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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

„Markt der Möglichkeiten“ an der PH Gmünd zeigt „Gesundheitsförderung“-Studenten berufliche Perspektiven auf

Vor zwei Jahren wurde an der Pädagogischen Hochschule Gmünd der Studiengang „Gesundheitsförderung“ eingeführt. Die ersten Studenten stehen kurz vor dem Abschluss. Was kommt danach? Die Möglichkeit, eine Antwort auf diese Frage zu finden, haben die Studierenden beim „Markt der Möglichkeiten“, der noch bis Freitag an der PH stattfindet. Von Nicole Beuther

Donnerstag, 15. Oktober 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 14 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Eingeladen sind auch Studierende der Pädagogischen Hochschulen Freiburg, Heidelberg und Karlsruhe. Auch dort wurden vor zwei Jahren gesundheitsbezogene Bachelor-​Studiengänge eingeführt. Über 280 Studierende haben sich zu der Tagung angemeldet, davon 87 von der Pädagogischen Hochschule Gmünd. Der Tagung, die das erste Mal stattfindet, sollen weitere Veranstaltungen folgen. Geplant ist eine jährliche Tagung an einem der vier Hochschul-​Standorte. Das Ziel: Ein Austausch unter den Hochschulen und eine stärkere Vernetzung.
„Unser Hauptanliegen ist es, den Studierenden berufliche Perspektiven aufzuzeigen“, so Juniorprofessorin Dr. Birte Dohnke, die zusammen mit Dozentin Christine Dörge die Tagung „Berufsfelder der Gesundheitsförderung“ organisiert hat. Und die Perspektiven sind gar nicht so schlecht: Denn die Gesundheitsförderung scheint sich allmählich als eigenständiger Bereich im Gesundheitswesen zu etablieren. Der Grund: Angesichts zunehmend chronischer und, so teilt die PH Gmünd mit, oftmals verhaltensabhängiger Erkrankungen wird ein gesunder Lebensstil immer wichtiger.
Beim „Markt der Möglichkeiten“ haben Studierende und Experten aus der Praxis die Möglichkeit, sich hinsichtlich unterschiedlicher Tätigkeitsbereiche und Berufsfelder auszutauschen; Vertreter regionaler Firmen und Institutionen wie der Volkshochschule sind an Informationsständen im Erdgeschoss des Hörsaalgebäudes vertreten. Auch die Studierenden werden miteinbezogen. So stellen einige Konzepte ihrer Bachelor-​Arbeit vor. 18 Vorträge runden das dreitägige Programm ab; die Tagung gilt als reguläre Lehrveranstaltung.
Mit dem Vortrag „Lebensstil und Gesundheit in der industriellen Gesellschaft“ machte Dr. med. Norbert-​Ullrich Neumann von der Universität Ulm den Anfang. Einerseits sei in der Bevölkerung ein übertriebener Fitness– und Wellness-​Kult zu beobachten. Andererseits verhalte sich der Großteil nicht gesundheitsbewusst. Die Folge: Übergewicht, Diabetes mellitus Typ 2 und Alkoholkonsum bei Jugendlichen nehmen zu. Neumann, der Chefarzt der Klinik für Psychiatrie der Uni Ulm ist, machte auch auf den engen Kontext zwischen gesundheitlichen Verhaltensweisen sowie gesellschaftlichen Verhaltensnormen und wirtschaftlichen Gegebenheiten aufmerksam.
Der Studiengang „Gesundheitsförderung“ an der Pädagogischen Hochschule Gmünd sei, so Dr. Birte Dohnke, sehr breit gefächert. Neben den Themen Ernährung, Sport und Bewegung sei auch die Gesundheitspsychologie– und soziologie ein wichtiger Teil.
Eine weitere Referentin war Dr. Ute Sonntag von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen. Sie stellte den von ihr koordinierten Arbeitskreis „Gesundheitsfördernde Hochschulen“ vor. Das Wohlbefinden der Studierenden steht hierbei im Mittelpunkt. Um erfolgreich zu sein, müsse ein Gesamtkonzept zum Tragen kommen. Dr. Ute Sonntag berichtete von anderen Hochschulen, die Mitglied in dem Arbeitskreis sind. Umgesetzt worden sei beispielsweise das Zeitmanagement per Internet. Hier schreiben die Studenten eine Art Tagebuch, das letztlich Auskunft darüber geben soll, wo sich Stress verhindern lässt. Andere Bereiche, mit denen sich ein Arbeitskreis befassen könnte, sei die Gründung von Lerngruppen, ein Konzept für Ruheräume oder die Förderung von sozialen Beziehungen, beispielsweise durch Patenschaften. Hierbei sollen Erstsemestler von Studierenden Unterstützung erhalten, die sich schon länger im Studentenleben befinden. Wichtig sei bei alldem ein kontinuierlicher Prozess, so Dr. Ute Sonntag.
Auch die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd möchte sich dem Arbeitskreis „Gesundheitsfördernde Hochschulen“ anschließen. Dieser besteht aus Studierenden, Professoren, Betriebsräten, Betriebsärzten und Vertretern anderer Organisationen. Der Zeitpunkt steht noch nicht fest.

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