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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Ortschaftsrat Bargau verband eine Baugebietsdiskussion aus aktuellem Anlass mit Hochwassersorgen

Ein neues Wohnbaugebiet im Nordosten Bargaus, die Hochwassersorgen insbesondere nach der jüngsten Horrornacht, aber auch das aktuelle Ortsentwicklungskonzept bestimmten am Montag die Ortschaftsratssitzung.

Dienstag, 31. Mai 2016
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 14 Sekunden Lesedauer

GMÜND-​BARGAU (bt). Ortsvorsteher Rieg erinnerte daran, dass sich der Ortschaftsrat im Ziel einig sei, den Ort voranzubringen; dafür müssten neue Bürgerinnen und Bürger gewonnen werden, und das sei häufig nur über neue Baugebiete möglich. Bereitstellung von Wohnraum, das werde in Bargau dringend nachgefragt. Das Strutfeld-​Baugebiet schließt an die bestehende Gewerbeansiedlung an, mit einem Mischgebiet als Puffer. Während im eigentlichen Wohnbaugebiet vor allem Einfamilienhäuser entstehen sollen, könnten im Bereich des Mischgebiets auch Doppel– und Reihenhäuser angeboten werden. Zunächst stellte Amtsleiter Gerhard Hackner die Pläne für die Strutfeld-​Erweiterung vor. Vor allem erklärte er, es sei ihm bewusst, wie wichtig es sei, „die Oberflächenwasserproblematik in den Griff zu kriegen“; in diesem Gebiet gebe es so große Probleme, dass auch ohne Erschließungsmaßnahmen etwas geschehen müsse. Am Montag wurde einstimmig der Aufstellungsbeschluss getroffen; nun beginnt ein etwa einjähriges Verfahren, das mit Bürgerbeteiligung und den Trägern öffentlicher Belange beginnt und mit dem Satzungsbeschluss endet. Ein skeptischer Zuhörer sah den Bedarf an Bauland nicht; ihm erklärte Franz Rieg, die angeführten Bauplätze im Litzenbühl könnten erst genutzt werden, wenn die Ortsumfahrung stehe; es gebe Bedarf an Baulanderschließung. „An jedem Eck Bargaus“ habe man versucht, Bauplätze zu schaffen, bis sich ein Weg aufgetan habe. Aus aktuellem Anlass wurde das neue Baugebiet mit einer Hochwasserdiskussion verbunden. Verschiedene Bargauerinnen und Bargauer wie Christoph Klein schilderten, wie sie die Nacht mit Dämmebauen und Kellerausschöpfen verbracht haben, wie sie mit dem Spaten im Dunkeln versuchten, Gräben zu graben, wie sie bangend am Fenster standen. Als Ursachen für die Probleme in der Nachbarschaft wurden ein großes, „betonhart versiegeltes“ Maisfeld genannt, wo eigentlich Wiese sein sollte, zudem ein viel zu kleiner Kanal, der ständig zugeschwemmt sei und um den sich niemand kümmere. Die Anwohner brauchten schnellstens Hilfe, weil sich die Hochwasser häuften; sie könnten nicht darauf warten, dass mit dem Baugebiet eine funktionierende Entwässerung komme. Ortschaftsrat Rolf Roßmann fasste die Hochwasserproblematik zusammen — die es erst gebe, seit die Wiesen nicht mehr als Puffer dienten. Der Ortsvorsteher sagte zu, sich einzusetzen bzw. Anfragen weiterzugeben und ermutigte die Anlieger, sich mit ihren Anliegen einzubringen in das Bebauungsplanverfahren. Geprüft werden soll in diesem Zusammenhang auch, ob die Familie Butz im Gallengraben auf städtischem Grund eine kleine Hochwassermauer bauen darf. Jochen Aminde vom Stadtplanungs– und Baurechtsamt stellte das sich abzeichnende Ortsentwicklungskonzept vor, in das viele gemeinsame Ziele eingeflossen sind, das strukturelle Besonderheiten wie Strukturwandel und demographischen Wandel mit den Vorteilen einer ELR-​Schwerpunktgemeinde – und entsprechenden Fördermöglichkeiten – verbindet. Meilenstein ist die Nordumfahrung, die enorme Verkehrsentlastung und ganz neue Möglichkeiten bringt. Wichtigstes Themenfeld ist die „Neue Ortsmitte“. Unter anderem ist geplant: Einen zentralen Platz neu zu gestalten; angedacht sind einheitliche Beläge, den Feuerbach erlebbar machen, barrierefreier Rathauszugang, Aufenthalts– und Sitzmöglichkeiten unter Bäumen. Barrierfreie Bushaltestellen Dorfladen, eventuell mit kleinem Café. Neuorganisation des Verkehrs Steigstraße und Albuchstraße; unter anderem ist hier eine Fußwegeverbindung von Bargaus Süden zur Ortsmitte als sicherer Schulweg geplant. Aufwertung der Hinteren Gasse. Weitere Themen sind das Generationenwohnen mit Pflegeeinrichtung bzw. Pflegedienststützpunkt, ein Probenraum in der Scheuelbergschule und ein Kulturzentrum Altes Schulhaus, etwa mit einfachen Übernachtungsmöglichkeiten für Pilger. Baulücken schließen, die Alte Dorfstraße“ beleben und ein Heimatmuseum – es gibt so viele gute Ansätze.

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