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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Weiler: Wenig Zukunft ohne Bauplätze

Was braucht Weiler, damit die Bewohner dort bleiben? Die Bürgerwerkstatt im Rahmen des Modellvorhabens der Raumordnung (MORO) nimmt sich die lange Perspektive vor, der Zeitraum reicht bis 2060.

Samstag, 23. Mai 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
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GMÜND-​WEILER (rw). Was dann in Weiler sein wird, wissen auch die Leute vom Regionalverband nicht, die gestern in der Bernhardushalle vor gut 60 interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Impulse setzten. Aber man hat die nationalen Entwicklungslinien: Die Bevölkerung wird älter und schrumpft. Zuwanderungsgewinne haben die Städte, nicht der ländliche Raum, machte Susanne Dahm deutlich. Weiler hat einen Ausländeranteil nahe Null, daran werde sich nicht viel ändern. Baulücken gibt es wenige, dafür überwiegend Einfamilienhäuser. Nahversorgung ist vorhanden, das Vereinsleben aktiv. So die Ausgangslage der Gegenwart. Das Weiler der Zukunft werde ältere Bewohner haben und kleiner sein.
Die Teilnehmer behandelten an drei Tischen ihre Themen, die alle mit der Ortsentwicklung zu tun haben – Grundversorgung und Mobilität; Vereine und Soziales; Wohnen, Bauen, Ortsbild. Zuvor hatten Ortsvorsteher Bernhard Feifel und Regionalverbandsgeschäftsführer Thomas Eble erläutert, worum es geht: Sicherung der Daseinsvorsorge angesichts der sich ändernden Bevölkerungsstruktur. Dahinter stehen einfache Fragen, die sich jeder Weilermer stellen kann und wohl auch muss: Wie stelle ich mir die Ortsentwicklung von Weiler vor? Was läuft gut, was schlecht? Was ist mir wichtig? Die Antworten darauf helfen der Stadt, über das ELR-​Programm „Schwerpunktgemeinde“ eine Basis zu gewinnen und an Fördermittel zu kommen, sagte Gerhard Hackner (Liegenschaftsamt). Seit den Stockburger-​Plänen der 90-​er Jahre sei in Sachen Ortsentwicklungs-​Planung in Weiler nichts mehr geschehen.
Von Teilnehmerseite wurde sofort die Breitband-​Versorgung angemahnt, auch sie gehöre zur Grundversorgung. Pläne dafür würden im Juli im Ortschaftsrat behandelt, erwiderte Bernhard Feifel.
Eine Bürgerin meinte, dass die Vereine zwar recht gut funktionierten, aber unmittelbare Nachbarschaftshilfe vermisse sie, „jeder lebt für sich.“ Sinkende Kinderzahl und damit die Bestandsgefährdung von Kindergarten und Schule wurden als ernstes Problem benannt, die Ursache dahinter aber sei das Fehlen von Bauplätzen seit vielen Jahren, Grund für den Wegzug junger Weilermer und den Schwund an jungen Familien.

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