Für Gartenexperten im Gmünder Raum ist der Klimawandel längst Alltags-Herausforderung
Sonnenbrand an Stachelbeeren? Die Jahresernte an Mirabellen vernichtet durch die aus Asien zugewanderte Kirschessigfliege, gegen die noch kein Kraut gewachsen ist? Das gab’s früher nicht. Kleingärten im Klimawandel verlangen ein Umdenken, sagt der Gartenfachberater Rolf Hurlebaus.
Dienstag, 04. August 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
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Phänologie wird genannt, was Phänologie wird genannt, was die Entwicklungsstadien typischer Pflanzen beschreibt und von einem engmaschigen Netz geschulter Beobachter dokumentiert wird. Wann schlägt wo die Haselnuss aus, wann blüht die Sommerlinde, wann beginnt der Blattfall der Stieleiche. Über Jahre und Jahrzehnte festgehaltene Beobachtungen weisen zweifelsfrei nach, dass das Frühjahr der Jahre 1991 bis 2014 14 Tage früher einsetzte als in den Jahrzehnten davor; der Herbst dauert zwölf Tage länger. Und wer sagt, dass es früher andere Winter gab, in denen fünf, sechs Wochen lang jeden Tag gerodelt werden konnte, wird ebenfalls von der Statistik bestätigt. Das hat Vorteile für die Gartenfreunde, bedeutet aber auch, dass die viel früher ausschlagenden Pflanzen mehr vor Frosteinbrüchen geschützt werden müssen. Das Aprikosenbäumle, das im Februar treibt und im März die Früchte des ganzen Jahres an den Frost verliert, hat an der Ostseite eines Hauses eher eine Chance, wo es nicht gar so früh im Jahr die volle Sonnenbreitseite und damit die Frühlingswärme erwischt.
Neben dem Frost gibt es das Wasserproblem durch die veränderten Niederschläge, dann die Schädlinge — die RZ berichtet am Mittwoch über Tipps für Kleingärtner.
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