Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Kultur

Von wuchtig bis zart: Der aus Gmünd-​Weiler i.d.B. stammende Pianist Konrad Elser in Eschach

„Ein bewegender Abend“, „Musik in Reinkultur“ so äußerten sich Besucher nach dem Klavierkonzert mit Prof. Konrad Elser bei Klavier Wagner in Eschach.

Freitag, 02. Oktober 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 8 Sekunden Lesedauer

KONZERT. Beginnend mit der Sonate E-​Dur von L. van Beethoven zeigte sich schnell, dass hier ein Pianist von internationalem Rang am Flügel saß. Zupackend im Adagio espressivo, von wuchtig bis zart im 3. Satz, ausdrucksvoll in den Tempi ohne das Metrum je zu sehr zu strapazieren.
Mit den Images von Debussy lotete Konrad Elser die Ausdrucksmöglichkeiten des Bösendorfer 225 Flügels aus: mal virtuos perlend in „Reflets dans l´eau“, dann wieder in brausenden Klangwellen anschwellend und verebbend. Debussy bahnte mit seinen Werken den Weg von der Romantik in die Moderne: mit dichten Akkorden, die damals schon heutige Jazzharmonik vorwegnahmen, farbige Klangbilder zeichnend, interessant in der Rhythmik.
Dies zeichnete Elser, der als Professor für Klavier an der Musikhochschule Lübeck tätig ist, gekonnt nach: mit majestätischen Flächenakkorden Orgelklänge bauend in der „Hommage à Rameau“, mit rasanten Repetitionen in „Mouvement“. Im „Scherzo b-​Moll“ von Chopin wurde diese Linie weitergeführt. Virtuos tanzend, dann mysteriös verhaltend, um schließlich jubelnd überschäumend im Finale anzukommen. Nach der Pause, in der das Publikum passend zum Ambiente der umgebauten Heuscheune mit ländlichen kulinarischen Leckerbissen versorgt wurde, füllte die „Kreisleriana op. 16“ von Robert Schumann den zweiten Teil des Programmes. Die 8 Sätze, allesamt mit Vorgaben wie „sehr aufgeregt“ oder „sehr innig“ überschrieben, wurden konzentriert und mit Engagement musiziert. Sämtliche ohne Noten, wie auch das übrige Programm.
Dem verdienten Applaus folgten als Zugaben eine Mazurka von Chopin und danach von Debussy Poissants d´or, „die Goldfische“. In virtuosem Tempo war der vibrierende Flossenschlag fast spürbar, das Rauschen des Wassers hörbar gemacht.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

2385 Aufrufe
275 Wörter
5319 Tage 3 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 5319 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2009/10/2/von-wuchtig-bis-zart-der-aus-gmund-weiler-idb-stammende-pianist-konrad-elser-in-eschach/