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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Wanderwoche mit Albverein und den Limes-​Cicerones von Walldürn bis nach Lorch

Zahlreiche Wanderfreunde trafen sich zu einer Wanderwoche entlang des obergermanischen Limes. Die Führung hatten die Limes-​Cicerones und der Schwäbische Albverein.

Freitag, 02. Oktober 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 18 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Die Wanderstrecke führte durch fünf Landkreise von Walldürn im Odenwaldkreis, durch den Hohenlohekreis, den Kreis Heilbronn und den Rems-​Murrkreis bis nach Lorch. Die beiden Wanderführer des Schwäbischen Albvereins, Oswin Maier und Walter Ebert und der Vorsitzende des Verbandes der Limes-​Cicerones Dr. Manfred Baumgärtner aus Schwäbisch Gmünd freuten sich, neben den Gästen aus Hessen, Thüringen und Bayern, auch eine Teilnehmerin aus Schleswig-​Holstein begrüßen zu dürfen. Startpunkt war im Neckar-​Odenwald-​Kreis das konservierte Römerbad von Walldürn. Und hier gab es auch gleich eine Überraschung für die Teilnehmer: Limes-​Cicerone Monika Frisch begrüßte die Gruppe als Provinzialrömerin mit einem Schluck „Mulsum“, dem römischen Gewürzwein. Nach einer Führung am Bad und Erklärungen zum Kastell, ging es hinauf zum Wachtturm Nr. 7/​46. Ab hier verläuft der antike Grenzwall schnurgerade, 80 km lang nach Süden, bis er sich am Haghof im Rems-​Murrkreis wieder nach Osten wendet. Auf dem Limeswanderweg ging es zur Mittagsrast zum vorzüglich erhaltenen Kleinkastell Hönehaus, anschließend nach Osterburken. Hier erwartete Limes-​Cicerone Rainer Miksch die Gruppe zu einer spannenden Führung durchs Römermuseum.
Am Römermuseum in Osterburken startete dann auch der zweite Tag der Wanderwoche. Nach einer Führung durch das Kastell ging es hinauf zur Marienhöhe, vorbei an der imposanten Rekonstruktion von Limes-​Palisade, Wall und Graben. Auf dem HW6, ging es vorbei an sehr gut erhaltenen Limesresten, durch zwei Schluchten und durchs Kessachtal schließlich in den Hohenlohekreis bis nach Jagsthausen. Am dritten Tag ging es zum nächsten Etappenstart, dem Römerkastell in Mainhardt. Unterwegs hatten die Limeswanderer noch Gelegenheit, einen der wahrscheinlich schönsten Limesabschnitte zwischen Zweiflingen und Öhringen zu erkunden. Von Mainhardt führte die Wanderung zum Kleinkastell Hankersmühle und dann entlang dem Saugraben nach Grab und auf den Heidenbuckel mit seiner am gesamten Limes einmaligen Rekonstruktion von Turm, Palisade, Wall, Graben und Schneise. Dort war auch Mittagsrast und die Teilnehmer wurden vom Versorgungsteam, an diesem Tag bestehend aus Günter Vieler und Oswin Maier, mit einer äußerst schmackhaften Römerwurst empfangen. Nach der Rast ging es auf dem Limeswanderweg im Rems-​Murr-​Kreis, vorbei am Wacholderhof und Junghof hinunter nach Siegelsberg und schließlich nach Murrhardt, dem Tagesziel.
Am vierten Tag führte Limes-​Cicerone und Naturparkführer Wolfgang Grabe die Gruppe vom Rathaus in Murrhardt durchs wildromantische Hörschbachtal hinauf bis nach Rotenmad. Nach einer zünftigen bayrischen Brotzeit, ging es weiter zum Spatzenhof. Der Grenzwall steigt hier auf die Welzheimer Liashochebene und erreicht mit 561 m seine größte Höhe am gesamten vorderen Limes. Anschließend führte der Weg vorbei an beeindruckenden Resten des Walls, zum Klein-​Kastell Ebnisee sowie zum Kleinkastell Rötelsee und schließlich nach Welzheim.
Der fünfte und letzte Tag der Wanderwoche startete im Archäologischen Park Ostkastell in Welzheim. Hier wurden die Wanderer von einem römischen Soldaten begrüßt. Am Haghof schließlich erreichte die Wandergruppe nach vier Tagen die Stelle, an der der Limes nach 80 km Länge zum erst Mal wieder seine Richtung ändert und nach Südosten abbiegt. Vorbei am Peterhaldenhof und durch Pfahlbronn und Brech wanderte die Gruppe zum Bemberlesstein mit den antiken Wagenspuren. Der Wanderweg verläuft hier bis kurz vor Lorch genau auf dem Limeswall. Vom rekonstruierten Holzwachtturm beim Kloster Lorch konnten alle noch ein letztes Mal den Ausblick von einem römischen Wachtturm genießen. Danach ließen die Teilnehmer bei einem kleinen Abschiedstrunk im Klosterhof diese spannende und erlebnisreiche Wanderwoche noch einmal Revue passieren.

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