Süßkartoffel, Kochbanane, Zöpfchen: Im kleinen Afrika-Laden in der Buchstraße regiert Matilde Atanga
Noch nicht mal Buchstraßenbewohner in der direkten Nachbarschaft wissen, wo das Lädle ist – zu oft wechselten in den vergangenen Jahren die Pächter. Wer sich die Mühe macht, durchs mit Handykarten-Werbung beklebte Schaufenster zu schauen, wer eintritt, findet ein kleines Stück Afrika.
Donnerstag, 05. Mai 2016
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (bt). Afrika ist so groß, so bunt. Mehr noch als Europa bedeutet Afrika kulturelle Vielfalt – und es ist schwer genug, Finnland, die Ukraine, Irland und Sizilien als Einheit zu denken. Wenn Matilde Atanga von ihrem Afrika-Laden spricht, bezieht sie sich vor allem auf Kamerun, Brückenland zwischen West– und Zentralafrika. Schon da gibt es himmelweite Unterschiede. Die Suppe, die sie aus ihren Okazi-Blättern macht, wird in Nigeria Afang soup genannt, und was einige ihrer Kundinnen aus Cocoyam machen – auch Wasserrohrwurzel oder Elefantenohr genannt – hat mit Kameruns Nationalgerichten nur diese eine Zutat gemein.
Matilde Atanga sieht sich längst auch als Europäerin, aber sie kocht noch immer gern, wie sie’s mal gelernt hat – N’dole etwa, eine Art Bitterspinat, Fleisch, Garnelen, frischen Erdnüssen, Knoblauch, Zwiebeln, Ingwer. Was ihr für ihre Küche fehlte, aber auch für Körper– und Haarpflege, für ihr Make-up, organisierte sie sich lange Zeit selbst, fand das zu aufwändig, erkannte, dass es anderen Frauen ging wie ihr – und nun hat sie einen Afrika-Laden. Die RZ hat sich dort umgesehen.
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