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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Großes Interesse an PH-​Tagung „Zusammenarbeit mit Eltern“ mit Kultusminister Andreas Stoch

Die erfolgreiche Kommunikation und Kooperation von Pädagogen und Eltern war Inhalt der Tagung, die gestern an der Pädagogischen Hochschule stattfand. 240 Wissenschaftler und Praktiker aus Schule, Kindergärten und sonstigen pädagogischen Einrichtungen nahmen daran teil.

Samstag, 18. April 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 10 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (nb). „Es hätten doppelt so viele sein können“, freute sich Rektorin Prof. Dr. Astrid Beckmann über das große Interesse; etliche Wissenschaftler und Pädagogen standen auf der Warteliste.
Ein Vortrag mit anschließender Diskussion fand zu Beginn der Tagung auch mit Kultusminister Andreas Stoch statt. Er sprach von einem der zentralsten Themen derzeit überhaupt und ging in seinem Vortrag auf eine gelungene Kommunikation zwischen dem Elternhaus und pädagogischen Einrichtungen als Grundlage für eine gewinnbringende Kooperation ein. Nur gemeinsam könne das Ziel erreicht werden, so der Minister für Kultus, Jugend und Sport. Und: „Den Lehrer als Einzelkämpfer kann es nicht mehr geben.“ Wichtig sei es, den Eltern auch Ängste zu nehmen und für eine gute Zusammenarbeit ein Klima der Offenheit zu pflegen und sich zudem auf Augenhöhe gegenüberzustehen. Viel müsse auch durch Empathie geschehen, pädagogische Kenntnisse allein könnten den Kommunikationsprozess nicht tragen.
Stoch: „Je besser auch das Verständnis für die andere Seite ist, desto eher wird die Kommunikation gelingen.“ Mit Blick auf die Sichtweise der Eltern verwies er auf die hohe Emotionalität und den stetigen Wunsch, das Kind zu schützen und Schaden von ihm abzuwenden.
Tür– und Angelgespräche bezeichnete der Minister als wichtig, diese seien jedoch nicht ausreichend. Stoch unterstrich vielmehr die Wichtigkeit von regelmäßigen Elterngesprächen, die die Entwicklung des Kindes zum Inhalt haben. Auch dadurch werde ein gegenseitiges Verständnis möglich. Kontinuierliche Gespräche – beginnend in Klasse 1 – beschrieb er auch mit Blick auf die Grundschulempfehlung als wichtig.
Stoch verwies auf das breite Wissen von Eltern über ihre Kinder, deren Geschichte, Kultur und Tradition. Wissen, das – auch wenn es nicht immer objektiv sei – für die Lehrer von Bedeutung sei. Lob gab es von Stoch für die Pädagogische Hochschule Gmünd. Diese setze hervorragende Impulse zwischen Eltern und Pädagogen. Auch dankte Stoch den Tagungsteilnehmern für die täglich geleistete Arbeit. Hans-​Josef Miller, Rektor am Heubacher Rosensteingymnasium, sprach die fehlenden Ressourcen an. „Wenn es nach mir ginge, dann würde ich gerne mehr Freiräume schaffen“, meinte Stoch hierzu, vertrat zugleich aber auch die Ansicht, dass die Kommunikation und Kooperation mit Eltern keine Mehrbelastung darstelle, sondern eine Chance zur gegenseitigen Entlastung. Der Minister sprach von einem erheblichen pädagogischen Mehrwert.
Von einer weiteren Pädagogin darauf angesprochen, dass die Deputatsstunden nicht erhöht worden seien, verwies Stoch „völlig wertfrei“ auf die hohe Anzahl an Schwangerschaften im Bereich der Schulen im Ländle. Gab es im Schuljahr 1998/​1999 noch 940 Elternzeitfälle, waren es 2012/​2013 bereits 4800 Pädagogen, die in Elternzeit gingen, und 2013/​2014 bereits 5600. „Das ist natürlich gut“, schob der Kultusminister eiligst hinterher. „Aber schulorganisatorisch ist es eine Katastrophe.“ Gerade in den ländlichen Räumen sei es während des Schuljahres schwierig, eine Vertretung zu finden.
Und von einer Pädagogin zu der großen Angst mancher Lehrer befragt, sich in die Karten schauen zu lassen, meinte Stoch, dass die Tradition, die Klassenzimmertüre zu schließen und alleine für die Kinder verantwortlich zu sein, abgebaut werden müsse. Gelingen kann dies seiner Ansicht nach durch die Überzeugung, dass Lehrer durch die engere Zusammenarb

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