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Kreistag segnete das Konzept zur Umwandlung des Margaritenhospitals in ein „Haus der Gesundheit“ einstimmig ab

Einstimmig hat der Ostalb-​Kreistag in seiner Sitzung gestern das Konzept des Landratsamtes gebilligt, das Margaritenhospital in ein „Haus der Gesundheit“ umzuwandeln. Von Manfred Laduch

Mittwoch, 14. Oktober 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 16 Sekunden Lesedauer

OSTALBKREIS. „Hätten wir es damals nicht übernommen, gäbe es heute keine Kinderklinik mehr im Raum Gmünd“, blickte Landrat Klaus Pavel zehn Jahre zurück auf den Erwerb des Margaritenhospitals durch den Kreis. Für ihn sei immer klar gewesen, dass nach dem Umzug der Klinik nach Mutlangen für Stadt und Umgebung ein Mehrwert entstehen müsse.
Die Bemühungen, das Haus zu verkaufen, hätten leider einige Zeit gekostet, aber immerhin die Erkenntnis gebracht: „Wenn jemand das mit der notwendigen Leidenschaft in Gang bringen kann, dann nur der Ostalbkreis“. Und immerhin seien schon 7500 der 8500 Quadratmeter mehr oder weniger vergeben.
Zum Schluss seiner Ausführungen wurde Pavel dann noch etwas nebulös: Für einen Teilbereich der verbleibenden Fläche laufe eine Anfrage, „die der Gmünder Seele gut tun würde“. Näheres mochte der Landrat vor Abschluss der Verhandlungen nicht rausrücken, aber im Saal wurde gemunkelt, es werde wohl etwas mit der Möglichkeit zu tun haben, Schwäbisch Gmünd als Geburtsort zu erhalten.
„Wir begrüßen das, unterstützen es und freuen uns“, erklärte Joachim Bläse für die CDU-​Fraktion. Der Gmünder Bürgermeister betonte, dass man hier immerhin ein gutes Gebäude und vor allem einen guten Namen einzubringen habe. „Und das mit der Gmünder Seele wäre natürlich das i-​Tüpfelchen“, meinte Bläse.
„Was lange währt, kann endlich vielleicht gut werden“, zeigte sich Gerhard Böhm (SPD) erleichtert. Das Projekt zeige auch, dass Gmünd nicht nur Kreisumlage zahle, sondern dafür auch etwas bekomme – „vielleicht könnte das mal jemand der Grünen-​Fraktionsvorsitzenden im Gmünder Gemeinderat erklären“, teilte der Gschwender abschließend aus.
„Grundsätzlich begrüßen wir das auch“, erklärte der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Peter Traub. Allerdings gebe es auch Bedenken: Ohne Zuschuss vom Kreis funktioniere die Sache nur, wenn das Haus 30 Jahre lang zu 100 Prozent vermietet bleibe. Das sei eine ziemlich heftige Voraussetzung.
Er sei sehr froh über „ein gutes Konzept für einen sehr traditionsreichen Standort“, sagte Karl-​Andreas Tickert (Bündnisgrüne). „Wir unterstützen das in vollem Umfang“, meinte auch Michael Lang (FDP). Gegenüber einem privaten Investor sah Veronika Stossum (Linke) den großen Vorteil, dass hier „Geld aus der Region für die Region“ fließe.
Vor dem Bericht der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Region Ostwürttemberg (WiRO) erinnerte Landrat Klaus Pavel an die wirtschaftlich schwierige Situation Mitte der 90er-​Jahre, die zur Gründung der WiRO geführt hatte. Wenn man sich die Region heute anschaue, so sei diese wesentlich besser aufgestellt, was auch auf die Arbeit der WiRO zurückzuführen sei.
In ihrem ausführlichen Bericht nannte Geschäftsführerin Ursula Bilger die Aufgaben der WiRO: Unterstützung der kommunalen Wirtschaftsförderung, Hilfe für Unternehmen bei der Ansiedlung und Vernetzung, Kommunizieren der Innovationskraft der Region (von 97 deutschen Regionen gibt es hier die größte Patentdichte), deutlich machen der Kompetenzfelder der Region (unter anderem Oberflächentechnik, Automotive, Design und Gesundheit).
Alles in allem gehe es darum, bestehende Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen. Aus den vielen Aktionen zum Erreichen dieses Zieles stachen besonders die Präsentationen der Region im Stuttgarter Haus der Wirtschaft, der Berliner Landesvertretung Baden-​Württembergs und der Brüsseler „EU-​Botschaft“ des Landes heraus.
Die Fraktionssprecher Ursula Röttele (CDU), Wolf-​Dietrich Fehrenbacher (SPD), Timo Spoerl (FDP) und Ulrich Zumhasch (Bündnisgrüne) lobten die Arbeit der WiRO. Sie habe gerade in schwierigen Zeiten große Kompetenz bewiesen.

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