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Rosenstein-​Gymnasium in Heubach mit 50 jungen Preisträgern vom „Haus der Heimat“ ausgezeichnet

Nur einer Schule in Baden-​Württemberg wurde eine solche Ehrung zuteil: So viele Achtklässler des Rosensteingymnasiums hatten sich im Schülerwettbewerb „Gemeinsam in Europa – Baden-​Württemberg und die Baltischen Länder“ Preise erarbeitet, dass das „Haus der Heimat“ eine Feierstunde organisierte. Dr. Diane Dingeldein und Jana Drah überreichten 50 Urkunden und damit verbunden Büchergutscheine.

Mittwoch, 10. Juni 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 22 Sekunden Lesedauer


HEUBACH (bt). Dominik hatte sich in einen jungen Matrosen hineinversetzt, der zur Blütezeit der Hanse einem Mitglied der Augsburger Familie Fugger – die damals eines der mächtigsten Handelshäuser Europas begründete – von seiner Reise über die Ostsee berichten soll. Daraus wurde ein sechsseitiger Aufsatz und nicht zuletzt eine preiswürdige Arbeit. Dominik ist einer von 50 Schülerinnen und Schülern des Rosenstein-​Gymnasiums, die beim Schülerwettbewerb „Gemeinsam in Europa – Baden-​Württemberg und die Baltischen Länder“ Büchergutscheine im Wert von 20 bis 50 Euro gewonnen haben.
Mit insgesamt 120 Einsendungen in den verschiedenen Wettbewerbskategorien liegt das Heubacher Rosenstein-​Gymnasium bei der Zahl der teilnehmenden Schulen ganz vorne. Dr. Helmut Rösler leitete die achte und zehnte Klasse bei der Bearbeitung ihrer Aufgaben an.
Die meisten jungen Leute entschieden sich für zwei Projekte. Gleich 21 junge Feinschmeckerinnen stellten ein Menü „aus Baltischen Kochtöpfen“ zusammen und dokumentierten die Beschaffung der Zutaten und die Zubereitung, die Unterschiede zur vertrauten Küche, die unter anderem in der Gewichtung der Kräuter, der Waldfrüchte und der Getreideprodukte liegen. „So etwas macht mehr Freude, als im Internet nach Herrensitzen zu suchen“, erklärt Preisträgerin Helen, die meint, in ihrer Familie werde etwa der Kuchen mit Johannisbeeren und Pfirsichen sicher noch öfter gebacken. Auch die unterschiedlichen baltischen Piroggen-​Spezialitäten kamen unterm Rosenstein gut an.
19 junge Leute stellten eine siebentägige Radtour auf der „Baltic See Cycle Route“ zusammen – mit dem Fahrrad die Ostseeküste erkunden und dabei Highlights wie Stadtbesichtigungen in Riga oder Tallinn oder die Erkundung des lettischen Nationalparks einplanen; Bargauer Eltern waren von dieser Arbeit so beeindruckt, dass sie die Reiseplanung ihres Sprösslings nun umsetzen wollen.
Weniger beliebt war eine Präsentation deutschbaltischer Herrensitze in Estland und Lettland – hier einen weißen Salon, dort einen bezaubernden Garten zu beschreiben, verliert an Glanz, wenn das Ganze nur übers Internet erkundet werden kann. Der Aufgabe, die Ostseereise eines Matrosen aus alter Zeit nachzuvollziehen stellten sich insbesondere die Jungs – die dann durchaus auch Schiffstypen beschrieben, Stürme oder die eine oder andere Schlacht mit Piraten.
Estland, Lettland und Litauen sind allen Teilnehmern jetzt nicht mehr ganz so fremd – und das war ja Sinn der Sache.

Das Haus der Heimat in Stuttgart ist eine Bildungs– und Begegnungsstätte des
Landes Baden-​Württemberg. Es hat den Auftrag, Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa im Bewusstsein der Bevölkerung zu halten. Dazu veranstaltet das Haus Ausstellungen, Lesungen, Konzerte, Vorträge, Tagungen.
Das Haus der Heimat gehört zum Geschäftsbereich des Innenministeriums und kooperiert mit zahlreichen Bildungs–
und Kultureinrichtungen in Deutschland und in den östlichen Nachbarstaaten.
Jedes Jahr veranstaltet das Haus der Heimat einen Schülerwettbewerb. Schülerinnen und Schüler können einen Wissenstest absolvieren oder sich dem jeweiligen Thema schreibend und gestaltend nähern.
Bislang wurden Wettbewerbe zu den unterschiedlichsten osteuropäischen Ländern bzw. Regionen wie Polen, Ungarn, Tschechien, der Donauregion, der Vojvodina, der Slowakei und jüngst den baltischen Ländern durchgeführt.
Der Wettbewerb soll über deutsche Geschichte und Kultur im Osten informieren und das Interesse an Land und Leuten wecken. In einer „Brückenfunktion“ will der Wettbewerb Vorurteile und Grenzen in den Köpfen überwinden und die Jugendlichen unterschiedlicher Nationen einander näher bringen.
Beim letzten Schülerwettbewerb haben über 3800 Schülerinnen und Schüler aus 167 Schulen teilgenommen.

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