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Der TV Wetzgau vor seiner Hauptversammlung am Freitag

Ob die Hauptversammlung der Daimler-​Aktionäre oder die große Hauptversammlung beim FC Bayern – große und bekannte Namen waren noch nie ein Garant für einen harmonischen Ablauf. Übermorgen findet beim TV Wetzgau eine „außerordentliche“ Hauptversammlung statt. Sie verspricht keine Langeweile – und alles ist drin. Von Giovanni Deriu

Mittwoch, 21. Oktober 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 43 Sekunden Lesedauer

Vor allem neue Gesichter. Natürlich erst einmal als Vorschlag für die zahlreichen Mitglieder des, anno 1920 „aus der Taufe gehobenen“, traditionellen TV Wetzgau. Tradition Verpflichtet, und weiterhin soll der „TVW“ auf keinen Fall „kommissarisch“ als Verein geführt werden. Darf er so ja auch nicht, das Vereinsregister verlangt klare „Verhältnisse“. Zwar stand der Name des Vorsitzenden des Vereins, „Sanwald-​Frösch, Cornelia“ (genau in dieser Reihenfolge) im Vereinsregister wie auf der Internetseite des TVW, doch die Spatzen pfiffen es ja schon seit geraumer Zeit von den Dächern – das Team um Cornelia Sanwald-​Frösch suchte eifrig nach einer Ablösung des Vorstands. Damals, so blickt die Vorsitzende Sanwald-​Frösch zurück, habe sich das Vorstandsteam vorgenommen, „wir treten gemeinsam an, und auch gemeinsam ab“, um immer für klare Verhältnisse zu sorgen. Also suchten Sanwald-​Frösch, seit 1995 im TVW-​Vorstand, sowie Andreas Sauerbeck (gar seit Anfang der 80er-​Jahre) als Vorstand für Finanzen und einige Abteilungsleiter seit Juli dieses Jahres nach einer Lösung.
Mitglieder wurden befragt, aktive wie passive, wer denn für die „ehrenamtliche“ Tätigkeit bereit stünde. Die neue Vorstands-​Mannschaft scheint gefunden worden zu sein – vorgestern Abend, bei der letzten „internen Sitzung“ vor der Versammlung, legte sich der innere „TVW-​Zirkel“ wohl auf neue Gesichter fest, die auch „bereit sind“. Otto Baur, der Trainer-“Methusalem“ des TVW, sprach von einer „Überraschungsperson“, und auch Cornelia Sanwald-​Frösch und Andreas Sauerbeck gaben sich gestern noch geheimnisvoll „warten Sie’s ab. Es sind junge Menschen“, noch ziemlich unverbraucht, hielt Sanwald-​Frösch fest, deren oberstes Anliegen es von jeher war, „ein geordnetes Feld zu übergeben“. Das TVW-​Erbgut sei sauber, „der TVW ist und bleibt ein ehrenwerter Verein“, das sei nun gelungen. Natürlich taten der Pharmazeutisch-​Technischen-​Assistentin (PTA) Sanwald-​Frösch die „unmöglichen“ Gerüchte im Hintergrund „weh“ – anscheinend von Personen, die neidisch sind, und aus dem Hinterhalt „schießen“ würden. Haltlose Beschuldigungen seien in Umlauf, von „Heckenschützen“, so beschrieb es Stefan Preiss als Sponsor und Berater im Hintergrund. Preiss selbst wurde als Vorstand gehandelt, doch er zog selbst zurück, „nein, ich bin’s nicht“ – zu groß sei sein Arbeitsaufwand als Dozent nebenbei, sowie als Vorstandsmitglied in einem neu gegründeten Verein (für Baumaßnahmen unter ökologischen Aspekten). Seine Abwahl als Bezirksratsvorsitzender habe „damit gar nichts zu tun“ – auch Preiss bestätigte wie die scheidenden Vorstände Sanwald-​Frösch und Sauerbeck: „Der TVW ist bilanziell überraschend gut aufgestellt.“ Welcher Verein habe keine Schulden, fragt „PTA“ Sanwald-​Frösch eher rhetorisch – ein bisschen „nur“ drücken den TVW Verbindlichkeiten aus den Umbauten der Kolomanhalle (hier findet auch die Wahl am Freitag statt) aus den Jahren 1985 und 2004. Fast 800 Mitglieder halten dem TVW die Stange, davon „Zweidrittel“ in der Turnabteilung. Ohne Zweifel, sie und die Turner der 1. Bundesliga sind schon das „Aushängeschild“ des Wetzgauer Vereins. Finanziell kommen die Bundesliga-​Turner mit „ihren Sponsoren“ für sich selbst auf. Die (anonymen) Heckenschützen deuteten aber immer wieder „konspirativ“ in Richtung der Turner, die ihr eigenes Dasein im Verein führten – und selbst Coach Paul Schneider steht „nebulös“ in der Kritik. Zu schroff, zu unnahbar, wolle sich ein „Denkmal“ setzen. „Lächerlich“, antworten Abteilungsleiter Klaus Dengler und Otto Baur. Der Trainer sei ein „Macher“, so Sanwald-​Frösch. Zudem profitiere nun nicht nur der TVW von der neuen Turnhalle im Unipark. Fakt ist aber auch, dass die Karateabteilung geschlossen nach Großdeinbach wechselt, was die Vorsitzende sehr bedauert. Ralf Dzsida von den „Karatekas“ meint: „Wir mussten handeln“, die TVW-​Zukunft schien unsicher. Die Turnabteilung hätte sich auch nicht oft an „Aktionen“ beteiligt. Immerhin trainieren 60 Kinder im Karate. Peter Hahn, der Leiter der Freizeitsportler, wünscht sich weiterhin einen Vorstand, der „konsequent“ ist. Es rumort zwar, zeigt aber auch, der TVW lebt. Cornelia Sanwald-​Frösch ist für eine gesunde „Streitkultur“ beim TVW. Als PTA weiß sie die Pipette aber auch den Mörser einzusetzen. Je nach Rezept.

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