen Fliegergruppen wird uns aber helfen, den Hornberg als Anziehungspunkt mit weiterem Leben zu füllen.“
Wie der BWLV in einer Pressemitteilung weiter erklärt, habe es mehrere Kaufinteressenten für das Fluggelände gegeben. Dennoch hätten sich die Verbandsgremien einstimmig für die Lösung mit den Fliegergruppen entschieden. Die vereinbarten Konditionen sind „fair“ für beide Seiten. Dies sei auch im Interesse der rund 200 Vereine in Baden-​Württemberg, die unter dem Dach des BWLV organisiert sind und denen das Verbandsvermögen de facto gehört. „Unser Verbandszweck ist es, den Luftsport in Baden-​Württemberg zu fördern. Mit einer dauerhaft tragfähigen Lösung mit Vereinsbetrieb auf dem Hornberg ist dem am besten Rechnung getragen“, so Präsident Laur, der selbst leidenschaftlicher Segelflieger ist. Es habe sich gelohnt, geduldig zu bleiben, damit das Konzept habe reifen können, das jetzt zum Tragen komme.
Mit Freude registrierte der BWLV die enge Verbundenheit zwischen den Fliegern auf dem Hornberg und der Bevölkerung rund um den Hornberg. Die „Faszination Segelflug“ bleibe erhalten, ebenso der Anziehungspunkt für Einwohner, Wanderer und Gäste. Weitere Generationen von Luftsportlern könnten hier in den Vereinen ausgebildet werden. Entgegen anderslautender Behauptungen habe es zu keinem Zeitpunkt Überlegungen im BWLV gegeben, den Flugplatz zu schließen, im Gegenteil. Das Gelände sei sogar noch aufgewertet worden.
„Die Tatsache, dass der BWLV auf dem Hornberg seine Segelflugschule aufgibt, bedeutet nicht, dass er den Hornberg als Fluggelände aufgibt“, so Vizepräsident Proß, ebenfalls Privatpilot. Schon immer habe es hier beide Nutzungen parallel gegeben, durch den Verband und durch die Vereine. Die verbliebenen hauptamtlichen Kräfte der ehemaligen Flugschule wurden bis zu deren Rente weiterbeschäftigt.
Bis auf weiteres werde der BWLV seine Techniklehrgänge weiterhin am Platz durchführen. „Der BWLV war und ist sich seiner Verantwortung für seine Mitarbeiter und das historische Erbe Hornberg bewusst“, so Laur, „wäre es nur ums Geld gegangen dann hätten wir sicher anders gehandelt. Aber wir sind schließlich alle Flieger und dem Luftsport in unseren Vereinen verpflichtet.“

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