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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Bettringer Ortsvorsteherin dankt der Feuerwehr

Mit Hochdruck arbeitet die Polizei an der Aufklärung der Serie von Brandstiftungen in Bettringen. Das versichert der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Aalen, Bernhard Kohn. „Wir unternehmen alles, um den Menschen das Sicherheitsgefühl wieder zurück zu geben“.Das Thema beschäftigte am Montagabend auch den Bettringer Ortschaftsrat.

Montag, 20. April 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 13 Sekunden Lesedauer

„Ja, das geht uns langsam an die Substanz“, beschreibt auch der Abteilungskommandant der Bettringer Feuerwehr, Eduard Wamsler, im Gespräch mit der Rems-​Zeitung. Er ist seit dem letzten Großbrand selbst Betroffener, denn beim zerstörten Anwesen handelt es sich um sein Elternhaus. Der Bettringer Feuerwehrchef macht auch einen sichtlich erschöpften Eindruck.
Seit Karfreitag schon wird den allesamt ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleuten mehr oder weniger regelmäßig der Schlaf geraubt. Entweder sie werden mehrere Nächte hintereinander zum Einsatz gerufen oder sie liegen mit dem bangem Gefühl im Bett, ob der „Piepser“ schon im nächsten Moment wieder losgeht. Und tagsüber müssen die Frauen und Männer der freiwilligen Feuerwehr ja ihrer normalen Arbeit nachgehend oder sich um ihre Familien kümmern.
Vier Scheunenbrände, zwei Containerbrände, ein Wald-​, ein Flächenbrand und nun zuletzt auch ein in Flammen stehendes, zum Glück unbewohntes Wohnhaus — das ist die Bilanz der letzten zwei Wochen. Alle Fälle tragen die Handschrift eines oder auch mehrerer Brandstifter. Auffallend ist die räumliche Nähe der Brandorte zueinander, immer im östlichen oder südlichen Sektor von Oberbettringen. Gemeinsam sind überwiegend auch die Zeiten des Ausbruchs der Feuer beziehungsweise die Entdeckung durch aufmerksame Anwohner oder auch Autofahrer, meist so um Mitternacht herum. Die Menschen in Oberbettringen, vor allem auch die Landwirte, sind zutiefst beunruhigt.
Es gibt viel Raum für Vermutungen. Konkret will sich der Polizei-​Pressesprecher unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nur auf wenige Antworten zu vielen Fragen festlegen. Die Zahl der Täter sei noch völlig unklar. Denkbar wäre es auch, dass da „Trittbrettfahrer“ aufgesprungen seien. Würde es zutreffen, dass nun auch der jüngste Großbrand in der Feldstraße auf das Konto des gleichen Täters gehe, wäre das natürlich eine deutliche Eskalation. Denn bei diesem Gehöft handle es sich nicht mehr um ein freistehendes Objekt, sondern das sei ein gefährlicher Großbrand mitten in der Bebauung von Oberbettringen gewesen.
Wie berichtet, hatte die Feuerwehr Mühe, angrenzende Brennholzlager und Häuser vor Hitzestrahlung und Funkenflug abzuschirmen. Aus „Biographien“ von krankhaft veranlagten Pyromanen ist leider auch oft bekannt, dass sie mit kleinen Bränden anfangen, ihnen aber irgendwann eine in Flammen stehende Hütte nicht mehr ausreicht, um Trieb oder auch Frust auszuleben.
Massiver Polizeieinsatz auch mit Hilfe eines Hubschraubers
Die Polizei schließt auch nicht aus, dass sich der oder die Täter während des jeweiligen Brandverlaufs noch in der Nähe aufhalten. Entsprechend, so versichert Polizei-​Pressesprecher Bernhard Kohn, werden alle Register gezogen, um auf der Stelle Fahndungsmaßnahmen einzuleiten. Beim Flächen– und Waldbrand in der Nacht auf Samstag waren neben zahlreichen Streifenwagenbesatzungen und der Kriminalpolizei auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz.
Die unheimliche Brandserie war gestern Abend auch Thema der Ortschaftsratssitzung in Bettringen. Mit herzlichen und anerkennenden Worten dankte unter Beifall aller Anwesenden Ortsvorsteherin Brigitte Weiß der Bettringer, Gmünder und Bargauer Feuerwehr. Die freiwilligen Feuerwehrleute um Abteilungskommandant Ewald Wamsler würden derzeit „schwer gebeutelt“. Nachdem es nun erstmals auch mitten im Wohngebiet von Bettringen gebrannt habe, gehe im Stadtteil die Angst um.
Die Ortsvorsteherin brachte Hoffnung und Erwartung zum Ausdruck, dass es der Polizei schnellstmöglich gelingen möge, den oder die Täter zu ermitteln.

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