Gschwender Musikwinter startet in seine 23. Saison
Im Vorgriff auf das Schumann-Jahr 2010 startet der Musikwinter mit einem internationalen Spitzen-Ensemble in seine 23. Saison. Das Fauré-Quartett, ein weltweit gefeiertes Klavier-Quartett, würdigt Schumanns 200. Geburtstag im kommenden Jahr.
Samstag, 10. Oktober 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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Nach der Erkrankung von Eberhard Weber, der seit drei Jahrzehnten unverwechselbarer Klangbaustein des Garbarek-Ensembles war, musste sich der norwegische Künstler notgedrungen neu definieren — und er hat etwas außergewöhnliches geschaffen: die norwegisch-deutsch-brasilianisch-indische Band stürmt durch altes und neues Material und selbst die Pop-Charts. Die neue Garbarek Group: am 13. November in Gschwend.
Die „literarische Reise durch Europa“ macht in dieser Saison Station in Island — der Insel im nördlichen Atlantik, die im Zuge der internationalen Finanzkrise in den vergangenen Monaten die Schlagzeilen bestimmte. Im Jahr 874 wurde sie besiedelt, im 12. Jahrhundert von Norwegen annektiert, später von den Dänen. Seit 100 Jahren ist das Land wieder unabhängig — und auch im Kalten Krieg bewahrte es sich, als es — wegen seiner geopolitisch wichtigen Lage — zum Spielball der Großmächte zu werden drohte, seine Unabhängigkeit. Seine Sagas sind die Wurzeln der europäischen Literatur. Auf schon fast mystische Weise gelingt der Vulkaninsel ein beeindruckender Spagat zwischen Tradition und Moderne — in Kultur, Ökologie und Politik. An sechs Abenden stehen das Land und seine Kultur im Mittelpunkt der diesjährigen literarischen Reihe.
„Von der Krise des Mannseins“ erzählt die neue „Rendezvous“-Reihe. Laut einer aktuellen Studie des Bundesfamilienministeriums sind rund dreißig Prozent der Männer in Deutschland vom Wandel der Geschlechterverhältnisse verunsichert. Sie schwanken zwischen traditionellen Rollenbildern und dem Versuch, sich einem idealisierten Männertypus anzunähern. Amokläufer sind in der Regel männlich — und Börsenspekulanten sind es auch. An sieben Abenden, mit sieben spannenden Referenten geht die Musikwinter-Reihe der Frage nach, ob diese Krise gar kein gesellschaftliches Phänomen ist — sondern ein politisches. Ist die Krise des Mannes — eine Krise des Systems?
Die evangelische Kirchengemeinde Gschwend feiert in diesem Jahr 2009 ihren 250. Geburtstag. Aus diesem Anlass ist die Reihe „Die Weltreligionen“ in dieser Saison dem Protestantismus gewidmet.
Dies sind die Eckpfeiler einer neuen Saison, die mit einem neuen Preissystem aufwartet: für Halle und Kirche wurde eine neue Preisstruktur geschaffen. In der Preiskategorie 1 können künftig, zu erhöhten Preisen, nummerierte Sitzplätze erworben werden. Die Preiskategorie 2 ist nicht nummeriert. Pate der neuen Saison ist der Jazz-Bassist Eberhard Weber. Eine Jazz-Legende. Er hat das Bassspiel revolutioniert. Den Bass hat er vom Bühnenrand ins Scheinwerferlicht gerückt, das Begleit– in ein Soloinstrument verwandelt. Im November 2009 wird er beim renommierten Jazzfestival Berlin mit dem deutschen Jazzpreis, dem Albert-Mangelsdorff-Preis, für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Im April nächsten Jahres wird er im Rahmen der traditionellen Benefiz-Veranstaltung den 23. Gschwender Musikwinter abschließen.
Aber bevor es soweit ist, wird diese herausragende Kulturreihe neben bedeutenden Wissenschaftlern und Autoren auch Schauspieler wie Uwe Ochsenknecht und Musiker wie Rebekka Bakken in den Schwäbischen Wald locken.
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