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Ringen um den Sozialplan: Bei Triumph in Heubach gehen Arbeitsplätze verloren – jetzt werden Einzelheiten geklärt

Am Montag beginnen Verhandlungen, die für Heubach sehr wichtig sind. Die Firma Triumph ist mittendrin in einem Strukturwandel, der auf die Standorte Heubach und Aalen Auswirkungen hat. Zwei Werke im Osten werden geschlossen, die von der Ostalb aus unterstützt werden, der Abbau von Arbeitsplätzen ist sicher, wie die RZ bereits am 28. März berichtet hat. In welcher Form und in welchem Umfang dies geplant ist – darum wird jetzt gerungen.

Dienstag, 02. Juni 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
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HEUBACH (bt). Für den Heubacher Betriebsrat meint Thomas Schneidmüller, einige Fragen könnten in der jetzt anstehenden Verhandlungsrunde nicht beantwortet werden, immerhin werde sich der Transformationsprozess bis 2017 hinziehen. Sicher sei, dass die Interessen der 708 Heubacher Beschäftigten nach Kräften gewahrt würden; der Standort selbst stehe definitv nicht zur Debatte: „Viele Funktionen sind und bleiben in Heubach“.
Schneidmüller freut sich daran, dass unterm Rosenstein „Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine andere Kultur pflegen wie in vielen anderen Unternehmen“. Er möge das Wort „sozialverträglich“ nicht, so der Betriebsratsvorsitzende: „Eine betriebsbedingte Kündigung ist immer der Verlust eines Arbeitsplatzes“. Wichtig sei es jetzt aber, einen Sozialplan auszuarbeiten, der die Folgen des Wandels erträglich halte und mit dem für die Beschäftigten das Bestmögliche erreicht werde. Im Prinzip geht es dabei um „Monetäres“, wie auch Triumph-​Pressesprecher Olav Kratz erklärt, also um die finanziellen Aspekte wie Abfindungshöhe, aber auch um Bedingungen für eine Beschäftigungs– und Qualifizierungsgesellschaft, die Thema sein wird. Voraussetzung für den Sozialplan ist ein Interessensausgleich, der den Rahmen des Standortumbaus festlegt, die betroffenen Abteilungen und Arbeitsplätze, Zeitschiene, die Kriterien für die Sozialauswahl, die Ausstattung einer Beschäftigungsgesellschaft. Das sind alles Maßnahmen, die das wohl unvermeidliche Projekt sozialverträglicher machen sollen – man muss das Wort nicht mögen, um für die Inhalte zu kämpfen. Für Schneidmüller müssten sich „die Situation und der Verhandlungston schon drastisch ändern“, um wie bei „Proxy“ mit Protesten zu reagieren – so wurde vor zwei Jahren der Abbau von Stellen und die Verlagerung ins ungarische Dunaújváros bezeichnet.
Triumph International, so Olav Kratz, war „sehr lange sehr erfolgreich mit lokaler, regionaler Ausrichtung“. Nun hätten sich die Marktbedingungen verändert. Der Wäschehersteller stelle sich diesen Veränderungen: Das Unternehmen werde umgebaut, auf dass es „gesund weiterwachsen“ könne. Wie das im Einzelnen aussieht, darüber wird unter anderem ab Montag in Heubach verhandelt.

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