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Waldhäuser Pfarrerin Viola Schrenk sprach über das Verhältnis von Kirche und Politik

Zum Verhältnis der evangelischen Kirche und der Politik auf verschiedenen Ebenen hat sich die Waldhäuser Pfarrerin Viola Schrenk in einem Vortrag geäußert.

Sonntag, 07. Februar 2016
Rems-Zeitung, Redaktion
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LORCH-​WALDHAUSEN (mew). Schrenk, Mitglied der Landessynode der Evangelischen Landeskirche in Württemberg sprach vor Mitglieder der kirchlichen Vereinigung „Offene Kirche“. Das Ergebnis ihrer Analyse und Beobachtung: Die öffentlichen Organe, Staat, Land und Kommunen brauchen christliche Kirchen, die sich an den öffentlichen Diskussionen beteiligen und an der Lösung aufkommender Fragen und Probleme mitwirken.
Andererseits brauche die evangelische Kirche eine politische Atmosphäre, die zur Diskussion unterschiedlicher Standpunkte einlade. Denn, so eine der Thesen der Theologin: „Wenn Religionsgemeinschaften welcher Ausrichtung auch immer eingebunden sind in die politischen Diskussion und an Lösungen beteiligt sind, wird Radikalisierung und Fundamentalismus von Religionen verhindert.“
Einheitlichkeit und Gleichförmigkeit religiösen Lebens in einer Gesellschaft, wie es sie im europäischen Mittelalter, dem so genannten „christlichen Abendland“ gab, seien mit „blutiger Intoleranz“ erkauft worden, sagte Schrenk in ihrem Vortrag. Selbst bei der Abfassung des deutschen Grundgesetzes in den Jahren 1948 und 1949 sei es den Verfassern vergleichsweise leicht gefallen, Religionsfreiheit zu proklamieren. Es gab im Wesentlichen nur eine Religion in der Ausprägung verschiedener Konfessionen in Deutschland.
Festzuhalten gelte es dennoch daran, aber unter der Voraussetzung, das die religiösen Gruppen sich zu Organisationen zusammenschließen, die zum staatlichen Gegenüber werden und an der Bearbeitung gesellschaftlicher Anliegen mitwirken. Voraussetzung dafür ist die gleichberechtigte Anerkennung anderer religiöser Gruppen. Dass dabei er innerste Kern der Glaubensüberzeugung für den Einzelnen gewahrt werde sei zugleich Notwendigkeit und bleibender Konfliktherd.

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