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Lorcher Gemeinderatsausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt ärgerte sich über viel zu niedrige Kostenschätzungen

Für den brachliegenden Teil des früheren Binz-​Areals muss die Stadt Lorch jetzt Altlasten-​Untersuchungen in Auftrag geben. Das war gestern eines der Themen bei der Sitzung des Gemeinderats-​Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt. Von Manfred Laduch

Freitag, 16. Oktober 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 43 Sekunden Lesedauer

LORCH. „Das ist eine alte Geschichte“, leitete Bürgermeister Karl Bühler ein, nachdem er zu Beginn der Tagesordnung den beim ersten Termin verhinderten Wolfgang Riek als Stadtrat sozusagen „nachverpflichtet“ hatte. Das Binz-​Areal sei nach dem Abräumen erkundet, und im inzwischen bebauten Teil der Baugrund entsprechend entsorgt worden.
Für den Rest gebe es im Moment keine weitere Nutzung, jedoch dränge das Landratsamt auf eine korrekte Untersuchung, damit nicht irgendwann der Regen das leicht kontaminierte Material ins Grundwasser trage, ergänzte Stadtbaumeister Rainer Ehmann. Es sehe allerdings nicht nach größeren Problemen aus. 17 500 Euro werde die Untersuchung kosten. „Wir sollten intensiv nach einer Nachfolgenutzung für das Areal Ausschau halten, auch um die Innenstadt aufzuwerten“, forderte Stadtrat Gerhard Hackner (CDU). Die Untersuchung wurde einstimmig beschlossen.
Vier Aufträge für die Einrichtung einer Ganztagesbetreuung für Kindergartenkinder in der Mühlstraße wurden anschließend vergeben. Die Maßnahme wird mit 125 000 Euro aus dem Konjunkturprogramm II gefördert. Genau das, so Bürgermeister Bühler, mache jetzt aber Sorgen. Das Baugewerbe bekomme durch das Programm so viel Geschäft, dass die Preise merklich angezogen hätten.
„Das ist so teuer geworden, dass wir den Umfang reduzieren müssen; die Sanierung des Kellers fällt weg“, ergänzte Rainer Ehmann. Dass dies jedoch nicht der einzige Haken an der Sache ist, stellte Dietmar Hermann fest: „Wenn bei den Rohbauarbeiten das günstigste Angebot vier Mal so hoch liegt, wie die Kostenschätzung, dann war das Hochbauamt in Gedanken wohl auf Karibikkreuzfahrt und die Schätzung ist nicht mal das Papier wert, auf dem sie steht“, ärgerte sich der Stadtrat.
Keine Chance hatten auch Mario Capezzuto und Günter Sieger mit ihrem Vorstoß, zwei Gewerke an zweitplatzierte Lorcher Unternehmen zu vergeben. Man habe immerhin schon regional beschränkt ausgeschrieben; mehr könne man nicht tun, ohne gewaltigen Ärger zu riskieren, warnte der Stadtbaumeister.
Anschließend beschloss das Gremium mehrere Straßeninstandsetzungen: Saniert werden der westliche Teil des Sonnenwegs, die Schillerstraße am Bürgerhaus, der westliche Teil der Hohenstaufenstraße und die Maierhofstraße. In der Plüderhäuser Straße wird die Wasserleitung ausgewechselt, in der es allein 2009 schon vier Schadensfälle gab.
Eine zuvor bereits einmal wegen unzureichender Stellplätze abgelehnte Bauvoranfrage für ein Mehrfamilienhaus in der Haldenbergstraße wurde nach Nachbesserung durch den Bauherrn jetzt genehmigt. Allerdings gegen die Stimmen der beiden SPD-​Stadträte, die Ausfahrten an dieser steilen Straße und in einer Kurve als zu gefährlich erachteten.

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