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Verbesserung der Wohnqualität: Auftaktveranstaltung für die „Sanierungsmaßnahme Ortsmitte Gschwend II“

Es waren wohl fünfzig Bürgerinnen und Bürger, die der Einladung ins Foyer der Mehrzweckhalle zur Auftaktveranstaltung für die „Sanierungsmaßnahme Ortsmitte Gschwend II“ gefolgt waren.

Dienstag, 31. Mai 2016
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 19 Sekunden Lesedauer

GSCHWEND (dw). Bürgermeisterin Rosalinde Kottmann begrüßte nicht nur private Gebäudebesitzer sondern auch Gschwender Geschäftsleute und die Mitglieder des Gemeinderats. Nach einem Überblick über die eingeleiteten Schritte bis zur Verabschiedung der Satzung für das Sanierungsgebiet in der Gemeinderatssitzung am 4. April, erteilte sie das Wort den Ingenieuren der Planungsfirma STEG Stadtentwicklung, die mit dem Projekt beauftragt wurden. Dipl.Ing. Arun Gandbhir machte deutlich, dass sich das Verfahren über mehrere Jahre erstrecken wird, ausgegangen wird derzeit von acht Jahren. Die vorbereitenden Planungen seien schon weit gediehen, so wurde der Umfang festgelegt und die Beteiligten bereits befragt. Ein Rücklauf von 50 Prozent der Fragebögen sei ein ausgezeichnetes Ergebnis und als Zeichen zu werten, dass ein großes Interesse daran besteht mitzuwirken und an den Fördermaßnahmen zu partizipieren. Mehr als 5 Hektar umfasst das Sanierungsgebiet für das der gesamte Förderrahmen bei 1,33 Mio. Euro liegt, 800 000 Euro kommen vom Land, mit 533 333 Euro beteiligt sich die Gemeinde. Jedes fünfte Haus im Gebiet weise größere Schäden auf, so Gandbhir, dabei bestehe ein großes Potential Wohnungen altersgerecht umzubauen. Die Verbesserung der Wohnqualität einhergehend mit einer optischen Aufwertung im Rahmen des Gesamtbildes ist das Ziel. Profitieren werden nicht Eigentümer und lokale Handwerksbetriebe, sondern auch die Gemeinde, für die es eine Chance ist, das Rathaus und den Platz davor umzugestalten oder eventuell auch ganz neu zu bauen. Ein schwieriges und wichtiges Thema ist der Marktplatz mit den querenden Hauptverkehrsstraßen. Hier soll nach Auskunft der Planer eine Verkehrsberuhigung vorgenommen werden. Förderfähig ist die Verbesserung der Haustechnik, ebenso energetische Verbesserungen, die Erneuerung von Gebäuden, auch Abbruch oder Umnutzung kann gefördert werden. Allerdings; „Sprechen Sie mit uns bevor sie etwas machen“, so Gandbhir, der auch darauf aufmerksam machte, dass im Anschluss an die Beratung ein Vertrag mit der Gemeinde abgeschlossen werden muss. 30 Prozent Förderung gibt es für eine Modernisierung bei der die wesentlichen Mängel und Missstände beseitigt werden müssen. Ist das Gebäude Kulturdenkmal so beträgt der Fördersatz 45 Prozent, für einen Abbruch gibt es 100 Prozent Zuschuss, Sanierungen an der Kirche in der Ortsmitte werden allerdings nicht bezuschusst. Eigenleistungen werden mit 8 Euro pro Stunde angerechnet und dürfen bis zu 15 Prozent des Gesamtaufwandes ausmachen. Weitere Vorteile sind zinsgünstige KfW-​Darlehen und Sonderabschreibungen bei der Einkommenssteuer. Die Fördermittel werden in Abschlagszahlungen ausbezahlt. Dipl.Ing. Silvia Fichtner zeigte an Vorher-​Nachher-​Bildern wie das Ergebnis aussehen könnte. Wert gelegt werden soll auf die Beibehaltung des typischen Baustils der Gegend, ebenso auf die Verwendung von natürlichen Materialien, auf Details soll geachtet und sie sollen herausgestellt werden. Für Bürgermeisterin Kottmann ist es ein Zusammenspiel bei dem es das beste Ergebnis für das Ortsbild gibt, wenn so viele wie möglich mitmachen, dennoch müsse es jeder für sich selbst entscheiden. Bauingenieure und Energieberater werden hinzugezogen und kommen zur Beratung ins Haus. Auch im Anschluss an die Vorstellung gab es die Gelegenheit Fragen zu stellen. Eine Frage galt der Wertsteigerung der Grundstücke und der gesetzlichen Verpflichtung der Gemeinde die sanierungsbedingte Bodenwerterhöhung von jedem Eigentümer im Gebiet abzuschöpfen. Die Ingenieure beruhigten, nicht immer komme es auch zu einer Bodenwerterhöhung, neutrale Gutachter würden dies beurteilen. Klargestellt wurde auch, dass die Zuschüsse dazu verpflichten, die Gebäude mindestens zehn Jahre nach Sanierungsaufhebung zu nutzen. „Machen sie ein Konzept und denken sie an morgen“, forderten die Planer die Anwesenden auf.

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