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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Unterschiedlichste Anliegen: Aktion zum Gleichstellungstag im Prediger:

„Wenn Du denkst ich sei behindert, denk lieber richtig nach“ dieses Zitat aus einem Tiramisu-​Lied, also einem Lied des Schulchors der Klosterbergschule, zeigt, wie sich Menschen mit und ohne Behinderung ein Zusammenleben wünschen. Beim Gleichstellungstag im Prediger wurde eben dies deutlich — was Menschen mit Behinderung leisten wollen.

Donnerstag, 05. Mai 2016
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (ska). Als Vorsitzender des Inklusionsrates begrüßte Dr. Joachim Bläse die Anwesenden zur Aktion zum Gleichstellungstag im Prediger. Er lobte das Engagement der einzelnen Mitglieder und der Aktion Netzwerk, die diese Veranstaltung organisiert haben.
Mit dem Inklusionsrat sei schon einiges erreicht worden und wenn alle weiter als zusammenarbeiten könne man noch viel mehr erreichen. Er sieht Gmünd als eine offene Stadt, in der alle ihren Platz haben sollen, egal in welchem Bereich sei es nun Arbeit, Freizeit; Wohnen oder Hobby. Hier nannte er das Beispiel eines Bewohners des Turniergrabens, der lieber wieder außerhalb der Stadt wohnen wollte, oder den jungen Künstler Philipp Tuschel, der erst kürzlich im Rathaus ausgestellt hat und Bläse zwei Bilder als kleinen Dank überreichte.
Von Moderator Ralf Tödter gab es für Bläse eine Frage aus dem sozialen Netzwerk: Wie der Leiter der Martinusschule seine FSJler (Mitarbeiter im freiwilligen sozialen Jahr) nennt. Diese wollten wissen, ob Bläse selbst schon einmal ein Handicap gehabt habe. Dieser erinnerte sich an ein Gipsbein, das ihn stark eingeschränkt habe und an einen Tag, den er im Rollstuhl verbracht hat, was er als sehr eindrückliches Erlebnis empfand und ihm bewusst machte was Menschen mit Behinderung leisten müssen.
Nach Bläse wurden die einzelnen Vertreter des Inklusionsbeirats und ihre Ziele vorgestellt. So haben es sich Dieter Lang und Erhan Dogru als Vertreter für Menschen mit geistiger Behinderung zum Ziel gemacht, den Begriff „geistige Behinderung“ zu ersetzten, da er ihnen zu negativ ist. Mehr am Thema Kommunikation und Unterstützung bei der Kommunikation, möchten Christina Schröder, Helmut Kapitke und Anika Assmann, arbeiten. Sie vertreten die Gruppe der Gehörlosen und Menschen mit Hörbehinderungen. Unterstützt wurden sie von der Gebärdendolmetscherin Tina Romdani. Eine bessere Versorgung mit Gebärdendolmetschern sei ebenso ein Wunsch wie eine bessere Beschilderung, da man sich mit dem Durchfragen schwer tue. Schwäbisch Gmünd sei schon immer ein Zentrum für Gehörlose gewesen, darum möchte sich Christina Schröder auch für ein Kino mit Untertitel einsetzen, um die Freizeitgestaltung zu verbessern.
Lydia Hein und Wolfgang Heckel ist es wichtig Gefahrenstellen wie ungekennzeichnete Treppen für Blinde und Sehbehinderte Menschen (die sie im Inklusionsbeirat vertreten) kenntlich zu machen. Eine Möglichkeit, einen Schwerstbehinderten zu versorgen und nicht heim zu müssen, wenn die Windel voll sei, wünscht sich Anett Haubold als Angehörigenvertreterin. Ein weiterer Wunsch von ihr als Mutter eines schwerst-​mehrfach behinderten Kindes ist es, dass man sich beim Thema Inklusion mehr an den Schwächsten orientiert.
Normalisierung im Umgang
mit Menschen mit Behinderung
Das Thema Älterwerden bei Menschen mit Behinderung, sei ihre Aufgabe und ein Anliegen, so die Behindertenbeauftragte Petra Pachner. Auch mehr Arbeitsplätze in normalen Betrieben zu schaffen, sei nicht nur der Wunsch des Landrates. Mehr Normalisierung im Umgang mit Menschen mit Behinderung hat sich auch der Stadtjugendring, vertreten durch Uwe Fritsch verschrieben. Dies wird schon jetzt konkret in gemeinsamen Freizeitgestaltungen umgesetzt und sei sicher noch ausbaufähig. Die Wohlfahrtsverbände und Träger wurden von Jörg Sadowsky und Johannes Blaurock vertreten, denen es ein Anliegen ist schnellen Kontakt zu den Trägern z vermitteln. Sadowski ist es weiterhin ein Anliegen, Sportangebote für Menschen mit und ohne Behinderung zu verbessern.
Auch zwei Heimkehrer durften an diesem Abend begrüßt werden, Don Bernardo und Karl-​Heinz Grupp, waren mit ihren Elektrorollstühlen zur Gartenschau nach Öhringen und zurück gefahren. Sie überbrachten dort eine Rollstuhlrampe als Geschenk der Stadt Gmünd, welche sie dann auch gleich einweihen mussten, da sie es sonst nicht auf die Bühne geschafft hätten, so Don Bernardo. Er wünsche sich das noch mehr Hindernisse in der Stadt abgebaut werden, den diese seien auch für Menschen mit Kinderwagen und Rollator ein Problem und nicht nur für Rollstuhlfahrer. Bevor sie dann Das Remstal zur Remstalgartenschau 2019 abfahren, haben beide vor den Bodensee zu umrunden und dankten allen, die die Fahrt nach Öhringen ermöglicht haben. Umrahmt wurde dieser offizielle Teil von der Band der Klosterbergschule, bestehend aus den Schülern Lea Klenk Tihomir Kuhar und Max Betz, sowie den Lehrern Richard Buchner und Manfred Banschbach. Letzterer ist auch für die Eigenkompositionen der Lieder zum Thema Behinderung verantwortlich. Nach dem offiziellen Teil konnte man bei den Klängen von „Freecharge“ tanzen oder sich im Dunkelcafe im Refektorium in die Situation eines Blinden o

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