Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Ostalb

Gögginger Gemeinderat trifft zukunftsweisende Entscheidungen

Mit den Betreuungsangeboten an Kindergarten und Grundschule befasste sich der Gemeinderat von Göggingen in seiner Sitzung am Mittwochabend und entschied sich dabei für einige Veränderungen im neuen Kindergartenjahr.

Donnerstag, 28. Mai 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

GÖGGINGEN (dw). Anbetracht der Tatsache, dass der Besuch des Nachmittagskindergartens (13.30 bis 16 Uhr) bis auf wenige Kinder zurückging, wird in Absprache mit dem Elternbeirat auf den Nachmittagskindergarten ganz verzichtet und es soll stattdessen deutlich längere Betreuungszeiten „am Stück“ geben. Bei einer Enthaltung entschied das Gremium den Beginn der Öffnungszeit auf sieben Uhr festzulegen und wahlweise eine Betreuung bis zwölf Uhr, bis 13 Uhr oder bis 14 Uhr anzubieten. In Anpassung an die Landesrichtsätze staffeln sich ab dem 1. September 2015 die Elternbeiträge beispielsweise für Familien mit einem Kind unter 18 Jahren von monatlich 100 Euro bei einer Betreuung bis zwölf Uhr und 113 Euro bei einer Betreuung bis 13 Uhr. Für die siebenstündige Betreuung fallen 128 Euro an. Die Beträge reduzieren sich bei mehreren Kindern einer Familie unter 18 Jahren.
Auch für die Betreuung in der Kleinkindgruppe wurde entschieden, sich an die Richtsätze der Landesverbände anzulehnen. Eine Betreuung über sechs Stunden kostet bei einem Kind in der Familie ab dem 1. September 2015 den Betrag von 292 Euro bei einer siebenstündigen Betreuung 320 Euro. Auch hier reduzieren sich die Beträge bei Familien mit mehreren Kindern. Bei der Beratung ergab sich eine lebhafte Diskussion darüber, wie die neuen Angebote mit den Eltern kommuniziert wurden. Bürgermeister Weber gab zur Auskunft, dass die Eltern entsprechende Informationen über den Elternbeirat erhalten hätten. Bei 8-​Ja-​Stimmen, drei Nein-​Stimmen und einer Enthaltung wurden die Betreuungssätze, die ab dem 1. September 2015 gelten, beschlossen.
An der Grundschule soll es ab dem neuen Schuljahr eine Ganztagesbetreuung von sieben bis 16 Uhr geben. In zwei Gruppen eingeteilt besteht für die Schülerinnen und Schüler innerhalb dieses Rahmens auch die Möglichkeit, die Betreuung nur bis 14 Uhr zu nutzen. Derzeit nehmen bis zu 19 Kinder die Betreuung von sieben bis 14 Uhr in Anspruch. Der Gemeinderat wie auch die Leitung der Grundschule möchte momentan ein warmes Mittagessen noch nicht verbindlich vorschreiben, lässt sich diese Möglichkeit allerdings offen. Einstimmig wurde der Ausdehnung der Betreuungszeit zugestimmt. Die komplette Betreuung von sieben bis 16 Uhr wird demnach 69 Euro im Monat kosten. Der Änderung des Betreuungsangebots an der Grundschule wurde einstimmig zugestimmt.
Nicht mehr weiter verfolgen wird der Gögginger Gemeinderat das Klageverfahren gegen drei Windkraftanlagen im Gewann Büttenbuch. Dies wurde bei einer Enthaltung beschlossen. Gemeinderat Markus Fischer prangerte das Genehmigungsverfahren an. Er vermisse nach wie vor konkrete Windmessungen, die Genehmigung sei durch eine ministerielle Weisung erfolgt. „98 Prozent der Fälle werden anders behandelt“, so Fischer.
Die Gemeinderäte Marco Ziegler und Frieder Reupke drängten darauf, dass der geänderte Flächennutzungsplan endlich beschlossen wird.
Marco Ziegler: „Wir müssen alles tun, damit der Bau der anderen Windkraftanlagen im Gebiet Glockenäcker nicht weiter verfolgt wird.“ Bürgermeister Weber nannte seine Sicht der Dinge: „Die Zurücknahme der Klage ist ein Zeichen unserer Friedensabsicht und ein Appell an den Investor, den Flächennutzungsplan zu akzeptieren.“
Für ca. 90 000 Euro ist die EnBW-​ODR bereit, im 1. Teilabschnitt des Baugebiets Göggingen-​West zusammen mit der Gasleitung auch Glasfaserkabel zu verlegen. Die Gemeinde möchte allerdings die Ergebnisse der kreisweiten Planung über den interkommunalen Verbund kom​.pakt​.net abwarten. Marco Ziegler kritisierte die hohen Kosten und bat den Punkt auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu setzen. Festgelegt wurde die Farbgestaltung für Dach, Türen und Glaselementen am Leichenhaus in Horn. Mehrheitlich einigten sich die Gemeinderäte bei allen verwendeten Materialien auf helle Farbtöne.
Die Tage des Leichenhauses in Horn waren gezählt, nachdem festgestellt wurde, wie marode das Bauwerk, das einst Ende der 60-​er Jahre auf dem Horner Friedhof erstellt wurde, tatsächlich ist. Und so einfach und schlicht wie der Bau damals entstanden ist, so wollte die Gemeinde Göggingen das Gebäude nun auch durch einen Neubau ersetzen. Wie bisher sollte das Leichenhaus einen Aufbahrungsraum und ein Lager enthalten, neu dazu kommen sollte lediglich eine Toilette und ein kleines Vordach. Die Bauleitung wollte Bürgermeister Walter Weber ursprünglich selbst übernehmen, aber als der Abriss getätigt war, stellte sich heraus, dass der Untergrund unter der Bodenplatte nur aufgeschüttet worden war und für den Neubau die Hilfe eines Statikers vonnöten ist.
Proben ergaben nun, dass es nicht möglich ist nur ein Streifenfundament und darauf eine Bodenplatte zu setzen, sondern dass das weitere Vorgehen von statischen Berechnungen abhängt. In diesen Tagen wird mit dem Ergebnis gerechnet, erst dann kann das Bauunternehmen Schürle aus Schechingen mit den Rohbauarbeiten beginnen.
Bei den ursprünglich angesetzten 16 000 Euro Gesamtkosten wird es also nicht bleiben, 3000 Euro kostet alleine das Gutachten und für die stabilere Ausführung kann mit zusätzlichen Kosten von sechs– bis siebentausend Euro gerechnet werden, so Bürgermeister Walter Weber, der Termin der Fertigstellung werde sich deshalb ebenfalls bis in die zweite Jahreshälfte verzögern.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

1997 Aufrufe
784 Wörter
3255 Tage 22 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 3255 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2015/5/28/goegginger-gemeinderat-trifft-zukunftsweisende-entscheidungen/