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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Bald Gründung des Förderkreises für Rettung der einmaligen Wallfahrtsstätte St. Salvator

Voraussichtlich im November wird der Förderkreis für Rettung und Restaurierung der Wallfahrtsstätte St. Salvator mit ihrem wunderbaren Reichtum an sakralen Kunstwerken offiziell aus der Taufe gehoben. Werner K. Mayer, „Motor“ der bürgerschaftlichen Salvator-​Bewegung hat jetzt schon 14 wichtige Ziele definiert.

Freitag, 02. Oktober 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 43 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Jedem Gmünder ist die Felsenkirche mit ihren Kreuzwegstationen schon seit Kindesbeinen an vertraut. Es sind der Figurenreichtum mit enormer Ausdruckskraft, die geheimnisvollen Kapellen und Höhlen, auch die vielen Geschichten und Sagen, was die zauberhafte Faszination dieses Ortes ausmacht. Dieser Reichtum an sakralen Kunstwerken und Symbolik aus vielen Jahrhunderten lässt zudem eine noch gar nicht erfasste Zahl an biblischen Geschichten lebendig werden. Für Kinder ist der St. Salvator ein frommes Bilderbuch, für die Erwachsenen ein Meisterwerk, entstanden aus der Kraft der Volksfrömmigkeit und durch die schier unglaubliche Kunstfertigkeit von Steinbildhauern. Allein die Betrachtung der überwiegend aus dem naturbelassenen Sandsteinberg gestalteten Felsenkapellen, Bilder, Altäre und Skulpturen lässt den frommen Betrachter fast „ungläubig“ werden. Doch: Das sakrale Gesamtkunstwerk St. Salvator ist zusehends dem Verfall preisgegeben. Gefahr droht besonders den filigranen Sandsteinskulpturen. Nach Vermittlung von Oberbürgermeister Richard Arnold hat keine geringere als Herzogin Diane von Württemberg die Schimherrschaft für die große Rettungsaktion übernommen. Spätestens auch zur Landesgartenschau 2014 soll der St. Salvator als Perle alle anderen Stadtentwicklungsmaßnahmen überstrahlen. Dieter Paul, Gründer der Fagus-​Stiftung, Waldschutzexperte und „Vater“ des benachbarten Walderlebnispfades Naturatum, hat schon mehrfach darauf hingewiesen: Zu den Schutzmaßnahmen für Wald und St. Salvator muss unbedingt auch der Tunnelfilter hinzukommen. Denn es wäre Irrsinn, würde man diese technische Möglichkeit nicht nutzen, um im sensiblen Taubentalbereich die Luftschadstoffe zu beseitigen, die auch dem Sandstein zu schaffen machen.
Werner K. Mayer, „Motor“ der Salvator-​Bewegung, hat bei Führungen mit seinem Fachwissen in den letzten Monaten schon hunderte Bürger gefesselt und begeistert. Die Hilfsbereitschaft ist enorm. In anschaulicher Art und Weise hat er hierbei erläutert, dass von den 14 biblischen Nothelfern auf dem Salvator nur zwei zu sehen sind. Die Rolle der anderen Zwölf müssten nun die Gmünder Bürger einnehmen. Und 14 „Nothelfer-​Punkte“ hat er nun für den St. Salvator aufgelistet:
1. Rückschnitt des Strauchwerks bei der Felsenkapelle, um den einstigen Panoramablick auf die Stadt und die Berge wieder herzustellen.
2. Stopp des Verfalls und Renovierung der Ölbergszene von Caspar Vogt in der oberen Felsenkapelle.
3. Reinigung der Wände und des Bodens der unteren Felsenkapelle.
4. Das Wegpflaster an besonders holprigen Stellen begradigen.
5. Die Holzrahmen und die Schrift unter den Metallreliefs gehören teilweise erneuert.
6. Die Figuren der Wegkapellen gehören ergänzt, gereinigt und neu gestrichen.
7. Die Holzgeländer im Auf– und Abgang sollten zum Teil erneuert werden.
8. Die Hänge sollten ausgelichtet werden, das Strauchwerk im Frühjahr „auf Stock“ geschnitten werden.
9. Der abgehende Wasserlauf zum Herz-​Jesu-​Brünnlein sollte durch eine kleine Trockenmauer aus Bruchsteinen stabilisiert und verschönert werden.
10. Am Mesnerhaus sollte wieder Leben einkehren: Devotionalien, Kerzen und Broschüren aufgelegt und vor allem die Toiletten funktionsfähig und kenntlich gemacht werden.
11. Der St. Salvator sollte wenigstens zweimal im Jahr von Unrat befreit werden.
12. Salvator und Nepperberg, wo sogar römische Kultstätten vermutet werden, sollten archäologisch nochmals und mit neuen Methoden erforscht werden.
13. Informationen über Salvator und Nepperberg sollten beim i-​Punkt vorhanden sein und eine Beschilderung angebracht werden, dass er auch von auswärtigen Besuchern gefunden werden kann.
14. Auf Salvator und Nepperberg sollte im Rahmen der Landesgartenschau als Gmünder Besonderheit hingewiesen werde.
Viele weitere Förderer und Unterstützer haben sich bereits gemeldet. Im November ist nun eine erste Zusammenkunft geplant, um einen Förderkreis offiziell aus der Taufe zu heben. Schon jetzt treffen die ersten Spenden für Rettung dieser „Gmünder Seele“ (Zitat OB Arnold) ein.

Spenden können auf das Sonderkonto des Münsterbauvereins „Verwendungszweck Salvator“ eingezahlt werden: Kreissparkasse Ostalb 440 000 103, Bankleitzahl 614 500 50. Oder: Volksbank Schwäbisch Gmünd 116 500 000 Bankleitzahl 613 901 40. Städtische Ansprechpartnerin für die angelaufene Bürgerinitiative ist im Vorzimmer von OB Arnold Ursula Fischer, Tel. 07171/​603 1000.

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